Book cover

Wiebke Kramp

HELGOLAND

Reisereif für die Insel

Koehlers Verlagsgesellschaft

Hamburg

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Bibilografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

3. überarbeitete Auflage

ISBN 978-3-7822-1092-8
E-ISBN 978-3-7822-1147-5
Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg

© 2014 by Maximilian Verlag, Hamburg

Ein Unternehmen der Tamm Media

Alle Rechte vorbehalten

Layout: Julia Stumpf

Produktion: Inge Mellenthin

INHALT

Vorwort

Helgoland – Herber Charme auf hoher See

Urlaub, aber wann? – Reisezeit

Ein Schiff wird kommen– Ganzjährig Anlanden

Land in Sicht, aber wie kommt der Klotz ins Meer? – Kleiner geologischer Ausflug

Alte Dame in Gefahr

Wer kreischt denn da auf dem Vogelfelsen? – Logenplatz auf die Kinderstube der Seevögel

Vom Schmugglernest zum Nordseebad – Fosetes-Land

Abstieg in die Unterwelt – Bunkerführungen sind ein Gang in ein düsteres Kapitel

Quelle der Inspiration – Sprudelnde Ideen für Kunst und Wissenschaft

Stätte der Wissenschaft

Paradies für Vogelkundler – Ringe für zarte Vogelbeine

Helgoländer Hummer – Rettungsversuch für Neptuns Ritter

Gesundheit und Wohlbefinden – Die Heilkräfte der Natur

Die Düne – Badeparadies, Sand- und Schatzkiste

Kegelrobben sind Zugpferde

Kulinarisches – Von wegen Hummer ist der beste Koch – Knieper sind der echte Hammer

Wetterfrösche im Klimagarten – Wetter ist rund um die Uhr ein Thema

Wegweiser in dunkler Nacht

Ein Bummel durch den Hafen Wo der größte Rettungskreuzer seine Leinen festmacht

Aufwind durch Offshore – Hochsee-Windparks

Eine Sprache für sich: Halunder

Von A bis Z – Sehens- und Wissenswertes sowie Kurioses vom Roten Stein

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VORWORT

Inseln sind ein Faszinosum – und da bildet Helgoland keine Ausnahme. Im Gegenteil: Geprägt von den drei Ws: Wasser, Wind und Weite trägt dieses vergleichsweise winzige Stück Land mitten im Meer einen ganzen Mikrokosmos in sich. Es ist ein kleiner Klotz mit großer Ausstrahlung. Schillernd wie ein Heringsschwarm blitzen so viele faszinierende Facetten auf, die es wert sind, näher beleuchtet zu werden. Die viel zitierten Alleinstellungsmerkmale gibt es hier nämlich tatsächlich an jeder Ecke. Unzählige Besonderheiten machen den Unterschied zu anderen Inseln aus.

Ein guter Grund also, mit diesem Buch Lust auf Helgoland zu wecken, genauer gesagt Reiselust darauf, den roten Felsen selbst zu erkunden, auf Entdeckungstour zu gehen und einzutauchen in diese ganz eigene Welt, die sich von der schnelllebigen Festlandshektik wohltuend unterscheidet.

Es gibt nur einen Rat: Wagen Sie den Weg übers Wasser und machen sich selbst ein Bild von dieser Insel.

Fröhliche Grüße
Ihre Wiebke Kramp

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HELGOLAND

HERBER CHARME AUF HOHER SEE

Irgendwo ins grüne Meer
Hat ein Gott mit leichtem Pinsel
Lächelnd, wie von ungefähr
Einen Fleck getupft: die Insel.
(James Krüss)

Sie sind reif für die Insel. Gut so, dann ist Helgoland die beste Wahl. Nirgendwo sonst kann in Deutschland rundum so ein Weitblick erlebt werden, wo sich Meer und Himmel am Horizont vereinen. Es ist einer der sonnenreichsten Plätze Deutschlands. Dazu kommen viele weitere Pluspunkte: Pollenarmut und saubere Luft durch Autofreiheit schätzen Allergiker, Zollfreiheit kommt dem Geldbeutel bei ausgedehnten Shoppingtouren zugute, Badenixen und Sonnenanbeter erleben paradiesische Zustände auf der Düne und Naturliebhaber können hier übers ganze Jahr seltene Tiere ganz nah in freier Wildbahn erleben. Und alles vereint sich auf kleinstem Raum.

