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Nr. 138

– ATLAN exklusiv Band 18 –

 

Jagd im Hyperraum

 

Transition zu den oberen Welten – der Kristallprinz sucht sein verlorenes Ich

 

von Clark Darlton

 

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Im Großen Imperium der Arkoniden schreibt man eine Zeit, die dem 9. Jahrtausend v. Chr. entspricht – eine Zeit also, da die in die Barbarei zurückgefallenen Erdbewohner nichts mehr von den Sternen oder dem großen Erbe des untergegangenen Lemuria wissen.

Arkon hingegen – obzwar im Krieg gegen die Maahks befindlich – steht in voller Blüte. Imperator des Reiches ist Orbanaschol III., ein brutaler und listiger Mann, der seinen Bruder Gonozal VII. töten ließ, um selbst die Herrschaft übernehmen zu können.

Auch wenn Orbanaschol seine Herrschaft gefestigt hat – einen Mann hat der Imperator von Arkon zu fürchten: Atlan, Sohn Gonozals, den rechtmäßigen Thronerben und Kristallprinzen des Reiches, der inzwischen zum Mann herangereift ist.

Nach der Aktivierung seines Extrahirns hat Atlan den Kampf gegen die Macht Orbanaschols aufgenommen und strebt den Sturz des Usurpators an.

Doch Atlans Möglichkeiten und Mittel sind begrenzt. Ihm bleibt nichts anderes übrig als der Versuch, seinem mächtigen Gegner durch kleine, gezielte Aktionen soviel wie möglich zu schaden.

Der Weg, den der Kristallprinz dabei einschlägt, ist voller Abenteuer und Gefahren. Dies zeigt sich besonders krass, als Atlan, der sich auf den Planeten der Bewusstseins-Forscher locken ließ, eine Jagd nach seinem duplizierten Ich beginnen muss – eine JAGD IM HYPERRAUM ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan – Der Kristallprinz geht auf die Jagd nach seinem eigenen Bewusstsein.

Fartuloon – Atlans väterlicher Freund und Begleiter.

Skagos – Ein Chefwissenschaftler der Skinen von Tsopan.

Lateran – Chef einer Station im Hyperraum.

1.

 

Allmählich gewöhnte ich mich an das Aussehen der Skinen, aber es fiel mir schwer. Sie hatten unser Schiff, die POLVPRON, mit energetischen Traktorstrahlen auf ihre Welt Tsopan geholt, um Experimente mit uns anzustellen, und dabei war etwas schiefgelaufen.

Sie hatten Eiskralle ins Schiff zurückgebracht, mich aber dabehalten. Fartuloon startete natürlich nicht, obwohl ihn niemand daran gehindert hätte. Er konnte mich nicht im Stich lassen.

Ich selbst aber sollte mit dem Problem fertig werden, mich selbst zu suchen und einzufangen – in gewissem Sinn. Denn mein Bewusstsein war doppelt vorhanden, und eins war zuviel.

Ach ja, die Skinen ...

Sie sahen aus wie anderthalb Meter lange Füllhörner mit vier Beinen und zwei sehr beweglichen Tentakeln. Sämtliche Sinnesorgane saßen in der flachen Kopfscheibe, die einen halben Meter Durchmesser hatte. Was mich immer irritierte, war die Tatasche, dass der flache Kopf ständig pulsierte und die Farbe wechselte.

Der Skine, der gerade sein Translatorgerät einschaltete, um mit mir zu sprechen, leuchtete zum Beispiel in fröhlichem Orange.

Eigentlich waren sie harmlos – Gelehrte und Wissenschaftler, leidenschaftliche Forscher und stille Philosophen. Aber bekanntlich können ja auch gute Eigenschaften übertrieben und damit gefährlich werden. Sie hatten mein Bewusstsein mit Hilfe ihres Bewusstseinsprojektors kopiert und gespeichert, nur hatte sich dann herausgestellt, dass sie plötzlich zwei Kopien von mir besaßen. Das eine entfloh, sprang einfach ohne technische Hilfsmittel auf einen Skinen über und verschwand. Nun sollte ausgerechnet ich es wiederfinden.

Noch hatte ich keine Ahnung, wie das geschehen sollte.

