cover.jpg

img1.jpg

 

Nr. 263

– ATLAN exklusiv Band 124 –

 

Die Königin von Xuura

 

Insekten auf dem Kriegszug – ihre Opfer sind Arkoniden

 

von Clark Darlton

 

img2.jpg

 

Das Große Imperium der Arkoniden kämpft um seine nackte Existenz, denn es muss sich sowohl äußerer als auch innerer Feinde erwehren. Die äußeren Feinde sind die Maahks, deren Raumflotten den Streitkräften des Imperiums schwer zu schaffen machen. Die inneren Feinde Arkons sind die Herrschenden selbst, deren Habgier und Korruption praktisch keine Grenzen kennen. Gegen diese inneren Feinde ist der junge Atlan, der rechtmäßige Thronerbe und Kristallprinz von Arkon, bereits mehrmals erfolgreich vorgegangen. Selbst empfindliche Rückschläge entmutigen ihn nicht und hindern ihn und seine Helfer nicht daran, den Kampf gegen Orbanaschol III., den Usurpator, mit aller Energie fortzusetzen.

Gegenwärtig ist Atlan allerdings nicht imstande, an diesem Kampf persönlich mitzuwirken. Er und seine engsten Gefährten, zu denen nun auch Mexon, der ehemalige Mondträger, gehört, sind nach wiederholter Gefangenschaft erst wieder auf dem Weg in die Freiheit, das heißt zu ihrem geheimen Stützpunkt Kraumon.

Aber dieser Weg hat Hindernisse aufzuweisen. Denn bevor der Kristallprinz, Fartuloon, sein Lehrmeister, und Mexon, der Mondträger, im gekaperten Raumschiff Garzohns ihr angestrebtes Ziel erreichen können, müssen die Männer sich erst ihrer Gefangenen entledigen.

Xuura, ein angeblich unbedeutender arkonidischer Depotplanet, scheint für diesen Zweck geradezu ideal zu sein.

Dabei haben sich dort entscheidende Veränderungen angebahnt – und den Planeten regiert DIE KÖNIGIN VON XUURA ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan, Mexon und Fartuloon – Der Kristallprinz und seine Gefährten haben ein Schiff gekapert.

Drahmosch Garzohn und Koul Vaahrns – Zwei Arkoniden, die Atlan verkaufen wollen.

Corenar – Besatzungsangehörige eines Flottendepots.

Ädirou und Bälthir Geigo – Zwei verbrecherische Wissenschaftler.

Prolog

 

Die kleine gelbe Sonne war zwar in den Sternkarten des Arkonidischen Imperiums verzeichnet, trug jedoch lediglich eine Nummernbezeichnung. Sie wurde von nur einem Planeten umlaufen, der in den Karten nicht einmal erwähnt wurde.

Hätte sich ein neugieriger Kommandant der arkonidischen Raumflotte die Mühe gemacht, dem namenlosen Planeten einen Besuch abzustatten, er wäre überrascht gewesen. Statt eines leblosen und unwirtschaftlichen Himmelskörpers wäre er einer Welt begegnet, auf der sich eine äußerst verdächtige Geschäftigkeit abspielte.

Doch die Kommandanten der Arkonflotte hatten andere Sorgen und Aufgaben. Die Maahks machten ihnen schwer zu schaffen, außerdem begann es im Gebälk des Imperiums zu knistern. Die Angriffe aus dem Untergrund gegen Orbanaschol III. mehrten sich von Tag zu Tag.

So kam es, dass niemand den scheinbaren Frieden auf dem namenlosen Planeten störte und sich dort Dinge vorbereiten konnten, die zum Sturz des Großen Imperiums führen sollten.

Das wenigstens war die Absicht von Nevis-Latan, Faktor V unter den ›Meistern der Insel‹ ...

 

*

 

Mit finsterer Miene stand er vor dem wandgroßen Bildschirm, der ein Viertel des ganzen Raumes ausfüllte. Es war, als blickte er direkt auf die Oberfläche des Planeten.

Das Raumschiff war erst vor kurzer Zeit gelandet, nachdem die Kontrollstation dazu die Erlaubnis erteilt hatte. Die Anwesenheit der drei Tefroder Rykmoon, Herschon und Kankral an Bord hatte genügt, Nevis-Latans Bedenken zu zerstreuen. Ihre angemeldete Rückkehr von Travnor, dem Flottenstützpunkt der Arkoniden, musste aber eine besondere Bedeutung haben.