Helgoland ist mehr als ein roter Buntsandsteinklotz in der Nordsee. Ein zauberhaftes Ziel mitten im Meer. Dieser kleine Fleck Erde in der Deutschen Bucht liegt am weitesten vom Festland entfernt, über 60 Kilometer ist es von deren Küste weg und nennt sich daher Deutschlands einzige Hochseeinsel.

Deät Lun (das Land) nennen Insulaner ihren Felsen selbstbewusst in der eigenen friesischen Sprache und manchmal sprechen sie auch vom Knust. Nur knapp einen Quadratkilometer groß, bietet die Insel jede Menge Abwechslung, natürlich vor allem in der Saison.

Helgoland besteht aus zwei Inseln: die Hauptinsel, im Helgoländer Sprachgebrauch liebevoll in Unterland, Mittelland und Oberland unterteilt, mit einer Fläche von rund einem Quadratkilometer und der kleinen vorgelagerten Düne, die eine Ausdehnung von rund 0,7 Quadratkilometern hat. Seit 1721 ist sie nicht mehr mit der Hauptinsel verbunden. Mit ihren rund 1.400 Einwohnern bildet die Insel eine amtsfreie Gemeinde im Kreis Pinneberg (Schleswig-Holstein).

Die Insel ist zwar Teil des deutschen Wirtschaftsgebietes, gehört aber zolltechnisch weder zur Europäischen Union noch zu Deutschland.

Für einen Tagesausflug ist Helgoland ebenso geeignet wie für die Wochenend-Auszeit zum Seelebaumelnlassen oder sogar den mehrwöchigen Jahresurlaub, der den ausgebrannten Akku garantiert wieder auflädt.

Gäste erwartet Natur pur, saubere Luft und klares Wasser. Herber Charme und raue Herzlichkeit machen die Insel aus. Hier geht alles einen Gang langsamer und das macht ganz schnell die auf dem Festland herrschende Hektik vergessen.

Allerdings, wer über Nacht bleibt, sollte sich rechtzeitig um eine Unterkunft kümmern. Besonders in der Hauptsaison könnten sonst die über 2.500 Gästebetten schon belegt sein, für eine Nacht wird während des Sommers ohnehin nicht so gern vermietet, manchmal ist tatsächlich Überzeugungsarbeit notwendig.

Eine Tagestour ist ein gutes Einsteigerprogamm. Aber das richtige Inselflair stellt sich tatsächlich erst so richtig ein, wenn die Schiffe mit ihrem Schwarm Passagieren wieder abgelegt haben. Erst dann hat man die Chance, die Schönheiten dieser kleinen Insel auf sich wirken zu lassen und so richtig zu genießen.

Wer einmal den tiefroten Sonnenball am Horizont hinter der Langen Anna hat ins Meer tauchen sehen oder einen Mondaufgang hinter der Düne erlebt hat, weiß, was für eine faszinierend beglückende Schauspielerin die Natur sein kann. Man muss gar nicht poetisch veranlagt sein, um zu hören, wie der Wind mit den Wellen sein Duett singt und die drei Leuchtturmstrahlen dazu den Takt vorgeben.

Helgoland in Zahlen

Position: 54°11‘ nördliche Breite, 7°53‘ östliche Länge.
Deutsche Bucht
Zugehörigkeit: Amtsfreie Gemeinde im Kreis Pinneberg.
Bundesland: Schleswig-Holstein.
Größe: Hauptinsel rund 1 Quadratkilometer, Gliederung in die 3 Ebenen Ober-, Unter- und Mittelland, Düne 0,7 Quadratkilometer. Einwohner: rund 1.400
Gästebetten: über 2.500
Höchstes Bauwerk: 113 Meter hoher Richtfunkturm der Deutschen Telekom.
Häfen: Südhafen, Binnenhafen, gemeindlicher Nordost-Hafen sowie Dünenhafen.
Strände auf der Hauptinsel: Südstrand (zwischen Landungsbrücke und Zollpier), Nordstrand auf dem Nordost-Gelände (bei der Jugendherberge).