Aber der Skine würde es mir sicher verraten.

Seine steril klingende Stimme sagte:

»Wir befinden uns hier in der Halle der Welt-Tore, und was du dort siehst, das sind die Tore zu den oberen Welten. Durch eines dieser Tore floh der Träger deines Bewusstseins. Wir werden auch dich hindurchschicken und hoffen, du bringst ihn zurück.«

Das klang wenig verlockend. Ich hatte andere und wichtigere Aufgaben zu lösen, als hinter einer Kopie meines Bewusstseinsinhalts herzulaufen. Aber ich hatte keine andere Wahl. Diese so harmlos wirkenden Wissenschaftler besaßen ungeahnte technische Mittel, und sie waren durchaus in der Lage, die POLVPRON für immer auf ihrer Welt festzuhalten. Also machte ich gute Miene zum bösen. Spiel. »Was sind die oberen Welten?«, fragte ich, um Zeit zu gewinnen.

Ich nahm natürlich an, es handle sich bei den »Toren« um eine Art Transmitter, und die oberen Welten konnten nur die anderen Planeten dieses Systems sein.

Der Skine gab nicht sofort Antwort, und ich nutzte die Gelegenheit, mich intensiver als bisher umzusehen.

Man hatte mich in eine kuppelartige Halle gebracht, die durch künstliches Licht hell erleuchtet wurde. Von der Decke herab hingen mehrere Dutzend röhrenförmige Gebilde mit trichterartigen Öffnungen, in und unter denen ich ein fluoreszierendes Schimmern gewahrte.

Waren das die Tore zu den oberen Welten?

Derartig konstruierte Transmitter hatte ich noch nie zuvor gesehen, und ich begann mich zu fragen, ob es überhaupt Transmitter waren.

»Mein Name ist Skagos«, sagte der Skine mir gegenüber, ohne meine ursprüngliche Frage zu beantworten. »Ich bin Chefwissenschaftler dieser Torhalle. Meine Aufgabe ist es, dein entflohenes Bewusstsein zurückzubringen, und niemand anderer als du kannst mir dabei helfen. Ist das geschehen, kannst du zurück zu deinem Schiff und ohne Behinderung starten.«

»Das ist sehr freundlich von euch«, gab ich sarkastisch zur Antwort. »Aber wer garantiert mir, dass es eine Rückkehr von den anderen Welten gibt?«

»Das garantiere ich persönlich«, erwiderte Skagos, und ich musste es ihm glauben. Bisher hatte mich noch kein Skine angelogen. »Sobald du den Träger deines Bewusstseins gestellt und energetisch isoliert hast, kannst du ihn hierher zurückbringen. Die Wissenschaftler der Empfangsstation helfen dir dabei. Sie werden informiert.«

Das klang ja alles recht einleuchtend und ungefährlich, aber ich glaubte nicht mehr an die Unfehlbarkeit der skinischen Technik.

»Warum sagst du mir nicht, was die oberen Welten sind?«

»Du wirst es erfahren, sobald du dort bist. Nur soviel: Es sind Welten wie unsere, man kann auf ihnen leben. Auf manchen kann man sogar sehr gut leben. Jene Welt, auf die der Träger deines Bewusstseins floh, ist eine seltsame und paradiesisch anmutende Welt ohne Technik. Es gibt auf ihr nur einige Forschungsstationen meines Volkes, die zu deiner Verfügung stehen. Man wird dir überall helfen, wenn es nötig erscheint.«

Das klang nicht ganz so übel, konnte mich aber noch immer nicht überzeugen. Wenn ich wenigstens nicht allein dort wäre ...

Mir kam ein Gedanke.

»Darf mich ein Mitglied meiner Besatzung begleiten, Skagos? Die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs unserer Mission würde verdoppelt, das kann nur in deinem Sinn sein.«

Er überlegte.

»Nun gut, ich gestatte es dir«, sagte Skagos plötzlich, und ich wurde das Gefühl nicht los, dass er in der Zwischenzeit unbemerkt von mir mit seinen Vorgesetzten konferiert hatte. »Du darfst jemanden aus deinem Schiff mitnehmen, aber nicht diesen halb durchsichtigen Zauberer, der uns in Eis verwandeln kann.«

Aha, Eiskralle wollten sie also nicht, der war ihnen zu unheimlich. Also kam ohnehin nur Fartuloon in Frage. Natürlich hätte ich auch den alten Haudegen Morvoner Sprangk wählen können, aber mit dem hätte es sicherlich Ärger gegeben.

