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© Verlag Zabert Sandmann
München
2010
eISBN 978-3-89883-285-4
 
Grafische Gestaltung Georg Feigl
Fotografie Jan-Peter Westermann (siehe auch hier)
Redaktion Gerti Köhn, Martina Solter, Eva-Maria Hege
Redaktionelle Mitarbeit Marianne Zunner
Redaktion Hamburg Christian Stichler
Herstellung Karin Mayer, Peter Karg-Cordes
Lithografie Christine Rühmer
 
»Polettos Kochschule« im Ersten, NDR und SR Fernsehen,
Redaktion: Christian Stichler, Andrea Etspüler.
Lizenziert durch Studio Hamburg Distribution & Marketing GmbH, Koordination: Petra Rönnfeldt.

Besuchen Sie uns auch im Internet unter www.zsverlag.de
Polettos Kochschule
Mein neuer
Grundkurs
für Einsteiger
mit Fotos von Jan-Peter Westermann
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VORWORT

Kochen mit Genuss und Freude:
Mein neuer Grundkurs
Wie wird man eigentlich eine gute Köchin oder ein guter Koch? Diese Frage wird mir häufig gestellt. Und meine Antwort ist immer dieselbe: Man muss es lernen. Es wird einem nicht in die Wiege gelegt, aus Lebensmitteln gesunde und leckere Gerichte zuzubereiten. Das Können fällt auch nicht vom Himmel und ist erst recht keine Zauberei. Man braucht weder Talent noch Vorkenntnisse – nur Liebe und Leidenschaft. Kochen ist ein Handwerk wie jedes andere.
Leider wird heute in den meisten Familien immer weniger Kochwissen weitergegeben. Der kulinarische Erfahrungsschatz einer ganzen Generation droht verloren zu gehen. Und weil das zu schade wäre, möchte ich in meiner Sendung »POLETTOS Kochschule« nicht nur zeigen, dass jeder und jede kochen kann, sondern Ihnen auch das notwendige Küchen-Know-how – egal ob Alltagsküche oder Sonntagsbraten – so vermitteln, dass es Spaß macht. Und mit Dennis Wilms habe ich seit vielen Folgen einen idealen Kochschüler an meiner Seite. Er will wirklich wissen, wie es geht, er hat Spaß am Essen, er fragt nach und bringt Interesse und Begeisterung mit. Das ist das Wichtigste, um mit Genuss zu kochen. Als berufstätige Mutter weiß ich genau: Es kann nicht jeden Tag Forelle blau, Rinderrouladen oder ein Drei-Gänge-Menü geben. Aber Nudeln mit selbst gemachtem Pesto, das geht immer. Das grüne oder rote Pesto können Sie ein paar Tage im Voraus zubereiten. Dann etwas Parmesan und vielleicht ein paar frische Kräuter dazu, und in wenigen Minuten steht ein gesundes Essen auf dem Tisch, das allen schmeckt. Das Rezept dazu gibt es übrigens auf der Seite hier.
Nach dem tollen Erfolg des ersten Grundkurses finden Sie hier meine neuesten Kreationen von Ingwer-Hähnchenbrust mit Kokos-Curry-Spinat über Wurzelgemüse im Salzbett bis Mediterrane Bratkartoffeln. Machen Sie mit bei meinem Kochkurs, und Sie werden überrascht sein, wie schnell Sie sich und andere verwöhnen können.
Ihre
unterschrift
test