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Die weißen Seebäderschiffe ankern auf der Reede.

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Der Binnenhafen mit den Hummerbuden gehört zu den Sehenswürdigkeiten, die sich kein Tourist entgehen lassen sollte.

Aber auch Schietwettertage müssen nicht prinzipiell mies sein. Und auch Sturmtage können durchaus ihren Reiz haben, weil sie dem Menschen die Stärke der Elemente ganz deutlich vor Augen führen, wenn das Wasser kocht und der Gang um die Klippe zum Nervenkitzel wird. Wenn Schiffe den sicheren Hafen nicht mehr verlassen, Wellen sich zu Gebirgen türmen und meterhoch gegen die Molen peitschen, ist dies ein Erlebnis, das man in dieser Form hautnah nur hier erleben kann. Glücklicherweise gibt es für solche Tage gute Wetterkleidung, die es übrigens in erstaunlich großer Auswahl auch hier zu kaufen gibt. Und wer einmal auf der Insel wegen Sturms festsaß und weder mit Schiff noch Flugzeug wegkommen konnte, erlebt, wie die Natur den Menschen in seine Schranken verweisen kann.

Tagesbesucher haben natürlich kaum die Chance, waschechte Insulaner näher kennen zu lernen. Aber Vorsicht: Gern spinnen Seebären auch mal ordentlich dickes Seemannsgarn zusammen. Zart besaitet sollte man ohnehin im Umgang mit Helgoländern nicht sein, die für ihren derben Humor bekannt sind. Aber wie so oft: Hinter rauen Schalen verbirgt sich meist auch hier der weiche Kern. Da kann man die Helgoländer durchaus mit Miesmuscheln vergleichen.

Wege übers Wasser

Alle Wege führen übers Wasser. Egal ob Tagestrip oder mehrtägiger Urlaub, beschauliche Minikreuzfahrt mit dem Dampfer oder Katamaran-Highspeed-Törn: Die rund 60 Kilometer Entfernung von der Küste des Festlandes erfordern bereits bei der Anreise Planung. Die Nordsee ist eben keine Badewanne. Selbst wenn auf dem Festland nur ein laues Lüftchen weht, sieht das auf hoher See meist anders aus. Wer einen Tagesausflug unternehmen möchte und nicht an ein bestimmtes Datum gebunden ist, sollte am besten daher schon vorher im Wetterbericht die Großwetterlage verfolgen.

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Kurs auf Helgoland zu nehmen, ist eine gute Wahl, weil die Hochseeinsel jede Menge zu bieten hat.

Sind Regentage oder Sturmtiefs im Anmarsch, lieber den Termin verschieben. Auch direkt nach einem Sturm ist die Seereise für Empfindliche nicht unbedingt zu empfehlen. Das Meer kann dann noch immer ganz schön kabbelig sein.

Angst zu haben braucht aber wirklich keiner: Die Schiffe sind nach modernen EU-Sicherheitsstandards ausgebaut und sichere und sehr bequeme Verkehrsmittel. Die Seebäderschiffe fahren in der Saison ab den Häfen Hamburg, Cuxhaven, Büsum, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Allein die Fahrt ist ein Erlebnis. Sie führt vorbei an den Sandbänken des Weltnaturerbes Wattenmeer, an Leuchtfeuern und Schiffswracks. Küstenmotorschiffe, Kreuzfahrer oder Containerriesen begegnen den Helgolandfahrern.

Angekommen ankert das Schiff in der Saison auf der Reede vor dem roten Felsen und die Passagiere werden von den inseltypischen Börtebooten ein- und ausgebootet. In den Wintermonaten fährt das Seebäderschiff direkt in den Südhafen hinein, dann entfällt das Ausbooten. Auch die Gäste vom Katamaran werden nicht ausgebootet.