»Ich möchte Fartuloon, meinen alten Lehrer, als Begleiter.«

»Ist das der Dicke mit dem Kahlkopf und Vollbart?«

»Ja, das ist eine gute Beschreibung.«

»Und warum soll gerade er dich begleiten?«

»Weil er uns am besten helfen kann. Das willst du doch, oder ...?«

»Ja, das will ich. Dann warte hier, ich werde ihn mit dem Fiktivtransmitter holen lassen.«

Ich amüsierte mich bei dem Gedanken, was nun geschehen würde. Vielleicht stand Fartuloon gerade unter der Dusche, wenn das Ortungszentrum des Transmitterstrahls ihn fixierte und zu uns brachte. Oder er war gerade dabei, eine seiner Doppelmahlzeiten zu verzehren. Von einer Sekunde zur anderen würde er sich in einer anderen Umgebung wiederfinden, umgeben von Skinen oder einer fremden Maschinerie, möglicherweise noch ohne jede Bekleidung.

Skagos war gegangen. Natürlich ließ man mich nicht allein in der Halle der Tore zu den oberen Welten zurück. Überall sah ich Skinen herumkriechen, die mir unverständlichen Aufgaben nachgingen.

Skagos kehrte mit Fartuloon zurück.

Zum Glück trug er seine Bordkombination, aber natürlich keinen Schutzanzug. Auch sein Skarg hatte er nicht dabei. Als er mich sah, begann er über das ganze Gesicht zu strahlen und kam auf mich zu.

»Eiskralle hat mir einiges erzählt, aber ich werde daraus nicht schlau. Warum hat man dich zurückgehalten? Und warum holt man mich mit dem Fiktivtransmitter?«

»Das tun sie anscheinend gern«, erklärte ich und teilte ihm kurz mit, was inzwischen geschehen war. »Und nun soll ich den Skinen suchen, der mit meinem Kopie-Bewusstsein auf und davon ist. Das andere haben sie in ihren Speichern und werden es studieren. Hoffentlich erfahren sie dabei nicht zu viel. Ja, und du sollst mir bei der Suche helfen. Dort sind die Tore zu den oberen Welten, und durch eines müssen wir hindurch. Gefällt dir das?«

»Ganz und gar nicht.«

»Mir auch nicht, aber wir haben keine andere Wahl. Also, was ist? Kommst du mit mir?«

Er betrachtete skeptisch die schimmernden Trichteröffnungen.

»Du meinst, es sei ungefährlich? Sehr vertrauenerweckend sehen die Dinger ja gerade nicht aus.«

»Ich glaube, das ist das kleinere Problem, Fartuloon. Aber Skagos hat mir mitgeteilt, dass wir auf einer ziemlich primitiven Welt herauskommen werden, und wir haben keine Waffen. Es könnte Raubtiere dort geben.«

Skagos, der unserer Unterhaltung mittels Translator lauschte, mischte sich nun ein:

»Keine Sorge, ihr werdet alles bekommen, was benötigt wird. Einen Translator, damit ihr euch mit den Skinen auf der oberen Welt verständigen könnt, ein Funkgerät zur Kontaktaufnahme über größere Entfernungen, und natürlich erhaltet ihr auch zwei Energieprojektoren, damit ihr euch eventueller Gegner erwehren könnt. Wir haben Vertrauen zu euch, sonst würden wir euch keine Waffen geben.«

»Außerordentlich freundlich«, sagte ich spöttisch. »Da sind wir wenigstens nicht wehrlos, falls wir angegriffen werden. Hoffentlich behandeln uns die Skinen der oberen Welt als Freunde.«

»Sie wissen, dass noch nie ein Feind aus einem Tor zu ihnen kam. Sie werden euch behilflich sein, sobald ihr ihnen erklärt habt, warum ihr kommt. Was danach geschieht, entzieht sich meiner Kontrolle. Ich kann nur dafür sorgen, dass die günstigsten Voraussetzungen für das Unternehmen geschaffen werden, mehr nicht.«