Welche Bedeutung? Sollte das Unternehmen gescheitert sein?

Der Verdacht von Faktor V schien sich zu bestätigen, als die Ladeluken des Raumers geöffnet wurden. Arkoniden – Nevis-Latan sah sofort, dass es sich um willenlose Duplos handelte – begannen damit, Einzelteile eines Multiduplikators zu entladen – des Multiduplikators, der auf einer der beiden Raumstationen Travnors installiert gewesen war.

Nevis-Latan selbst hatte den Befehl zu einem teilweisen Rückzug von Travnor gegeben, nicht aber zur Rückschaffung des komplizierten Geräts nach Stützpunkt Null, wie er bei sich den namenlosen Planeten getauft hatte.

Und nun kehrten die drei Tefroder mit dem Multiduplikator zurück, mit dessen Hilfe sich nach den Atomschablonen der entsprechenden Individuen beliebig viele Duplos herstellen ließen. Duplos, die das Imperium der Arkoniden unterwandern und stürzen sollten ...

»Sie haben sich nicht an meine Befehle gehalten«, murmelte er vor sich hin, die fleischigen Hände wütend zu Fäusten geballt. Er war ein großer, imposant wirkender Mann, trug das Haar sehr kurz, was im Gegensatz zu seinen buschigen Augenbrauen stand. »Sie werden mir einiges erklären müssen, diese Kreaturen!«

Er wusste, dass er abwarten konnte, ohne erneut Anordnung zu geben. Gyal Rykmoon, der Anführer der Tefroder, würde wissen, dass er ihn sofort zu sprechen wünschte, ihn und seine beiden Begleiter.

Er sah sie aus dem Schiff kommen und bei den bereits ausgeladenen Teilen des Multiduplikators stehen bleiben. Sie unterhielten sich, als sei nichts von Bedeutung geschehen. Fkontha Herschon deutete auf einige Kisten und machte eine Bemerkung.

Lergon Kankral, der dritte im Bunde, lachte sogar.

Nevis-Latan fühlte, wie sein Ärger sich in Verbitterung verwandelte. Hatten die drei Tefroder ihre Aufgabe so wenig ernst genommen, dass sie den Rückschlag bereits verdaut hatten? Machten Sie sich keine Sorgen wegen der Vorwürfe, die sie erwarteten? Fürchteten Sie nicht seinen Zorn?

Endlich setzte sich Rykmoon und seine beiden Begleiter in Richtung der Station in Bewegung. Vorbei an den Robotwachen betraten sie das Gebäude.

Nevis-Latan schaltete den Bildschirm ab und setzte sich hinter den massiven Tisch. Mit einem Knopfdruck aktivierte er den Energieschirm, der ihn von der Außenwelt isolierte und gegen jeden Angriff absicherte. Eine Lautsprecheranlage stellte die Verbindung zu seinen Geschäftspartnern her.

»Eintritt genehmigt«, ordnete er an, als die Wachautomatik die Besucher nach der Identifizierung anmeldete.

Die Tür öffnete sich, die Tefroder traten ein. Hinter ihnen schloss sich die Tür wieder.

»Rückzug wie befohlen durchgeführt«, meldete Rykmoon im Brustton der Überzeugung, alles richtig gemacht zu haben.

»Das war kein Rückzug, das war Flucht!«, donnerte Nevis-Latans Stimme über den Lautsprecher. »Evakuierung und Abwarten, ja! Aber keine überstürzte Flucht! Habt ihr meine letzten Anordnungen nicht mehr erhalten?«

»Sie kamen zu spät«, entschuldigte sich Rykmoon. »Aber wir hätten auch keine andere Möglichkeit gehabt, als uns vollends zurückzuziehen. Wenn Sie unseren vollständigen Bericht vernommen haben, werden Sie das einsehen. Ich nehme sogar an, dass Sie uns ein Lob aussprechen, wenn Sie alles wissen.«

»Lob?« Nevis-Latans Stimme drückte Verachtung und Spott aus. »Wofür ein Lob, wenn wir durch Ihre Unfähigkeit eine wichtige Bastion verloren haben?«

Rykmoon warf seinen beiden Kollegen einen bedeutsamen Blick zu.