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Die Seebäderschiffpassagiere werden von der Börte ein- und ausgebootet.

Hier geht’s an Bord:

Cuxhaven ist der ganzjährige Basishafen für Helgoland. In der Saison vom 1. Mai bis 30. September liegt der Seebäderdienst in den Händen der Helgoline der Fördereederei Seetouristik mit Sitz in Flensburg, die neben der von ihr gecharterten MS ATLANTIS auch den Katamaran HALUNDER JET betreibt.

Die über 75 Meter lange MS ATLANTIS ist das größte klassische Seebäderschiff. Bis zu 1.000 Fahrgäste können auf ihr Platz finden. Es gibt sechs verschiedene Salons auf vier Decks.

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In die kleinen Börteboote umzusteigen, ist für Inselbesucher schon das erste Abenteuer vor der eigentlichen Anlandung. Aber keine Angst: Börteboote gelten als eines der sichersten Verkehrsmittel.

Die Überfahrt zwischen Cuxhaven und Helgoland mit dem 18 Knoten schnellen Dampfer dauert rund zweieinhalb Stunden. Die Passagiere müssen auf der Helgoländer Reede von der ATLANTIS in die Börteboote einsteigen und betreten dann auf der Landungsbrücke Inselboden.

Die schnellste Schiffsverbindung bietet allerdings der Katamaran HALUNDER JET. 580 Passagieren bietet er Platz. Zwischen Mitte März und bis in den Oktober hinein startet er morgens um 9.00 Uhr an den Landungsbrücken in Hamburg-St.Pauli, legt an der Elbe Zwischenstopps in Wedel und Cuxhaven ein. Rund 70 Minuten dauert dann die Überfahrt von Cuxhaven nach Helgoland, wo das Hochgeschwindigkeitsschiff mittags im Südhafen die Leinen festmacht. Das Ausbooten entfällt, man geht über die Gangway an Land.

INSULANERTIPP

Damit die Schaukelei nicht auf den Magen schlägt...

... kann man eigentlich Seekrankheit vermeiden? Ewald Bebber, Helgoländer Seebäderschiff-Kapitän: »Wen es erwischt hat, der sollte sich ablenken, allein das hilft meistens schon. Meiner Meinung nach spielt sich nämlich Seekrankheit zu über 60 Prozent im Kopf ab, auch wenn es natürlich Menschen gibt, die tatsächlich unter Kinetose leiden, bei der das Gleichgewichtsorgan im Ohr beeinflusst wird.

Am besten ist, man geht an Deck an die Luft und sucht sich einen Fixpunkt am Horizont. Oder man sucht auf seinem Platz Entspannung, macht die Augen zu und döst ein bisschen. Empfindliche Leute können aber auch vorbeugen. Es gibt in der Apotheke gute Pflaster, die man sich hinters Ohr klebt. Oder man nimmt eine Stunde vor der Fahrt eine Reisetablette, die hat aber einen Nachteil, sie macht schläfrig. Auf keinen Fall sollte man Alkohol trinken, denn der erweitert die Poren und verschlimmert das Ganze.«

Telefimhotline: 01 80/3 20 20 25

Fahrpläne, Preise und Onlinebuchung unter: www.helgoline.de

Ganzjährig wird die Insel nur von Cuxhaven aus angesteuert – und dies sogar neuerdings im Winter nahezu täglich. Im Herbst, Winter und Frühjahr ist die Reederei Eils Helgolandversorger. Die MS ATLANIS oder die MS FUNNY GIRL machen um 10.30 Uhr ab Innenkante Alte Liebe die Leinen los.

Reederei Cassen Eils, Bei der Alten Liebe 12, 27472 Cuxhaven,

Telefon: 0 18 05/22 86 61 · Internet und Online-Buchung: www.helgolandreisen.de

Ab Büsum sind zwischen März bis in den Herbst hinein zwei Reedereien im Helgolandverkehr tätig.