»Dann bring uns die versprochenen Projektoren«, bat Fartuloon mit erstaunlicher Höflichkeit, die mir so verdächtig erschien, dass ich, nachdem Skagos gegangen war, warnte:

»Keine Dummheiten, Fartuloon! Wir können gegen sie überhaupt nichts ausrichten, wenigstens noch nicht. Nur Kooperation mit ihnen kann uns weiterhelfen. Unsere eigentliche Mission, den Mörder meines Vaters zu überführen und seiner gerechten Strafe zuzuführen, ist wichtiger als alles andere. Wir dürfen dieses Ziel nicht gefährden.«

Fartuloon sah mich an, wie man ein ungehorsames Kind betrachtet.

»Du hältst mich wohl für ziemlich dumm, was?«

»Natürlich nicht, aber ich kenne deine Impulsivität. Die Skinen zwingen uns mit erstaunlicher Freundlichkeit dazu, genau das zu tun, was sie wollen. Also werden wir entsprechend reagieren: Wir werden mit ebensolcher Freundlichkeit versuchen, unser eigenes Ziel zu erreichen.«

»Ganz deiner Meinung«, erklärte Fartuloon. »Die werden sich noch wundern, wie freundlich wir sein können.«

Skagos kam mit zwei anderen Skinen zurück, die unsere Ausrüstung mitbrachten. Ein Translator, ein kleines Funkgerät mit lichtschnellen Wellen, und zwei handliche Energieprojektoren, ähnlich unseren eigenen Impulswaffen. Damit ließ sich schon etwas anfangen.

»Die Stunde ist gekommen«, sagte der Chefwissenschaftler.

»Hoffentlich ist es nicht unsere letzte«, meinte Fartuloon.

Über den Translator erwiderte Skagos:

»Das hoffe ich auch.«

Nun wurde es ernst. Noch einmal betrachtete ich mir die trichterförmigen Öffnungen unter der Kuppeldecke. Sie reichten ziemlich weit herunter. Ich hatte das Gefühl, sie könnten alles aufsaugen, das sich unmittelbar unter ihnen befand. Den Mechanismus selbst verstand ich nicht. Auch Fartuloon nicht.

»Folgt mir«, sagte Skagos.

Wir nahmen die von ihm zur Verfügung gestellten Dinge an uns. Fartuloon den Translator und einen Strahler, ich ebenfalls einen und das Funkgerät. Dann gingen wir hinter ihm her, bis wir unter einem der Trichter standen.

»Ihr müsst verstehen«, unternahm Skagos noch einmal den Versuch, die Handlungsweise der Skinen zu rechtfertigen, »dass wir der Sache auf den Grund gehen müssen. Noch niemals geschah es, dass ein gespeichertes Kopie-Bewusstsein entkam, dass es überhaupt von sich aus auf einen fremden Träger übersprang. Es ist uns unbegreiflich, wie das geschehen konnte. Wir müssen eine Antwort auf unsere Fragen finden. Und nur ihr könnt uns dabei helfen. Danach seid ihr frei.«

»Sehr zuvorkommend«, kommentierte Fartuloon.

»Und wie gelangen wir zurück, wenn wir den Träger erwischt haben? Wie überhaupt halten wir ihn fest und lassen das Bewusstsein nicht entkommen?«, fragte ich.

»Chefwissenschaftler Lateran wird euch helfen. Er leitet die Station auf der oberen Welt, zu der ihr geht. Mit Hilfe des Energieprojektors könnt ihr eine Energiesperre um den Träger legen, damit das Bewusstsein nicht mehr fliehen kann. Je nach Einstellung kann man damit auch einen Gegner paralysieren oder töten. Doch das wird, so hoffe ich, nicht notwendig sein. So, und nun bleibt ruhig stehen. Der Transmittereffekt wird eintreten, sobald ich die Energie einleite.«

Mich überkam ein Gefühl des Mir-kann-es-egal-sein, im wahrsten Sinne des Wortes. Jedes Auflehnen blieb zwecklos, das hatte ich inzwischen erfahren müssen. Die Skinen waren nur mit List und Intelligenz, aber niemals mit Gewalt zu schlagen. Hinzu kam die unbestreitbare Tatsache, dass sie es nicht einmal böse meinten. Es war nur ihr Drang nach den letzten Erkenntnissen, der sie so handeln ließ.