SALATE

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Frische ist das A und O
Schaut man sich das Salatangebot einiger Supermärkte an, ist es nicht verwunderlich, dass vielen Menschen zum Thema Salat nichts anderes einfällt als fader Eisbergsalat mit Fertigdressing. Was dort unter grellem Neonlicht traurig vor sich hinwelkt, verdient den Namen Salat oft nicht. Das liegt aber auch daran, dass der schnelle Griff zu vorgewaschenen, vorgeschnittenen Mischsalaten aus der Tüte leider häufig zur Selbstverständlichkeit geworden ist.
Genuss mit Köpfchen
Dabei kann die bereits zerkleinerte Ware niemals mit einem frischen Salatkopf mithalten – vom Vitaminverlust mal ganz abgesehen. Bietet Ihr Supermarkt nicht genügend Salatauswahl, sollten Sie den Einkaufsort wechseln und sich bei kleinen Gemüsehändlern oder auf dem Wochenmarkt überraschen lassen. Neben den festen, knackigen Köpfen von Radicchio, Endivien- oder Eichblattsalat liegen die losen, straffen Blätter von Rucola und Feldsalat. In Sommer locken junge Spinat- und gemischte junge Salatblätter nach französischem Vorbild (siehe »Blätter zum Verlieben«). Haben Sie so einen Händler gefunden, belohnen Sie ihn und greifen Sie zu. Sie werden begeistert sein und in Zukunft die Verkäufer der schlappen Sorten gerne links liegen lassen.
Bitte ganz vorsichtig behandeln
Zugegeben, Salat braucht Zuwendung. Schon im Einkaufskorb will er ein gutes Plätzchen, nämlich ganz oben. Und auch zu Hause ist er anspruchsvoll. Am liebsten hat er viel Platz und eine kühle Umgebung. Wird er nicht gleich verarbeitet, möchte er unbedrängt unter einem feuchten Küchentuch oder luftig in einem Plastikbeutel verpackt liegen. Danach will er von angewelkten Außenblättern befreit und vorsichtig in einzelne Blätter zerteilt werden. Schließlich liebt er ein kühles Bad in reichlich stehendem Wasser, wo er die Reste von Sand, Erde und eventuell Insekten loswerden kann. Haben Sie ihn sorgfältig getrocknet (siehe unten) und die passenden Partner und das geeignete Dressing gefunden, werden Sie mit wirklichem Hochgenuss belohnt.
Salate zerkleinern
Salatköpfe kann man auf verschiedene Weise klein bekommen. Je nach Rezept und persönlichem Geschmack greift man dabei einfach zum Messer oder geht mit Fingerspitzengefühl vor. Drei Beispiele:
011_01_Poletto3.jpg Welke Außenblätter abzupfen und den Salat längs vierteln oder achteln. Nach Belieben den Strunk teilweise herausschneiden. Anrichten und mit dem Dressing beträufeln.
011_02_Poletto3.jpg Welke Außenblätter abzupfen, die einzelnen Blätter voneinander lösen und die harten Blattrippen herausschneiden. Die Blätter aufeinanderlegen und in Streifen schneiden.
011_03_Poletto3.jpg Welke Außenblätter abzupfen und die einzelnen Blätter voneinander lösen. Mit den Fingern in beliebig große Stücke zupfen, dabei die dicken Blattrippen entfernen.
Salate trocknen
Das schönste Dressing ist umsonst, wenn der Salat nach dem Waschen nicht richtig getrocknet wird und die Blätter in Wasser schwimmen. So wird er richtig trocken:
011_04_Poletto3.jpg Die Salatblätter in eine Salatschleuder geben und trocken schleudern. Schleudern gibt es mit Zugband oder mit Drehknopf.
011_05_Poletto3.jpg Die Salatblätter lose in ein Küchentuch geben, die Enden zusammendrehen oder -knoten und den Salat trocken schütteln oder schleudern.
011_06_Poletto3.jpg Die Salatblätter in ein Sieb geben und trocken schütteln. Damit die Blätter nicht herausfallen, eventuell ein Küchentuch darüberlegen.
Blätter zum Verlieben
Die Franzosen haben es gut, sie haben ihren »Mesclun«, eine Mischung aus jungen, zarten Blättern verschiedener Salatsorten, die es beim Gemüsehändler um die Ecke gibt. Wer bei uns die feinen Mini-Blätter – Baby-Salat-Mix oder Baby Leafs genannt – findet, sollte unbedingt zugreifen. Für überraschende Aromaeffekte im Salat sorgen ganze Kräuterblättchen, zum Beispiel von Estragon, Basilikum, Koriander oder Zitronenverbene. Schön und lecker im Salat sind Wildkräuter wie Gartenmelde oder Löwenzahn und essbare Blüten wie Veilchen oder Gänseblümchen.
Salatsauce auf Vorrat
Wenn Sie gerne Salat essen, machen Sie es sich leicht und bereiten von Ihrer Lieblingsvinaigrette gleich ein bisschen mehr zu. Ein Dressing auf der Basis von Essig und Öl können Sie problemlos bis zu 1 Woche im Kühlschrank aufbewahren. Praktisch ist es, wenn Sie zum Anrühren der Salatsauce ein Schraubglas verwenden – einfach alle Zutaten hineingeben, kräftig durchschütteln, fertig. Was nicht benötigt wird, kommt in den Kühlschrank und wird bei Bedarf neu aufgeschüttelt. Kräuter sollten Sie aber erst kurz vor Verwendung zur Vinaigrette geben.
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Klassische Vinaigrette