Die in Büsum ansässige Reederei Rahder setzt ihre LADY VON BÜSUM ein. Die Abfahrt erfolgt dort morgens um 9.15 Uhr. 483 Passagiere finden auf dem 47,5 Meter langen Schiff Platz. Sie haben drei bis vier Stunden Inselaufenthalt.

Fahrpläne, Preise und Angebote online unter: www.rahder.de

Die Reederei Cassen Eils fährt mit ihrer FUNNY GIRL (68,57 Meter lang) täglich in der Saison die Helgolandroute. 800 Fahrgäste können mit 19 Knoten Geschwindigkeit befördert werden. Die Abfahrt ab Büsum erfolgt morgens um 9.30 Uhr. Die Reederei garantiert vier Stunden Inselaufenthalt.

www.helgolandreisen.de

INSULANERTIPP

Und was sollte man als Tagestourist auf jeden Fall erlebt haben?

Tourismusdirektor Klaus Furtmeier:
»Das kommt natürlich darauf an, ob man hier zum ersten Mal ist oder die Insel schon öfters besucht hat. Aber den Inselrundgang beziehungsweise eine Inselführung durchs Oberland auf den Themenwegen Natur, Kultur und Geschichte entlang des Klippenrandweges, die Hummerbudenzeile und das Museum kann ich auf jeden Fall empfehlen.
Und Shopping, denn der Preisvorteil gegenüber dem Festland ist nach Erhöhung der Freimengen vor allem bei höherpreisigen Produkten interessant. Und wenn die Zeit noch reicht, sollte man die Düne inklusive geführter Dünentour und den Naturlehrpfad erlebt haben.«

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Auf keinen Fall versäumen sollte man den Besuch der pittoresken Hummerbudenzeile am Binnenhafen.

Ab Wilhelmshaven fährt in den Sommermonaten die MS HELGOLAND der Reederei Cassen Eils. Das 16-Knoten-Schiff ist über 77 Meter lang und hat Sitzplätze für 550 Passagiere. Um 9.00 Uhr startet die Reise in Wilhelmshaven, nach rund drei Stunden Fahrt werden auf der Reede Helgoland die Anker gesetzt. Knapp vier Stunden Inselaufenthalt haben Tagesgäste.

Info und Buchung unter: 0 18 05/22 86 61.

Internet und Online-Buchung unter: www.helgolandreisen.de

Auch von der Wesermündung aus geht es wieder zum Roten Felsen. Seit 2011 gibt es die Fährlinie, die nach vier Jahren Stillstand wieder mit neuem Leben erfüllt wurde. Die in Cuxhaven beheimatete Reederei Cassen Eils fährt bis Ende September täglich mit der von ihr aus Polen zurückgeholten und renovierten MS FAIR LADY von Bremerhaven aus wieder Helgoland an. Sie ist ein baugleiches Schwesternschiff der MS FUNNY GIRL, hat ebenfalls drei klimatisierte Salons auf zwei Decks sowie ein Panorama-Sonnendeck, auf dem Liegestühle gemietet werden können. Die FAIR LADY macht um 9.30 Uhr an der Bremerhavener Seebäderkaje ihre Leinen los.

Info und Buchung unter: 018 05/22 86 61.

Internet und Online-Buchung unter: www.helgolandreisen.de

Ab 2014 bietet die auf der Insel Sylt ansässige Reederei Adler zu ausgewählten Terminen Sonderfahrten ab Nordstrand, Amrum und Föhr sowie Hörnum auf Sylt nach Helgoland an. Mit ihrer MS ADLER-EXPRESS – sie ist 41,9 Meter lang, 8,2 Meter breit und hat Platz für 420 Passagiere – lässt die Reederei eine Traditionslinie ab Nordfriesland zumindest zeitweise wieder aufleben. Versprochen wird ein über dreistündiger Inselaufenthalt.

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Spektakulärer Blick inbegriffen: Die Flugpassagiere landen mit den kleinen Propellermaschinen mitten auf der Düne.

Info: Adler-Schiffe GmbH & Co KG, Boysenstraße 13, 25980 Sylt.

