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DRESDEN

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von Roland Mischke

Roland Mischke, in Chemnitz geboren, studierte in Berlin Evangelische Theologie und Germanistik. Er arbeitete bei verschiedenen Tageszeitungen, unter anderem auch bei der FAZ, und schrieb zwei Sachbücher und mehr als ein Dutzend Reiseführer. Nach 25 Jahren Zwischenstopp in Frankfurt am Main lebt er heute wieder in Berlin.

Inhalt



Willkommen in Dresden

Top 10 & Mein Dresden

image Top 10: Das sollte man gesehen haben

image Mein Dresden: Lieblingsplätze des Autors

Stadttour mit Detailkarte

Ein Rundgang durch Dresdens Alt- und Neustadt

Streifzüge

Wo Engel im Sand spielten – die Sächsische Schweiz

Schloss Moritzburg

Schloss Pillnitz

Elbe-Radweg

Sächsische Weinstraße

Vista Points − Sehenswertes

Museen und Galerien

Architektur und andere Sehenswürdigkeiten

Erleben & Genießen

Übernachten

Essen und Trinken

Nightlife

Kultur und Unterhaltung

Shopping

Mit Kindern in der Stadt

Erholung und Sport

Chronik

Daten zur Stadtgeschichte

Service von A bis Z

Service von A bis Z

 

Register

Bildnachweis und Impressum

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Zeichenerklärung

image Top 10
Das sollte man gesehen haben
image Mein Dresden
Lieblingsplätze des Autors
image Vista Point
Museen, Galerien, Architektur und andere Sehenswürdigkeiten
image Kartensymbol: Verweist auf das entsprechende Planquadrat der ausfaltbaren Karte bzw. der Detailpläne im Buch.


Willkommen in Dresden

Für den gebürtigen Dresdner Erich Kästner war die Stadt voller »Kunst und Geschichte und trotzdem kein zu damaliger Zeit von 650 000 Dresdnern zufällig bewohntes Museum«. Eines seiner schönsten Bekenntnisse lautet: »Wenn es zutreffen sollte, dass ich nicht nur weiß, was schlimm und hässlich, sondern auch, was schön ist, so verdanke ich diese Gabe dem Glück, in Dresden aufgewachsen zu sein.« Heinrich von Kleist hatte schon zuvor die »große feierliche Lage« inmitten der grandiosen Elblandschaft gerühmt: In welcher deutschen Großstadt darf sich ein Fluss noch so »unbezwungen« durch das Zentrum schlängeln!

Und welche Stadt hat in und vor ihren Toren eine solche Vielzahl an Kunst- und Naturschätzen zu bieten – vom berühmten Zwinger und seinen Kunstsammlungen über den Sommersitz der kurfürstlichen und königlichen Familien in Pillnitz bis hin zur bizarren Felsenlandschaft der Sächsischen Schweiz. Der einmaligen Symbiose von Landschaft, Architektur und Kunst verdankte die Stadt einst ihren Ruf als Kulturmetropole ersten Ranges: Elb-Florenz.

Davon war im Februar 1945, nach den katastrophalen Zerstörungen durch die britischen und amerikanischen Bomberverbände, nichts mehr übrig. Total vernichtet wurden 15 Quadratkilometer städtisches Territorium. Es wird angenommen, dass mehr als 25 000 Menschen den Tod fanden. Der Neuaufbau des Altmarktes in den 1950er Jahren war eine der ersten Maßnahmen zur Wiederbelebung der totgesagten Stadt, und die Geschichte des Wiederaufbaus ist eine Geschichte zäher Kämpfe zwischen sozialistischen Städteplanern und geschichtsbewussten Denkmalschützern. Das Ergebnis so mancher Auseinandersetzung kann der Besucher bei einem Rundgang durch Alt- und Neustadt entdecken.

Heute ist die Hauptstadt von Sachsen zu einem der beliebtesten Reiseziele in Deutschland geworden. Besonders locken die kulturellen Anziehungspunkte der Stadt, neben einem Besuch in der Semperoper natürlich ein Konzert des weltbekannten Kreuzchors oder ein Gang durch die einmaligen Museen. Der Besucher erkennt: Dresden hat nach den umfangreichen Baumaßnahmen der letzten Jahre seine alte Schönheit zurückgewonnen und ist nun wieder das, was es schon einmal war: Elb-Florenz.

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Dresdner Altstadt am Elbufer

Top 10 & Mein Berlin

Top 10: Das sollte man gesehen haben

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Frauenkirche

S. 11 f., 35 ff. image aC3/4/Google Map
Einer der großen protestantischen Kirchenbauten wurde nach seiner Zerstörung bis 2005 wieder aufgebaut, er bestimmt die barocke Stadtsilhouette.

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Brühlsche Terrasse und Albertinum

S. 13, 15, 24 f., 34 f. image aC3/4/Google Map
Der Terrassenblick umfasst das augusteische Dresden, das Albertinum ist nach seiner Restaurierung schöner als je zuvor.