Zutaten für 4 Personen
1 Schalotte
2 EL milder Weißweinessig
1 TL Dijonsenf
Meersalz
Zucker
Pfeffer aus der Mühle
6 EL geschmacksneutrales Öl (z.B. Traubenkernöl, Distelöl)
Zubereitungszeit:
ca. 5 Minuten

1 Die Schalotte schälen und in feine Würfel schneiden. In einem kleinen Topf etwas Wasser zum Kochen bringen, die Schalottenwürfel hineingeben und kurz aufkochen lassen. In ein Sieb abgießen und abkühlen lassen.

2 In einer Schüssel den Essig mit dem Senf, Salz, Zucker und Pfeffer verquirlen. Das Öl nach und nach unterschlagen. Die Schalotten dazugeben und die Vinaigrette mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Variationen:

andere Senfsorte: Feigensenf, Estragonsenf oder scharfer Senf

andere Essigsorte: Trockenbeerenauslese-Essig, Tomatenessig, Himbeeressig, Apfelessig oder Walnussessig

andere Öle: Olivenöl, Nussöle, Arganöl oder Zitronen-Olivenöl

statt Zucker: Honig oder alter Aceto balsamico

mit Kräutern: 1 EL fein geschnittene Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Estragon oder Dill unterrühren.

Zitronen-Vinaigrette

Zutaten für 4 Personen
½ Knoblauchzehe
Saft von 1 Zitrone
½ TL brauner Zucker
Meersalz
Pfeffer aus der Mühle
6 EL Olivenöl
Zubereitungszeit:
ca. 10 Minuten

 

 

1 Den Knoblauch schälen und im Ganzen mit dem Zitronensaft und dem Zucker in einen kleinen Topf geben. Die Flüssigkeit bis auf etwa 2 EL einkochen, dann abkühlen lassen.

2 Den Knoblauch entfernen und die Zitronenreduktion mit Salz, Pfeffer und Olivenöl verquirlen.

Variationen:

Für eine Basilikum-Vinaigrette fein geschnittenes Basilikum und etwas abgeriebene unbehandelte Zitronenschale unterrühren.

Für eine Asia-Vinaigrette Limettensaft anstelle von Zitronensaft verwenden, außerdem etwas abgeriebene unbehandelte Limettenschale und fein geschnittenen Koriander unterrühren. Mit Sojasauce, fein gehacktem Ingwer und Sesamöl abschmecken.

Polettos Basis-Dressing

Zutaten für ca. 200 ml
1 Ei 1 TL Senf
ca. 3 EL milder Weißweinessig
Meersalz
Pfeffer aus der Mühle
100 ml geschmacksneutrales Öl (z.B. Rapsöl)
5 EL Olivenöl
5–8 EL Hühnerbrühe
1 Knoblauchzehe
2 Zweige Rosmarin
2 Stiele Basilikum
Zubereitungszeit:
ca. 5 Minuten

 

 

1 Für das Basis-Dressing (rundes Schälchen) das Ei, den Senf, 2 EL Essig, etwas Salz und Pfeffer in einen hohen Rührbecher geben und mit dem Stabmixer kurz aufschlagen.

2 Nach und nach unter ständigem Weiterschlagen die beiden Ölsorten dazugeben. So viel Brühe unterrühren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Mit Essig, Salz und Pfeffer abschmecken.

3 Den Knoblauch schälen. Die Kräuter waschen und trocken schütteln, mit dem Knoblauch zum Dressing geben. Das Dressing zugedeckt im Kühlschrank etwa 1 Tag ziehen lassen.