»Sie kennen die Namen der wichtigsten Männer des Großen Imperiums, nehme ich an. Sicher dürfte Ihnen auch der Name Atlan bekannt sein.«

»Atlan, der Rebell?«, vergewisserte sich Faktor V.

»Der Kristallprinz!«, verbesserte Rykmoon triumphierend. »Der Todfeind Orbanaschols, der seinen Vater ermorden ließ.«

»Was hat dieser Atlan mit unserem Plan zu tun?«

»Er war auf Travnor, großer Meister. Wir wurden seiner habhaft und duplizierten ihn und seinen engsten Freund. Beide sind nun auf dem Weg nach Arkon. Dort werden sie nach unseren Befehlen handeln. Sie werden die Macht Orbanaschols untergraben, ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben zu nehmen. Die Aufgabe des Stützpunkts Travnor hat sich bereits jetzt bezahlt gemacht.«

Viel zu vorsichtig, schon jetzt seine Anerkennung für den klugen Plan zu zeigen, hielt Nevis-Latan mit dem beabsichtigten Lob zurück. Es würde die Tefroder nur übermütig machen.

»Na schön«, gab Nevis-Latan fast widerwillig zu, »ihr habt einen Duplo dieses Atlans nach Arkon geschickt. Was versprecht ihr euch davon?«

Wenn die Tefroder enttäuscht waren, so verbargen sie es geschickt.

»Ihr wisst, Meister, dass wir bereits eine nicht geringe Anzahl von Duplos in das System Arkon eingeschleust haben. Man nennt sie die ›Schläfer‹. Ihnen wird es mit Hilfe Atlans und anderer einflussreicher Arkoniden möglich sein, eine Atomschablone des Imperators herzustellen. Und nicht nur eine, sondern beliebig viele. Ermessen Sie, welche Folgen das für das Große Imperium haben könnte!«

Nevis-Latan schwieg eine Weile. Ihm war sofort klar, welchen kühnen Plan der Tefroder vorschlug. Das arkonidische Imperium konnte von innen her ausgehöhlt werden. Es war kaum auszudenken, was geschehen würde, wenn Orbanaschol plötzlich an verschiedenen Stellen des Reiches auftauchte und unterschiedliche Anweisungen erließ. Vielleicht war es auch möglich, den echten Orbanaschol verschwinden zu lassen und das Reich durch einen Duplo weiterregieren zu lassen. Durch einen Imperator also, der Nevis-Latans ureigenes Geschöpf war.

Alle diese Möglichkeiten zuckten blitzschnell durch das Gehirn des Inselmeisters.

»Nicht schlecht«, gab er schließlich zu. »Ich hoffe nur, ihr habt dem Duplo Atlan die richtigen Informationen mitgegeben.«

»Selbstverständlich«, versicherte Gyal Rykmoon.

»Außerdem befindet sich bei ihm der Duplo Fartuloon, einer seiner engsten und besten Freunde. Auch er wurde entsprechend programmiert.«

»Ausgezeichnet!«, entfuhr es Nevis-Latan unwillkürlich. Aber er schränkte sofort sein Lob wieder ein. »Aber mit der übereilten Ausführung dieses Plans ist der Erfolg noch lange nicht sicher. Vielleicht hätten wir vorher noch ausführlicher darüber beraten sollen.«

»Dazu blieb zu wenig Zeit«, entschuldigte sich Rykmoon.

Nach einer Pause sagte Nevis-Latan:

»Also gut, die Aktion läuft, und ich kann nicht mehr eingreifen. Wir müssen abwarten, wie sie sich entwickelt. Bis wir mehr darüber wissen, haben alle weiteren Duplo-Aktivitäten zu unterbleiben. Das ist ein strikter Befehl, Rykmoon! Alle unsere Kräfte haben sich auf die Aktion Arkon und Orbanaschol zu konzentrieren. Was würde übrigens aus dem echten Atlan? Aus dem echten Fartuloon und den anderen Arkoniden?«

Rykmoon sagte bedrückt:

»Wir wissen es nicht, aber wir nehmen an, dass sie fliehen konnten.«

Nevis-Latan hatte endlich einen schwachen Punkt entdeckt, der ihm dazu diente, sich jegliches Lob für den klugen Tefroder zu ersparen.