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Semperoper

S. 13, 45 image aC3/Google Map
Das 1985 wiedereröffnete Neorenaissancegebäude gehört zu den großartigsten Opernhäusern Europas.

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Zwinger/Gemäldegalerie Alte Meister

S. 13 f., 27, 48 f. image aC2/3/Google Map
Das pompöse Bauwerk ließ August der Starke als Lustort anlegen, in der Sempergalerie ist die Galerie Alte Meister untergebracht.

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Residenzschloss

S. 14 f., 43 f. image aC3/Google Map
Die frühere Residenz der Wettiner mitten im Zentrum, heute ein modernes Museumsschloss.

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Grünes Gewölbe

S. 15, 27 f. image aC3/Google Map
Auf jeden Fall einen Besuch wert ist die reichhaltigste Schatzkammer Europas nach ihrer räumlichen Erweiterung.

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Hofkirche

S. 16, 39 image aC3/Google Map
Der elegante Sakralbau gehört zum wichtigsten Teil des zentralen Stadtbilds, der Altstadt-Skyline.

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Innere Neustadt/Kunstquartier Barockviertel

S. 17, 39, 41 f., 73 image aA/aB3/4/Google Map
Ein Stadtviertel mit Atmosphäre. Dass es noch existiert, grenzt an ein Wunder, die SED-Funktionäre hatten es dem Verfall überlassen. Nun sind die meisten Häuser topsaniert.

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Schloss Pillnitz

S. 21 f. image bC5/Google Map
Mit dem Schlossbau, dem Park, den Weinbergterrassen und den Wanderwegen einer der idyllischsten Orte der Stadt.

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Blaues Wunder

S. 34 image F12/13/Google Map
Ein Wunder ist Dresdens berühmteste Brücke auch deshalb, weil die Nazis sie sprengen wollten – und sie dennoch erhalten blieb.

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Mein Dresden
Lieblingsplätze des Autors

Liebe Leser,
dies sind einige ausgewählte Orte in der Elbestadt, an die ich immer wieder gerne zurückkehre. Eine schöne Zeit in Dresden wünscht Ihnen

Roland Mischke

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Brühlsche Terrasse

S. 13, 34 f. image aC3/4/Google Map
Ein luftiger Erlebnisbereich von ganz besonderem Reiz und mit dem schönsten Blick auf die Elbauenlandschaft.

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Gartenstadt Hellerau

S. 38 f., 72 f. image bA4/Google Map
Der späte Ausklang des romantischen Siedlungsbaus galt zu Beginn des 20. Jahrhunderts deutschlandweit als »Erlösung von der Mietskaserne«.

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Italienisches Dörfchen

S. 52 image aC3/Google Map
Dresdens schönster Ort, um zu speisen und dabei auf den Fluss zu schauen.

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Café Schinkelwache

S. 57 image aC3/Google Map
Bester Logenplatz, um Besucher aus den verschiedensten Ländern und kosmopolitisches Flair zu erleben.

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Zentralohrgan

S. 69 image D6/Google Map
Dresdens bester Schallplattenladen: Nostalgie mischt sich mit Ostalgie. Originell, authentisch, kreativ.

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Dresden von seiner schönsten Seite: die Brühlsche Terrasse

Stadttour

Ein Rundgang durch Dresdens Alt- und Neustadt

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Vormittag

Prager Straße – Neues Rathaus – Gewandhaus – Altmarkt – Kreuzkirche – Neumarkt – Frauenkirche – Albertinum – Brühlsche Terrasse.

Mittagspause

Bistro Ecke Frauenkirche, image (03 51) 824 28 30, tägl. 8–24 Uhr, oder Bierhaus Dampfschiff, image (03 51) 864 28 26, beide im Hotel Hilton, An der Frauenkirche 5, tägl. 12–22 Uhr.

Nachmittag

Theaterplatz – Semperoper – Zwinger – Schloss – Fürstenzug – Katholische Hofkirche – Augustusbrücke – Hauptstraße (Kügelgenhaus) – Albertplatz.

Wer nach deren Wiederaufbau durch die Prager Straße image G/H5/Google Map lief, mochte kaum glauben, dass diese zugige, öde Straße einst in einem Atemzug mit Berlins Kurfürstendamm und den Champs-Élysées von Paris genannt wurde. Heute, nach Umbau und Verdichtung, zeigt sie sich schon sehr viel angenehmer und von menschlichen, überschaubaren Maßen.

1851 wurde die Prager Straße angelegt, mit ihren Geschäften, Restaurants und Hotels gehörte sie zu den elegantesten Einkaufsstraßen Europas. Der Bombenangriff von 1945 hinterließ ein riesiges Trümmerfeld. Erst in den 1960er und 1970er Jahren wurde das Gelände als Fußgängerzone gestaltet. Das sozialistische Kastenparadies blieb zur Erinnerung an die monströse Geschmacklosigkeit einer Ideologie teilweise erhalten, ist aber mit neuen Glasfronten im monotonen Plattenbau-Allerlei, Läden und Cafés aufgewertet worden.