Skagos legte einen seiner Tentakel auf einen Hebel.

»Ich wünsche euch Erfolg«, sagte er über den Translator. »Es wird auch mein Erfolg sein. Danach steht euch das Universum offen.«

»Nun mach schon!«, knurrte Fartuloon.

Skagos drückte den Hebel nach unten.

Das Flimmern über uns wurde stärker, und dann vermeinte ich, einen leichten Stromstoß zu spüren.

Die Halle mit den Trichtern, Skagos, die langen Reihen der Schalttafeln, selbst Fartuloon neben mir, das alles begann vor meinen Augen allmählich zu verschwinden, als senke sich eine Nebelwolke auf uns herab.

Dann zog mich etwas nach oben, blitzschnell und ruckartig.

In diesem Augenblick erst entmaterialisierte ich.

 

*

 

Niemand hätte später zu sagen vermocht, wie lange die Reise dauerte. Für Fartuloon und mich waren es nur wie Bruchteile von Sekunden. Als der Abstrahleffekt erfolgte, standen wir unter einem von vielen Trichtern in der Halle von Xascat. Und in der gleichen Sekunde standen wir abermals unter einem Trichter, dessen Flimmern langsam schwächer wurde. Aber es war der einzige Trichter, der unter dem transparenten Kuppeldach hing, hinter dem ich einen bleiernen Himmel erkannte.

Ein Skine bewegte sich auf uns zu. Er trug keinen Translator, also schaltete ich den meinen ein, damit wir ihn verstehen konnte.

»Skagos schickt uns«, sagte ich schnell. »Können wir herauskommen?«

»Verlasst den Erfassungsraum des Tores«, erwiderte er und machte Platz für Fartuloon. »Welche Botschaft hat Skagos euch mitgegeben?«

»Ein kopiertes Bewusstsein ist entflohen, wir sollen es finden und nach Tsopan zurückbringen. Das Bewusstsein hat sich einen Skinen als Träger gewählt. Kurz bevor wir von Tsopan abgestrahlt wurden, floh dieser Skine. Skagos behauptet nun, er könne nur hierher geflohen sein. Stimmt das?«

»Wenn Skagos es sagt, stimmt es auch«, sagte der Skine. »Es traf ein Skine hier ein, den wir nicht kannten. Er behauptete, in einem wichtigen Forschungsauftrag zu handeln und verließ sofort unsere Station. Er muss draußen auf der Oberfläche von Sketan sein.«

»Dieser Planet heißt Sketan?«, vergewisserte ich mich. »Gehört er zum selben System wie Tsopan?«

Der Skine war uns gefolgt. Wir standen am Rand der transparenten Kuppel. Wir blickten hinaus auf eine fremdartige Landschaft, die unter dem wolkenlosen, bleigrauen Himmel lag, der überall gleichmäßig hell zu sein schien.

Ich suchte unwillkürlich zuerst nach anderen Gebäuden und Vegetation, wurde aber enttäuscht. Alles, was ich erkennen konnte, waren schemenhafte Gebilde, die eine kristalline Struktur zu besitzen schienen.

Ein Stück entfernt, fast einen Kilometer etwa, bemerkte ich einen breiten Strom, der aus tausend verschiedenen Farben zusammengesetzt war, die sich immer wieder untereinander vermischten und so den Eindruck entstehen ließen, als fließe der Strom. Zugleich kam mir der Gedanke: warum sollte ein Strom eigentlich nicht fließen?

Aber war es überhaupt ein natürlicher Strom?

Gab es auf dieser Welt überhaupt etwas, das natürlich war?

Endlich beantwortete der Skine meine Frage:

»Ich bin Lateran, der Leiter dieser Station. Sketan ist kein Planet unseres Systems, sondern eine Welt, die im Hyperraum existiert.«

»Im Hyperraum?«, vergewisserte ich mich ungläubig. »Wie soll es möglich sein, dass ein Planet außerhalb des normalen Universums existiert und Leben trägt?«