»So, sie sind geflohen? Und was wird geschehen, wenn es diesem Atlan gelingt, unsere Pläne zu durchkreuzen? Wenn er im System Arkon auftaucht, kann es Schwierigkeiten geben.«

»Nur für ihn, Meister«, versicherte Rykmoon überzeugt. »Orbanaschol ist sein Todfeind, wie ich bereits feststellte. Er wird es nicht wagen, die Höhle des Löwen aufzusuchen. Er bedeutet keine Gefahr für unseren Plan! Mag er sein, wo er will, er kann uns nicht mehr schaden.«

»In eurem Interesse will ich hoffen, dass ihr Recht behaltet.«

1.

 

Drahmosch Garzohn hatte zum ersten Mal in seinem Leben ein schlechtes Geschäft abgeschlossen.

Er hatte sich Ehre und Reichtum davon versprochen, den gefangenen Atlan, auf dessen Kopf eine hohe Belohnung ausgesetzt war, nach Arkon zu schaffen. Darum hatte er auch sofort eingewilligt, als Vaahrns ihm den Handel vorschlug.

Bereitwillig hatte er seinen alten Zweihundert-Meter-Kugelraumer zur Verfügung gestellt und den Kurs nach Arkon programmiert. Die beiden Gefangenen – Atlan und Mexon, der ehemalige Raumschiffskommandant, – waren sicher untergebracht. Doch kurz nach dem Start war es dann passiert.

Zwei Männer hatten sich an Bord geschlichen und die Gefangenen befreit. Dazu noch war es ihnen gelungen, ihn, Vaahrns und die Mannschaft zu überwältigen und das Schiff in ihren Besitz zu bringen.

Der vierte Mann blieb jedoch nicht an Bord. Atlan gab ihm ein Beiboot, mit dem er sich absetzte.

»Das konnte ich alles nicht ahnen«, murmelte Koul Vaahrns und wälzte seinen fülligen Körper auf die andere Seite. »Was wird man mit uns machen?«

»Umbringen, was sonst? Ich an ihrer Stelle würde es tun.« Garzohn warf seinem Geschäftspartner einen giftigen Blick zu. »Hätte ich mich nur nicht auf diese verdammte Sache eingelassen!«

»Sie haben uns hereingelegt, warum sollte uns das nicht auch gelingen?«

»Die sind schlauer als wir – und vorsichtiger.«

Vaahrns gab keine Antwort.

Man hatte sie in einem größeren Laderaum eingesperrt, der durch ein elektrisches Schloss gesichert wurde. Ohne fremde Hilfe war ein Ausbruch absolut ausgeschlossen.

Der Dicke, der sich Fartuloon nannte, brachte die Verpflegung.

Draußen auf dem Gang stand Mexon mit entsichertem Strahler.

Fartuloon erinnerte an einen Tramp. Ebenso wie Atlan und Mexon hatte er sich aus dem Magazin des Handelsraumers Kleidung besorgt, die jedoch alles andere als neu war. Auf seinen Lederharnisch allerdings wollte er nicht verzichten. Sein geheimnisvolles Schwert, das Skarg, hing an seiner Seite.

»So ändern sich die Zeiten«, sagte Fartuloon und stellte die Kiste mit den Konzentraten auf den Boden. »Immerhin lassen wir euch nicht verhungern, obwohl ihr es verdient hättet.«

»Ich habe damit überhaupt nichts zu tun«, behauptete Garzohn. »Schließlich bin ich Händler und befördere alle Arten von Frachten.«

»Sicher, sicher«, entgegnete Fartuloon. »Hauptsächlich lebende Handelsware. Ihr könnt von Glück reden, dass wir euch daran gehindert haben, bis nach Arkon zu gelangen. Orbanaschol hätte euch statt einer Belohnung den Kopf vor die Füße gelegt. Eure Köpfe, wohlgemerkt!«

»Der Imperator hält sein Wort!«, protestierte Garzohn empört.

»Dieser nicht!«, erwiderte Fartuloon kurz angebunden und verließ den Lagerraum.