Ein wenig zurückgesetzt, an der St. Petersburger Straße, prunkt Deutschlands eigenwilligstes Kino, entworfen vom Wiener Architektenteam Coop Himmelb(l)au. Der Ufa-Kristall-Palast image aE3/Google Map ist ein skurriles Gebilde mit einem scheinbar kippenden Zylinderbau, der 4550 Plätze hat. Das Stahl-Glas-Gewirr wirkt wie ein schief geschliffener Diamant, zusammengehalten durch Stahlseile, zwei tragende Türme und filigrane Sprossen. Zitiert wird mit diesem Bau der Londoner Kristallpalast von 1851. Er soll an diesem exponierten Ort die Wirren der Geschichte versinnbildlichen und in die Zukunft weisen.

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Dresdens bekannteste Shopping-Meile: die Prager Straße

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Über die Waisenhausstraße und den Dr.-Külz-Ring gelangt man rechter Hand zum Neuen Rathaus image aD3/Google Map. Auf seinem 98 Meter hohen Turm gießt eine herkulische Figur das Füllhorn über Dresden aus: Der vergoldete Rathausmann ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Elbmetropole. Nach seiner Sanierung kann man wieder mit dem Fahrstuhl bis zur Höhe von 68 Metern hinauffahren (tägl. 10–18 Uhr). Bei gutem Wetter öffnet sich die Sicht bis zu den Bergen der Sächsischen Schweiz.

Ein paar Schritte weiter zeigt sich das Gewandhaus image aD4/Google Map im Stil des Übergangs vom Spätbarock zum Frühklassizismus. Vor dem Krieg residierte hier die Stadtbank. 1945 brannte der Bau aus, und im Zuge des Wiederaufbaus wurde das Gebäude zu einem Hotel.

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Attraktion in der Vorweihnachtszeit: der Striezelmarkt auf dem Altmarkt mit der Kreuzkirche und dem Rathausturm im Hintergrund

Auf dem Altmarkt image aD3/Google Map befinden wir uns mitten im historischen Zentrum der Stadt. Neben seiner Handelsfunktion diente der Platz über das Mittelalter hinaus als Schauplatz für Feste und Turniere. Heute ist er umrahmt von Häusern im historisierenden Stil. Sie wurden in den 1950er Jahren errichtet und sind an die Gestaltungsform des Dresdner Barock angelehnt. Die Südseite des Platzes wird seit 1998 durch neue Bauten geschlossen. Bemerkenswert ist der Umbau von Häusern hinter der nicht umgebauten Westseite im Quartierhof zu einem eleganten Passagenviertel namens Altmarkt-Galerie. Hier wird ein vielfältiges Konsumangebot in einer Mischung aus Weltstadtflair und Lokalkolorit präsentiert, und das mitten im Herzen der Stadt.

Das bekannteste, wieder aufgebaute Gebäude am Altmarkt ist die Kreuzkirche image aD3/Google Map, der älteste Versammlungsort der Christen innerhalb der Stadtmauern und ein Hort protestantisch-aufklärerischer Tradition sowie geistiger Emanzipation. 1955, zehn Jahre nach ihrer Zerstörung, gab der weltberühmte Kreuzchor in der aufgebauten Kirche erstmals wieder ein Konzert. Vom Turm des Gotteshauses kann man einen guten Überblick von Dresden gewinnen.

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Das Verkehrsmuseum, eines der meistbesuchten Museen in Dresden

Es geht weiter Richtung Neumarkt. Die Wilsdruffer Straße, Verkehrsader und Einkaufsallee, war zu DDR-Zeiten als Ernst-Thälmann-Straße für Aufmärsche und Paraden vorgesehen. Nördlich des Altmarkts dominiert der in den 1960er Jahren entstandene Kulturpalast image aD3/Google Map das Straßenbild. Sein Umbau ist voraussichtlich 2017 abgeschlossen. Das Landhaus image aD4/Google Map am anderen Ende der Wilsdruffer Straße ist das einzige historische Gebäude des alten Straßenzuges und beherbergt heute das Museum für Stadtgeschichte.

Der Neumarkt wurde auf einer alten slawischen Siedlungsstätte angelegt und war bis zur Feuersbrunst 1945 das »Filetstück« der Stadt. Die Bombenladungen der englischen und amerikanischen Fliegerverbände vernichteten einmalige Barock- und Rokokobauten sowie Bürgerhäuser. Wieder aufgebaut wurde das Johanneum image aC3/Google Map, in dem das Verkehrsmuseum untergebracht ist.