4 Am nächsten Tag die Kräuter und den Knoblauch entfernen, restliche Brühe unterrühren und das Dressing nochmals mit Essig, Salz und Pfeffer abschmecken.

Variationen:

Für ein Joghurt-Dressing (zweites Schälchen von links) einige EL Naturjoghurt und 2 bis 3 EL fein geschnittene frische Kräuter unterheben.

Für ein Curry-Dressing (linkes Schälchen) das Dressing mit etwas Currypulver, Piment d’Espelette und Limettensaft abschmecken.

Für ein Tomaten-Dressing (zweites Schälchen von rechts) anstelle von Hühnerbrühe Tomatensaft verwenden und fein geschnittenes Basilikum unterheben.

Polettos Caesar-Dressing

Zutaten für ca. 200 ml
1 Sardellenfilet (in Öl eingelegt)
1 Knoblauchzehe
1 Ei 1 TL Senf
ca. 3 EL Sherryessig (oder Trockenbeerenauslese-Essig)
Meersalz Pfeffer aus der Mühle
60 g geriebener Parmesan
100 ml geschmacksneutrales Öl (z.B. Sonnenblumenöl)
5 EL Olivenöl
5–8 EL Hühnerbrühe
Worcestershiresauce
Zubereitungszeit:
ca. 10 Minuten

 

 

1 Für das Caesar-Dressing (rechtes Schälchen) das Sardellenfilet abtropfen lassen und den Knoblauch schälen. Beides fein hacken. Das Sardellenfilet mit dem Knoblauch, dem Ei, dem Senf, 2 EL Essig, Salz, Pfeffer und 20 g Parmesan in einen hohen Rührbecher geben und mit dem Stabmixer kurz aufschlagen.

2 Nach und nach unter ständigem Weiterschlagen die beiden Ölsorten dazugeben. So viel Brühe unterrühren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Das Dressing mit dem restlichen Essig, der Worcestershiresauce, Salz und Pfeffer abschmecken. Zum Schluss den übrigen Parmesan unterrühren.

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Rucola-Basilikum-Salat
mit Tomaten und Büffelmozzarella

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Zutaten für 4 Personen
Für den Salat:
300 g Kirschtomaten
1 Knoblauchzehe
4 EL Olivenöl
einige Zweige Thymian
12 hauchdünn geschnittene Baguettescheiben
½ Bund Basilikum
150 g Rucolasalat
100 g San-Daniele-Schinken (in dünnen Scheiben)
200 g Büffelmozzarella
Fleur de Sel
Für die Vinaigrette:
2 EL Tomatenessig oder milder Weinessig
2 EL Tomatensaft Meersalz
1 Msp. Piment d’Espelette
Zucker 5 EL Olivenöl
Für das Basilikumöl:
½ Bund Basilikum
Meersalz 4 EL Olivenöl
Zubereitungszeit:
ca. 30 Minuten

 

 

1 Für den Salat die Kirschtomaten kurz in kochendes Wasser geben, herausheben, kalt abschrecken und häuten. Die Tomaten nach Belieben halbieren.

2 Den Knoblauch schälen und leicht andrücken. Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, den Knoblauch und den Thymian dazugeben und die Brotscheiben da-rin auf beiden Seiten knusprig braten. Herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.

3 Die Basilikumblätter abzupfen. Den Rucola verlesen und die groben Stiele entfernen. Das Basilikum und den Rucola waschen und trocken schleudern. Die Schinkenscheiben quer halbieren. Den Mozzarella in Scheiben schneiden und die Scheiben vierteln.

4 Für die Vinaigrette den Essig mit dem Tomatensaft, Salz, Piment d’Espelette, Zucker und Olivenöl verrühren. Die Hälfte der Vinaigrette über die Tomaten geben. Die restliche Vinaigrette mit dem Rucola und dem Basilikum mischen.

5 Für das Basilikumöl die Basilikumblätter von den Stielen zupfen, in kochendes Salzwasser geben und aufkochen lassen. Mit dem Schaumlöffel herausheben, abtropfen lassen und leicht ausdrücken. Das Olivenöl mit den Basilikumblättern in einen hohen Rührbecher geben und mit dem Stabmixer fein pürieren.