Als sich die Tür geschlossen hatte, knurrte Vaahrns zornig:

»Bei denen hilft keine Ausrede, Garzohn! Das Urteil über uns ist bereits gefällt. Sie werden uns irgendwo aus dem Schiff werfen.«

 

*

 

In der Kommandozentrale des gekaperten Handelsraumers saß Atlan im Sessel vor den Kontrollen. Über Interkom verfolgte er aufmerksam den Weg seiner beiden Freunde Fartuloon und Mexon, die nun in die Zentrale zurückkehrten.

»Ich komme mir vor wie ein hochherrschaftlicher Diener«, maulte Fartuloon und setzte sich auf die Ruhecouch. »Jetzt kann ich während des ganzen Fluges nach Kraumon diese Halunken füttern.«

Atlan nickte Mexon, dem neuen Verbündeten, zu.

»Du kannst mich ablösen. Die nächste Transition steht kurz bevor.«

Der Mondträger nahm in Atlans Sessel Platz.

»Ich wollte noch mit dir darüber sprechen, Atlan. Willst du diese Gauner tatsächlich mit nach Kraumon nehmen? Schließlich handelt es sich um deinen geheimen Stützpunkt.«

»Natürlich nicht, mein Freund. Aber was sollen wir mit ihnen machen? Einfach absetzen? Und wo?«

»Das finden wir noch heraus. Ich will grundsätzlich nur wissen, ob wir sie mitnehmen oder freilassen. Auf der anderen Seite haben wir in Erfahrung bringen können, dass Arkon in größter Gefahr ist. Hinter den Tefrodern steht eine Macht, von der wir nichts wissen. Wäre es unter diesen Umständen nicht besser, unsere Lage noch einmal zu überdenken?«

Atlan warf ihm einen forschenden Blick zu.

»Wie meinst du das genau, Mexon?«

Der Arkonide mit dem kurzen Silberhaar und dem kantigen Gesicht, lächelte.

»Ich meine, dass der Bestand des Imperiums wichtiger ist als persönliche Rache, Atlan. Wir sollten dem Imperium helfen. Wir müssen Orbanaschol warnen, ob es uns gefällt oder nicht.«

»Er wird gewarnt werden, und zwar durch Baynisch, den Agenten.«

Mexon nickte.

»Er wird seinen Vorgesetzten berichten – aber er wird auch berichten, dass er uns getroffen hat. Die Jagd wird erneut beginnen.«

»Sie hat niemals aufgehört«, korrigierte Atlan ruhig. »Und sie wird auch niemals aufhören, solange Orbanaschol lebt. Denn er sitzt an meinem Platz.«

»Und warum willst du zurück nach Kraumon?«

»Nicht nur, Mexon. Vergiss nicht unsere Freunde, Karmina Arthamin, Vorry und Ra. Wir werden uns um sie kümmern müssen. Außerdem – das nebenbei – finden wir auf Kraumon alles, was wir für den weiteren Kampf brauchen. Daran führt kein Weg vorbei.«

»Also die Gefangenen!«, schloss Mexon aus Atlans Worten. »Sie sind das Problem?«

»Sie sind es«, bestätigte Atlan.

Fartuloon sagte mit grollender Stimme aus dem Hintergrund der Zentrale:

»Ich sehe da kein besonderes Problem, Freunde. Planeten gibt es doch genug hier. Wir suchen einen, landen, lassen sie aussteigen und fliegen weiter. Wo ist da die Schwierigkeit?«

»Sie liegt in der Tatsache, dass ich auf keinen Fall ihren Tod wünsche, Fartuloon. Wenn wir sie absetzen, dann auf einem Planeten, auf dem sich zumindest ein Depot der Arkoniden befindet. Ich habe jedoch nicht die geringste Ahnung, wo auf unserer Route ein solcher Planet liegt.«

»Garzohn sollte es wissen«, meinte Mexon. »Schließlich ist er in dieser Gegend praktisch zu Hause. Und er wird bereitwillig aussagen, wenn wir ihn vor die Wahl stellen, ob er im freien Raum oder auf einem Planeten abgesetzt werden möchte.«

»Das ist wohl anzunehmen«, murmelte Fartuloon zustimmend.

Atlan blieb skeptisch.