Das Jahr 2006 ging als jenes in die Geschichte ein, in dem das barocke Zentrum in alter Pracht wieder auferstand. Zum ersten Mal hat sich damit eine deutsche Stadt durch Wiederaufbau und Rekonstruktion seine ursprüngliche Mitte zurückgeholt. Optisch beherrscht wird der Neumarkt von der image Frauenkirche image aC3/4/Google Map, deren 95 Meter hohe Kuppel wieder gemeinsam mit den Türmen von Hofkirche, Schloss und Rathaus das Stadtbild am linken Elbufer ziert. Das Projekt kostete mehr als 200 Millionen Euro und wurde größtenteils durch Spenden aus ganz Deutschland und dem Ausland gedeckt – eine beispiellose Aktion, die einen identitätsstiftenden Bau zurückholen konnte. Keines der Sandstein-Elemente, die von dem alten Bau übrig blieben, gleicht dem anderen: mal sind es unscheinbare Einzelteile, mal ganze Architekturstücke. Die neue Frauenkirche besteht zu 45 Prozent aus originalen Bauteilen.

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Frauenkirche – Dresdens altes und neues Wahrzeichen

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Die Göttin Fama krönt die Kuppel der Hochschule für Bildende Künste

Das Altar-Relief wurde in mühevoller Arbeit aus geborgenen Fragmenten wieder zusammengesetzt. Bildhauer ergänzten fehlende Stellen. Das Alabaster-Relief zeigt unter anderem Moses, Aaron, Paulus, Philippus und den am Ölberg knieenden Jesus.

Das ganze Quartier wurde im alten Stil wieder aufgebaut. Mit Pflasterstraßen, die sich zu knapp fünf Meter schmalen Altstadtgassen verengen. Die Parzellen der Häuser sind zwar größer bemessen als früher und hinter den Kulissen kommt moderner Betonfertigteilbau zum Zuge, aber bei Leitbauten wurde mit geborgenen Steinen, Fassaden und historischen Schmuckelementen gearbeitet. Auch das 2006 eröffnete Hotel de Saxe variiert ein historisches Grundmuster. An seine Seite schmiegt sich wie einst die rekonstruierte Salomonis-Apotheke, die ihrerseits von gut proportionierten Neubauten flankiert wird.

Hinter der Frauenkirche erhebt sich der von Constantin Lipsius entworfene Baukomplex der Hochschule für Bildende Künste image aC4/Google Map (1891–94) und des früheren Sächsischen Kunstvereins, dessen Kuppel im Volksmund liebevoll-spöttisch »Zitronenpresse« genannt wird. In der Akademie wurden berühmte Bildhauer, Maler und Baukünstler ausgebildet, deren Schaffen als Dresdner Schule in die Kunstgeschichte einging. Nach der Sanierung gehört die leuchtende Transparenz der kuriosen, von der geflügelten Göttin Fama gekrönten Kuppel wieder zur Silhouette des Elbufers. Und wieder streben Lehrende und Lernende in einem der großzügigsten Studienpaläste des Landes nach Idealen. Die Atelierdecken sind so hoch, dass ein Kran bedient werden muss, um eine Glühlampe auszuwechseln.

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Bedeutende Maler und Bildhauer lernten und lehrten an der Dresdner Kunstakademie

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Die Semperoper zur Weihnachtszeit

Eine Treppe führt – vorbei am Denkmal Gottfried Sempers – hinauf zum Brühlschen Garten image aC3/4/Google Map und der image image Brühlschen Terrasse, dem »Balkon Europas« (Goethe). Von hier öffnet sich der Blick auf das rechte Elbufer und das Brückenpanorama, stromabwärts schweift er in die weite Flussaue bis hin zu den Hängen der Lößnitz, stromaufwärts zum Heiderand. Graf Heinrich von Brühl, der Generaldirektor der Kunstsammlungen im 18. Jahrhundert, ließ um 1738 Terrasse und Wall in einen privaten Lustgarten verwandeln, der 1814 für die Öffentlichkeit freigegeben wurde.

Die im gleichen Jahr entstandene Freitreppe auf der westlichen Seite führt hinunter zum Schloss- und Theaterplatz image aC3/Google Map, dem Zentrum des »höfischen« Dresdens. Hier stehen jene Bauten, die Dresdens Ruhm als Elb-Florenz begründeten: Zwinger, Schloss und Hofkirche sowie Semperoper und Gemäldegalerie. Das Beste ist der Blick auf das geschwungene Elbtal, dieses grandiose Panorama, das einzige, was von Dresdens historischer Schönheit unverfälscht erhalten geblieben ist. Dresden ist die einzige Großstadt Europas, deren Flussauen naturbelassen bis ans Zentrum heranreichen. Die Hügel des Elbtals verlängern den malerischen Grundriss der Landschaft ins Dreidimensionale. Sie markieren den Dreiklang von Geschichte, Kunst und Natur.

Die Wiedereröffnung der image Semperoper image aC3/Google Map fand am 13. Februar 1985 statt. Rekonstruktion und Restaurierung des Neorenaissancebaus gelten als mustergültig. Der Ursprungsbau stammt aus dem Jahr 1869, Gottfried Semper baute das Hoftheater 1878 um, im Februar 1945 war es total ausgebrannt. Das Gebäude mit der perfekt abgerundeten Front ist durch moderne Anbauten auf der Rückseite erweitert worden. Viele Künstler behaupten, die Akustik der Semperoper sei besser als die der Mailänder Scala.