6 Den Rucola und das Basilikum mit dem Schinken, den Tomaten, den Mozzarellastücken und den Brotscheiben türmchenartig auf Tellern anrichten. Das Basilikumöl darüberträufeln und alles mit Fleur de Sel bestreuen.

016_Poletto3.jpg Mein Tipp > »Mozzarella di bufala« wird aus der Milch von Wasserbüffeln hergestellt. Ursprünglich stammt der Käse aus Kampanien, heute wird er jedoch auch in anderen italienischen Regionen produziert. Büffelmozzarella hat einen aromatischen, feinsäuerlichen Geschmack und eine weiche Konsistenz. Die beste Qualität, den »Mozzarella di Bufala Campana«, erkennt man am DOP-Siegel (Denominazione d’Origine Protetta), der geschützten Ursprungsbezeichnung.

Italienischer Wurstsalat
mit Kapern-Vinaigrette

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Zutaten für 4 Personen
4 Schalotten
1 kleiner Friséesalat
2 EL Kapernäpfel
2 EL Sherryessig
1 TL Dijonsenf
Meersalz
Pfeffer aus der Mühle
Zucker 6 EL Olivenöl
12 dünne Scheiben Mortadella
2 EL kleine Kapern
Zubereitungszeit:
ca. 25 Minuten

 

 

1 Die Schalotten schälen und in feine Ringe schneiden. In einem kleinen Topf etwas Wasser zum Kochen bringen, die Schalotten hineingeben und kurz aufkochen lassen. In ein Sieb abgießen und abkühlen lassen.

2 Den Salat putzen, waschen, die Blätter in kleine Stücke zupfen und einige schöne Spitzen beiseitelegen.

3 Die Kapernäpfel abgießen, dabei 1 bis 2 EL Einlegewasser auffangen. Das Kapernwasser, den Essig, den Senf, Salz, Peffer und Zucker verquirlen. Das Olivenöl unterrühren und die Vinaigrette abschmecken. Die Hälfte der Vinaigrette mit den Salatblättern mischen und den Salat auf Teller verteilen.

4 Die Mortadella auf dem Salat anrichten und die Schalottenringe da-rauf verteilen. Die kleinen Kapern mit der restlichen Vinaigrette verrühren und darübergeben. Den Salat mit den Kapernfrüchten und den Friséesalatspitzen garnieren.

Gegrillter Radicchio
mit Gorgonzola und Walnüssen

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Zutaten für 4 Personen
40 g Walnusskerne
1 EL alter Aceto balsamico
2 EL junger Aceto balsamico
Meersalz
Pfeffer aus der Mühle
8 EL Olivenöl
2 kleine Köpfe Radicchio
100 g Coppa (oder Tiroler Speck; in dünnen Scheiben)
150 g Gorgonzola piccante
Zubereitungszeit:
ca. 20 Minuten

 

 

1 Die Walnüsse in einer Pfanne ohne Fett anrösten. Herausnehmen, abkühlen lassen und grob zerkleinern. Für die Vinaigrette die beiden Essigsorten, Salz, Pfeffer und 6 EL Olivenöl in einer Schüssel mit dem Schneebesen verquirlen.

2 Den Radicchio putzen und waschen, trocken schütteln und längs halbieren. Eine Grillpfanne erhitzen, die Salathälften mit dem restlichen Olivenöl beträufeln und in der Pfanne rundum kurz anbraten. Den Radicchio in eine Schale legen und mit der Vinaigrette beträufeln.

3 Den lauwarmen Radicchio auf Teller verteilen, die Coppa und die Walnüsse rundum verteilen. Den Gorgonzola in kleine Stücke teilen und darübergeben. Den Radicchio großzügig mit Pfeffer bestreuen und mit der restlichen Vinaigrette beträufeln.

Mein Tipp > Coppa ist eine italienische Spezialität aus Schweinenacken und Schweinefilet. Das Fleisch wird aufgerollt, in ein Netz gewickelt, gepökelt und anschließend luftgetrocknet. Dünn geschnitten, genießt man Coppa als Antipasto oder im Salat.