Durch das Tor der Sempergalerie image aC2/3/Google Map, in der sich die Gemäldegalerie Alte Meister befindet, gelangt man zu einem der originellsten Meisterwerke des Barocks, dem image Zwinger image aC2/3/Google Map. Der Bau der Anlage 1709–32 war für August den Starken Chefsache, der Architekt Matthäus Daniel Pöppelmann und der Bildhauer Balthasar Permoser waren ihm für jede Anweisung Rechenschaft schuldig. Der große Festplatz in der Mitte ist von Galerien und Pavillons gesäumt. Wer sich zum Ausruhen auf eine der Bänke niederlässt und Atmosphäre aufnimmt, empfindet noch etwas von der großen Barockzeit Dresdens.

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Am Wallpavillon des Dresdner Zwingers

Rechts geht es zum Wallpavillon, von dem aus eine Treppe zum »versteckten« Nymphenbad führt. Über die Bogengalerie gelangt man zum Mathematisch-Physikalischen Salon. Das Kronentor in der Mitte der Langgalerie war der frühere Haupteingang zum Zwinger. Zur Stadtseite hin präsentiert sich der Zwinger mit Bogengalerien und dem Glockenspielpavillon.

Seit April 1995 kann der Besucher wieder das berühmte, zweitgrößte Glockenspiel image aC2/3/Google Map Deutschlands vernehmen. 16 der 40 Glocken aus edelstem Meissener Porzellan mussten neu gefertigt werden. Wer Interesse an weiteren »Porzellangeschichten« hat, für den ist der Besuch der Porzellansammlung image aC2/3/Google Map im Zwinger ein Muss.

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Detail des Residenzschlosses

Durch das Tor im Glockenspielpavillon gelangt man auf die Sophienstraße. Das Dresdner image Residenzschloss image aC3/Google Map hinter dem rekonstruierten Taschenbergpalais image aC3/Google Map, einem Luxushotel, wurde im Bombeninferno fast dem Erdboden gleich gemacht, 1986 begann der Wiederaufbau. Der Dresdner Architekt Peter Kulka leitete ihn federführend, aus dem Wohnschloss der Kurfürsten machte er ein modernes Museum. Umgewandelt zum zeitgemäßen Museumsparcours wurden Fürstengalerie, Ostflügel und Türckische Cammer. Den Kleinen Schlosshof, nun zentraler Eingangsbereich, überspannte Kulka mit einem futuristischen Membrandach. Die Grundformel seiner Sanierung lautete: So viel wie möglich an historischer Substanz erhalten, aber Ausstellungsräume schaffen, die heutigen Museumsbesuchern den Zugang erleichtern um »Geschichte mit zeitgemäßen Mitteln fortzuschreiben«. Die letzten Arbeiten am Schloss wurden 2013 abgeschlossen.

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Martialische Exponate in der Rüstkammer der Residenz

Seit 2009 dient der Kleine Schlosshof an der Schlossstraße als Hauptfoyer zu den Museen der Staatlichen Kunstsammlungen. Der Hof wurde mit einer freitragenden Stabwerkskuppel überspannt. Die transparente, zweifach gekrümmte Stabgitterschale wiegt 84 Tonnen und besteht aus 265 pneumatischen Kissen in einem witterungsbeständigen Kunststoff, die unter Extrembedingungen in der Wüste von Arizona getestet wurden. Die Kosten für die Kuppel, deren Rautenstruktur ein wiederkehrendes Motiv der Renaissancearchitektur aufnimmt, lagen bei 7,5 Millionen Euro.

Das image Grüne Gewölbe image aC3/Google Map, die reichhaltigste Schatzkammer Europas, kehrte ebenfalls zurück an seinen ursprünglichen Ort im Schloss. Mehr als 40 Jahre war die legendäre Sammlung provisorisch im image Albertinum image aC4/Google Map untergebracht. Der Besucher stellt erstaunt fest: Es gibt fast nichts, was frühere Generationen, die es sich leisten konnten, nicht mit Edelsteinen verzieren ließen. Allein im Kaffee- und Teegeschirr mit dazugehörigem Schaupodest stecken 5600 Diamanten. Zeitgenössische Bewunderer Augusts waren des Lobes voll: »Womit das grüne Zimmer pranget, sieht sich das Auge völlig satt, daß es nichts mehr zu sehen verlanget«.

Die Sammlung ist aufgeteilt in das Neue und das Historische Grüne Gewölbe image aC3/Google Map. 2009/2010 sind die Türckische Cammer image aC3/Google Map, mit der die Faszination des Orients ins Schloss einzog, und die Rüstkammer image aC3/Google Map hinzugekommen. Letztere enthält eine einzigartige Sammlung an europäischen und orientalischen Waffen, Reitzeugen, höfischen Kostümen und Fürstenbildnissen. Zudem Harnische für Mann und Ross, die früher Memorial- und Sammelobjekte der Fürsten waren und zur Ausstattung von Ritterspielen, höfischen Festen und zur Jagd benötigt wurden. Kurfürst August hat die Rüstungen der Renaissance mit Leidenschaft gesammelt, viele sind auch Geschenkgaben an den Dresdner Hof.

Auch der 100 Meter hohe Hausmannsturm image aC3/Google Map ist seit 1991 wieder zugänglich. Von seiner Aussichtsplattform zeigt sich die ganze Pracht des mit Augenmaß angelegten Theaterplatzes. Im Großen Schlosshof, erst seit 2009 wieder zugänglich, ist das Stilpotpourri aus Renaissance, Barock und Rokoko zu bewundern, herausragend sind die wiederhergestellten Sgraffito an den Fassaden.

Zwischen dem Georgenbau des Schlosses und dem Johanneum befindet sich der Lange Gang image aC3/Google Map. An seiner Außenseite in der Augustusstraße prangt ein 102 Meter langes Wandbild: der Fürstenzug image aC3/Google Map. Das Bild zeigt sämtliche Herrscher des Hauses Wettin in einem Reiterzug, gefolgt von Vertretern aus Kunst und Wissenschaft zu Fuß. Von 93 Personen sind 35 Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige.

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Der Goldene Reiter: August der Starke

Der prominenteste unter ihnen, August der Starke, konvertierte 1697, drei Jahre nach seinem Regierungsantritt, zum katholischen Glauben, um König von Polen werden zu können. Unter seiner Herrschaft entwickelte sich Dresden zu einer herausragenden Kunst- und Kulturmetropole. Davon profitiert die Stadt bis heute.

Mit seinen kulturellen Attraktionen – allein 13 000 Kulturdenkmäler sind gelistet – macht der Wirtschaftsraum Dresden einen jährlichen Umsatz von etwa 350 Millionen Euro, andere Schätzungen reichen bis zu 500 Millionen Euro. Das Hotel- und Gastronomiegewerbe sowie die Dienstleistungsbranche haben den großen Vorteil, dass Dresden eine Stadt ist, in der schon der berühmte Maler Canaletto ansässig war, die zum Elb-Florenz auserkoren wurde und die eine Fülle kultureller Institutionen besitzt, die weltweit bekannt und berühmt sind.

Um den katholischen Glauben im protestantischen Sachsen praktizieren zu können, wurde unter Friedrich August II., dem Sohn Augusts, eine neue Hofkirche gebaut. Die Kathedrale Ss. Trinitatis, die image Hofkirche image aC3/Google Map, entstand 1738–55 und gilt als letzte Hochleistung des italienischen Barock in Europa. Der Prachtbau verschlang seinerzeit die unglaubliche Summe von einer Million Goldtaler und hat wegen seines Fassadenschmucks mit Heiligenfiguren Architekturgeschichte geschrieben.

Wir verlassen die Altstadt über die Augustusbrücke image aB/aC3/Google Map, die Wilhelm Kreis und Hermann Klette in ihrer heutigen Gestalt 1906–10 erbauten. Doch die Elbüberquerung ist eine der ältesten Brücken nördlich der Alpen, sie wurde mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Sie führt auf den Neustädter Markt image aB3/4/Google Map mit dem markanten Standbild des Goldenen Reiters image aB3/4/Google Map, einer Darstellung Augusts des Starken, das im Juni 2003 nach seiner Restaurierung wieder aufgestellt wurde. Der legendäre Kurfürst schuf auf dem heutigen Gebiet der Inneren Neustadt nach dem Brand von 1685 eine barocke Stadtanlage, deren drei Hauptachsen – Haupt-, König- und Albertstraße – noch heute zu erkennen sind. Leider überstanden nur wenige historische Bauten die Bombennächte im Februar 1945. Sehenswert ist das Kügelgenhaus image aB4/Google Map in der Hauptstraße 13, wo sich Anfang des 19. Jahrhunderts berühmte Persönlichkeiten der Romantik trafen. Heute erinnert das Museum zur Dresdner Frühromantik an diese Zeit.

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Der Fürstenzug vereint alle Herrscher des Hauses Wettin

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Mit dem Boot über den Carolasee im Großen Garten

Die Hauptstraße führt vorbei an der Dreikönigskirche, deren Mansardendach nach dem Wiederaufbau ziegelrot leuchtet, zum Albertplatz image aA4/Google Map mit dem originalgetreu rekonstruierten Artesischen Brunnen. Hinter ihm lädt die Äußere Neustadt image D6/7/Google Map zu einer Entdeckungstour ins Szeneviertel mit interessanten Kneipen ein. Alternativ bietet sich der Rückweg durch die Königstraße zum Japanischen Palais an. Dabei wird deutlich, dass Altendresden, wie die image Innere Neustadt image aA/aB3/4/Google Map einst hieß, Ende des 17. Jahrhunderts einheitlich im Barockstil angelegt worden war. Im Volksmund wird die Gegend bis heute Goldstaubviertel genannt wegen der vielen prunkvollen Häuser, die bereits zum größten Teil saniert sind.