Römersalat
mit Lachstatar und Avocado

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Zutaten für 4 Personen
1 kleiner Römersalat
Meersalz
2 Stiele Zitronenverbene
1 TL Ahornsirup
ca. 150 ml bestes Olivenöl
400 g Lachsfilet (ohne Haut)
4 EL Schnittlauchröllchen
Saft von 1 Zitrone
Fleur de Sel
Pfeffer aus der Mühle
2 Avocados
1 Msp. Wasabipaste (japan. Meerrettich)
Außerdem:
kleine Salatblätter (z.B. Löwenzahn und Frisée) essbare Blüten (z.B. Stiefmütterchen oder Gänseblümchen)
Zubereitungszeit:
ca. 40 Minuten

 

 

1 Den Römersalat putzen und waschen. Das Salatherz für das Tatar beiseitelegen. Die restlichen Salatblätter kurz in kochendem Salzwasser blanchieren, herausnehmen und in Eiswasser abschrecken. Die Zitronenverbene waschen, trocken schütteln und die Blätter abzupfen. Die Salatblätter ausdrücken und mit Zitronenverbene, Ahornsirup und 100 ml Olivenöl mit dem Stabmixer oder im Blitzhacker fein pürieren. Falls diese Vinaigrette zu dick sein sollte, noch etwas Wasser hinzufügen.

2 Den Lachs waschen und mit Küchenpapier trocken tupfen, in kleine Würfel schneiden und in eine Schüssel geben. Den Schnittlauch, 2 EL Olivenöl und 1 bis 2 EL Zitronensaft dazugeben und untermischen. Mit Fleur de Sel und Pfeffer würzen.

3 Das Römersalatherz in feine Streifen schneiden (siehe hier). Die Avocados halbieren, die Kerne entfernen, die Hälften schälen und das Fruchtfleisch in Würfel schneiden. Die Salatstreifen und die Avocadowürfel mit 1 bis 2 EL Zitronensaft und dem restlichen Olivenöl beträufeln. Mit Salz und Pfeffer würzen.

4 Die kleinen Salatblätter waschen und trocken schütteln. Die Vinaigrette mit Fleur de Sel, Wasabi und dem restlichen Zitronensaft abschmecken. In vier tiefe Teller jeweils einen hohen Metallring setzen. Nacheinander Römersalatstreifen, Lachstatar und Avocadowürfel in die Ringe schichten und jeweils etwas andrücken. Die Ringe abnehmen, die Vinaigrette darüberträufeln und die Teller mit den kleinen Salatblättern und den Blüten garnieren.

 

 

020_Poletto3.jpg Mein Tipp > Zitronenverbene, auf Französisch Verveine, ist eines meiner Lieblingskräuter. Sie hat zarte, fein zitronig duftende und schmeckende Blätter, die hervorragend zu Fisch und Meeresfrüchten, aber auch zu Salaten und fruchtigen Desserts passen. Zitronenverbene wird in kleinen Töpfen in gut sortierten Gemüsegeschäften angeboten. Verveine ist nicht zu verwechseln mit der robusteren Verbene, auch Eisenkraut genannt, die viel herber schmeckt.

Salade niçoise
mit gebratenem Thunfisch

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Zutaten für 4 Personen
3 Eier
300 g Keniabohnen
Meersalz
1 rote Zwiebel
ca. 110 ml Olivenöl
ca. 4 EL milder Weißweinessig
4 Artischockenherzen (in Öl eingelegt)
50 g schwarze Oliven (ohne Stein; z.B. Taggiasca-Oliven)
1–2 EL Kapern
1 TL grober Senf Zucker
Pfeffer aus der Mühle
200 g Kirschtomaten
4–5 Stiele Basilikum
150 g gemischte MiniSalatblätter
200 g Thunfischfilet
4 Baguettescheiben
1 Knoblauchzehe
1 Tomate
4 Sardellenfilets (in Öl eingelegt)
Zubereitungszeit:
ca. 50 Minuten

 

 

1 Die Eier anstechen und in kochendem Wasser 8 Minuten wachsweich kochen. Kalt abschrecken und abkühlen lassen. Die Bohnen putzen, waschen, schräg halbieren und in kochendem Salzwasser etwa 8 Minuten bissfest garen. In ein Sieb abgießen, kalt abschrecken und abtropfen lassen. Die Zwiebel schälen und in Ringe schneiden. In einer Pfanne 1 EL Olivenöl erhitzen und die Zwiebelringe darin 2 bis 3 Minuten andünsten. Mit 1 EL Essig ablöschen und abkühlen lassen. Die Artischocken abtropfen lassen und vierteln.