Wen es ins Grüne lockt, der sollte sich am Albertplatz in die Straßenbahn setzen (Linie 11 bis Rothenburger Straße, dann mit der Linie 13 bis Straßburger Platz) und zu einer grünen Oase mitten im Stadtgebiet fahren: dem Großen Garten image H–K6–9/Google Map, der ausgedehntesten barocken Gartenanlage einer europäischen Großstadt. Wo unter August dem Starken der Hof rauschende Feste feierte, steht im Kreuzungspunkt schnurgerader Alleen das barocke Palais image J8/Google Map.

Der säulengeschmückte Bau wendet jeder Himmelsrichtung eine Schaufassade zu. Er ist ein Musterbau, mit dem einst der Aufbruch in eine neue Kulturepoche begann. Obwohl das Äußere und einige Räume bereits wieder hergestellt sind, ist über die Nutzung des Palais noch nicht endgültig entschieden worden. Während der Freistaat Sachsen die Unterbringung der archäologischen Sammlung favorisiert, haben Musiker und Musikfreunde einen Förderverein gegründet, der sich für den Ausbau als »Stätte Dresdner Festkultur« einsetzt.

Wo es schon im 19. Jahrhundert Ausstellungspavillons gab, steht hier – auf dem Messegelände am Großen Garten – die Gläserne Manufaktur image G/H7/Google Map, eine Autofabrik mitten in der Stadt. Das Gebäude hat keine Ähnlichkeit mit einer gewöhnlichen Fabrik. Glas und Stahl sind die dominierenden Baumaterialien. Auf einer Fläche von 150 mal 150 Metern erhebt sich ein 22 Meter hohes Fertigungsgebäude, das bis knapp über die Baumsilhouette des Großen Gartens reicht. Dort wird den Besuchern vorgeführt, wie Autos innerhalb von zwei, drei Tagen entstehen.

Streifzüge

Wo Engel im Sand spielten – die Sächsische Schweiz

Heinrich von Kleist fasste 1801 seine Eindrücke in poetische Worte: »Ich sehe die Elbhöhen (…) und die Felsen im Hintergrund, die wie ein bewegtes Meer von Erde aussehen und in den schönsten Linien geformt sind, als hätten da die Engel im Sande gespielt.« Aber nicht nur der Schriftsteller Kleist ergötzte sich an dem Sandstein-Felsengebirge. Andere Künstler wie die Maler Adrian Ludwig Richter und Caspar David Friedrich fanden hier die Motive für ihre Gemälde.

Die Sächsische Schweiz image bD–bE 6–9/Google Map erstreckt sich von Pirna an auf beiden Seiten der Elbe bis zur tschechischen Grenze. Die von tiefen Tälern ausgefurchte Landschaft gehört zu den reizvollsten Gebieten Deutschlands. Das Elbsandsteingebirge entstand in der Kreidezeit, etwa 140 Millionen Jahre v. Chr., als ein Meer große Teile Mitteleuropas bedeckte.

Die etwas hochtrabende Bezeichnung »Sächsische Schweiz« geht nicht auf den Eigendünkel der Sachsen zurück, sondern verdankt sich einem aus Heimatsehnsucht geborenen Vergleich. Die Schweizer Künstler Adrian Zingg und Anton Graff kamen um 1780 als Lehrer an die Dresdner Kunstakademie und bereisten begeistert das südlich der Stadt gelegene Gebirge. In den zerrissenen Felsformationen fanden sie ihre Heimat wieder und tauften die bizarre Felsanhäufung »Sächsische Schweiz«.

Das 368 Quadratkilometer große Elbsandsteingebirge liegt nur eine knappe Autostunde von Dresden entfernt und eignet sich bestens für einen Familienausflug. Die Spuren alter Kuranlagen und reicher Landhäuser an den Uferhängen der Elbe zeugen davon, dass die Region schon früher ein Wochenend-Eldorado für die Bewohner der Residenzstadt war. Bereits in den 1930er Jahren wagten sich kühne Kletterer an die senkrechten Felswände. Die Extremkletterei, das Free-Climbing, nahm hier ihren Anfang.

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Bastei im Elbsandsteingebirge

Wenig erfolgversprechend ist es, heute nach einem Service Ausschau zu halten, den Adlige und wohlhabende Bürger früher in Anspruch nahmen: Sie ließen sich durch die Bergwelt in Sänften tragen, wobei ihnen der »Schweizführer« die Gesteinsformationen mit ihren emporragenden Felstürmen, die wuchtigen Tafelberge und die tiefeingeschnittenen Täler erläuterte.