2 Die Bohnen, die Zwiebel, die Artischocken, die Oliven und die Kapern in eine große Schüssel geben. 2 EL Essig, Senf, Salz, Zucker, Pfeffer und 6 EL Olivenöl verrühren. Die Vinaigrette über die vorbereiteten Zutaten geben und alles mischen. Mit Salz, Pfeffer und Essig abschmecken.

3 Die Kirschtomaten waschen und vierteln. Die Basilikumblätter von den Stielen zupfen. Das Basilikum und die Salatblätter waschen und trocken schleudern. Tomaten, Basilikum und Salatblätter locker unter die Bohnenmischung heben.

4 Den Thunfisch trocken tupfen. In einer Pfanne 2 EL Olivenöl erhitzen und den Thunfisch darin auf jeder Seite 1 bis 2 Minuten scharf anbraten. Die Eier pellen und jeweils längs in sechs Spalten schneiden. Den Thunfisch mit Salz und Pfeffer würzen, in Scheiben schneiden und mit den Eiern auf dem Salat anrichten.

5 In einer zweiten Pfanne 2 EL Olivenöl erhitzen und die Baguettescheiben da-rin knusprig braten. Herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Den Knoblauch schälen und längs halbieren, die Tomate waschen und quer halbieren. Die Brotscheiben zuerst mit den Knoblauch-, dann mit den Tomatenhälften einreiben. Die Sardellenfilets abtropfen lassen und auf die Brotscheiben legen. Die Sardellenbrote zum Salat reichen.

Mein Tipp > Die Bohnen-Zwiebel-Mischung bereite ich meist schon ein paar Stunden vorher zu. Dann brauche ich für die Fertigstellung des Salats nur noch etwa 30 Minuten.

 

 

GEMÜSE

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Die Unterirdischen – himmlisch gut
Möhre, Sellerie, Petersilienwurzel – das Trio kennen wir aus jedem Bund Suppengemüse. Und Kartoffeln auch, keine Frage. Aber wann haben Sie das letzte Mal Pastinaken, Topinambur oder Rote Bete aufgetischt? Frisch aus der Erde sehen die Wurzeln und Knollen erst einmal unscheinbar und erdig aus. Schaut man jedoch unter die braune Schicht, kommt die wahre Schönheit ans Licht – herrliche Farben von cremigem Weiß über sattes Gelb oder Orange bis zu leuchtendem Rot – und beim Genuss ist man überrascht über ihre vielfältigen Geschmacksnuancen. Topinambur, Pastinake und Kartoffel schmecken eher sanft und zurückhaltend, Rote Bete und Möhre haben eine feine Süße, Petersilienwurzel kommt schon etwas kräftiger daher, und Knollensellerie ist so intensiv, dass er gerne einen dominanten Part übernimmt.
Vom Einkauf bis zur Lagerung
Wer Wurzelgemüse im Supermarkt kauft, bekommt gewaschenes Gemüse. Auf dem Wochenmarkt dagegen sehen die Knollen und Wurzeln oft ganz erdig aus, einfach so, wie sie aus dem Boden gezogen wurden. Manchmal sind sie auch noch mit üppigem Blattwerk ausgestattet. Dieses sollten Sie gleich nach dem Einkauf entfernen, denn das Gemüse hält länger, wenn es nicht noch seine Blätter versorgen muss. Für die Lagerung von Wurzeln ist das Gemüsefach des Kühlschranks ideal. Nehmen Sie das Gemüse aus der Verpackung, und umwickeln Sie es mit einem feuchten Küchentuch.
Spargel – nicht nur im Frühling