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In der Kreidezeit entstanden und bei Extrem-Kletterern beliebt: das Elbsandsteingebirge

Bei der Planung der Reiseroute durch die Sächsische Schweiz kann man sich aber bis heute an die von Karl Baedeker empfohlenen Etappen halten. 1861 schrieb der Verleger und Reisebuchautor: »Zwei Tage sind mindestens erforderlich, um die Sächsische Schweiz kennenzulernen. Am ersten Tage von Dresden mit der Eisenbahn über Pirna nach Wehlen, übersetzen auf die andere Elbseite, dann zu Fuß durch den Wehlener und Schergengrund nach der Bastei, durch den Amselgrund nach Hohnstein, über den Brand nach Schandau. Am zweiten Tag zu Wagen nach der Haidmühle, zu Fuß nach dem Kuhstall, Großer Winterberg, Prebischtor (heute Tschechien), mit Dampfboot nach Königstein, die Festung besteigen, dann auf der Eisenbahn nach Dresden zurück.«

Wer weder Zeit noch Muße hat, um in der Sächsischen Schweiz zu wandern, kann sich mit einer Fahrt auf einem der gemütlichen Dampfer von Dresden nach Bad Schandau und zurück einen überwältigenden Eindruck von der bizarren Felslandschaft verschaffen.

Anreise: Autofahrer nehmen die B172 in Richtung Pirna. Vom Hauptbahnhof fahren tagsüber halbstündlich Züge in Richtung Sächsische Schweiz, den Wasserweg bedient die Sächsische Dampfschiffahrts-GmbH (Information image 03 51-866 09-0). Der Tourismusverband Sächsische Schweiz in Pirna (image 035 01-47 01 47, www.saechsische-schweiz.de) bietet ebenfalls Ausflüge an.

Schloss Moritzburg

Kurfürst Moritz ließ 14 Kilometer nordwestlich von Dresden 1542–46 ein Jagdschloss image bA3/Google Map errichten. Die spätbarocke Umgestaltung erfolgte 1723–33 unter August dem Starken durch seine Hofarchitekten Pöppelmann und Knöffel. Einbezogen wurde schon damals eine »Tiefgarage«: Die Kutschen wurden mitsamt den Pferden im Sockel des Baus abgestellt, solange sich die Herrschaften in den prachtvollen Sälen und Gemächern vergnügten. Heute ist das Wasserschloss in dem etwa 40 Hektar großen Park mit Wildgehege und Teichen eines der attraktivsten Ausflugsziele in der näheren Umgebung Dresdens. Eindrucksvoll sind u.a. die Festsäle, das »Federzimmer« und das Porzellanquartier.

Seit mehr als zehn Jahren findet in der ersten Augusthälfte jeden Jahres das Moritzburg Festival, eines der führenden europäischen Kammermusikfestivals, statt. Eine Woche lang arbeiten 20 etablierte und Nachwuchskünstler aus aller Welt an Werken der Kammermusik, die sie anschließend in Konzerten im Schloss und in der Kirche Moritzburg darbieten (www.moritzburgfestival.de).

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Eines der attraktivsten Ausflugsziele in der Umgebung von Dresden: Jagdschloss Moritzburg

Der Verlust des Weltkulturerbes

Das Elbtal ist eine von Dresdens Kostbarkeiten, 2004 wurde es von der UNESCO in die Weltkulturerbeliste aufgenommen. Als dann ausgerechnet zur 800-Jahr-Feier 2006 bekannt wurde, dass eine Brücke über das Elbtal hinweg gebaut werden sollte und damit eine jahrhundertealte, berühmte Ansicht ein für alle Mal zerstört werden würde, spaltete der Protest die Dresdner in zwei Lager. Eine Volksbefragung 2005 ergab, dass etwas mehr als die Hälfte der Bürger für die Ausführung des Projekts war. Der Tunnel als Alternative konnte sich nicht durchsetzen. Das Dresdner Regierungspräsidium ordnete Mitte 2006 den Brückenbau an. Die Gegner riefen das Verwaltungsgericht an, das den Baubeginn stoppte. Im März 2007 fiel die endgültige Entscheidung: Die Brücke wird gebaut.

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Das Dresdner Elbtal wurde 2009 aus der UNESCO-Welterbeliste gestrichen

Die UNESCO reagierte erst zögerlich, nahm Gesprächskontakt auf und kündigte für den Fall des Brückenbaus den Verlust des Welterbestatus an. Daraufhin kam es unter Brückenfürsprechern zu Trotzreaktionen, die Fronten verhärteten sich. Im Juni 2009 zog die UNESCO auf ihrer Jahrestagung die Konsequenzen und nahm das Dresdner Elbtal von der Liste. Mit einem Fest wurde die Brücke am 24. August 2013 eingeweiht.

Das Fasanenschlösschen image bA3/Google Map im Park ist ein architekturhistorisches Kleinod – es holt die stilistische Formensprache Chinas nach Sachsen. Lohnenswert ist auch der Besuch der dem Schloss gegenüberliegenden Gaststätte Bärenhäus’l image bA3/Google Map (Markt 24, image 03 52 07-897 00, tägl. 11–23 Uhr) in einem über 350 Jahre alten Gebäude. Es diente zwar nie als Bären-Heimstatt, aber Ziegen, Kaninchen, Gänse und andere Tiere waren hier zu Hause. Das Fachwerkhaus präsentiert sich als Schmuckstück. Info Schloss Moritzburg: 01468 Moritzburg, image (03 52 07) 87 30, www.schloss-moritzburg.deAnreise:imagewww.loessnitzgrundbahn.de