Internet und Online-Buchung: www.adler-schiffe.de

Annäherung aus der Luft

Wer nicht auf Minikreuzfahrt mit dem Seebäderschiff oder Katamarantrip steht, hat die Möglichkeit, die Insel aus der Luft anzusteuern. Das ist die schnellste Verbindung überhaupt. Und der Flug mit der neunsitzigen Propellermaschine von der Küste übers Wattenmeer hin zur Hochsee ist ein Erlebnis. Vor allem bei klarer Sicht wirken selbst Containerriesen, Inseln und Leuchttürme wie Miniaturen aus dem Spielzeugland. Zuerst gibt es nichts als Meer und dann tauchen der rote Felsen und die weiße Badedüne auf, wo der Flieger zur Landung ansetzt.

Tägliche Fluglinien gibt es das ganze Jahr ab Bremerhaven und Heide-Büsum. Allerdings sind auch hier natürliche Grenzen gesetzt und das Wetter spielt eine Rolle. Nebel setzt die Inselflieger beispielsweise außer Gefecht. Und kann die Dünenfähre wegen starken Sturms nicht verkehren, legt dies auch die Flüge lahm. Der Inselflugplatz liegt nämlich auf der Badeinsel.

Mehrmals täglich fliegt die OLT ab Bremerhaven und Heide-Büsum (Westküste Schleswig-Holsteins). Nach nur rund 20 Minuten landet die neunsitzige Maschine auf dem Dünen-Flugplatz. Telefonische Anfragen und Buchungen jeweils unter Telefon 04 71/7 71 88 · Internet: www.olt.de oder www.flughafen-helgoland.de

Empfehlung für einen Tagestrip:

Egal ob die Anreise übers Wasser oder durch die Luft erfolgt, wettergerechte Kleidung, festes Schuhwerk, Rucksack oder bequem zu tragende Tasche sind ein Muss, denn Helgoland ist eine Fußgängerinsel. Zwar gibt es Taxi und eine Insel-Bimmelbahn zu den Sehenswürdigkeiten, aber um die Insel oder die Düne zu erkunden und ihre Besonderheiten zu erleben, haben die Füße eine tragende Rolle.

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Helgoland ist in erster Linie Fußgängerinsel, daher sollten Besucher auf bequemes Schuhwerk und wettergerechte Kleidung setzen.

 

URLAUB – ABER WANN?

REISEZEIT

Wann die beste Reisezeit für einen Urlaub ist, lässt sich so pauschal natürlich nicht sagen, weil jeder seine persönlichen Vorlieben hat und eigene Anforderungen stellt. Es sprechen allerdings rund ums Jahr gute Gründe dafür, hierher zu fahren.

Wer mit Kindern reist, ist vom Frühjahr bis in den Herbst hinein gut aufgehoben – am allerbesten natürlich, wenn die Wetterzeichen auf Strandbesuch stehen. Nichts ist für ganz Kleine toller, als in dieser riesigen »Sandkiste« buddeln zu können und mit Wasser herumzumatschen. Beim Wellenbaden, Steinesammeln oder Seehundbeobachten braucht man sich auch bei größeren Kindern keine großartigen Gedanken um ein sonstiges Ferienprogramm zu machen.

Und sollte das Wetter vielleicht doch mal nicht so mitspielen, dann bietet die Insel doch einiges an Besichtigungspotenzial. Im Museum, dem Aquarium und besonders auch der Bücherei ist guter Zeitvertreib angesagt, bei dem so ganz nebenbei noch Lerneffekte wirksam werden. Natürlich ist auch das Schwimmbad eine gute Adresse. Die Tourismusverwaltung bietet während der Saison monatliche Terminvorschauen, die alle Angebote für Jung und Alt gebündelt aufzeigen.

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Keinesfalls kitschig, sondern einfach nur schön: Ein- oder zweisame Strandspaziergänge im Schein der langsam ins Meer versinkenden Abendsonne sind purer Naturgenuss, der allerdings Tagestouristen verwehrt bleibt.

Zwar gibt es für naturkundlich Interessierte das ganze Jahr über genügend Dinge zu entdecken, aber für sie eignen sich besonders die Zugzeiten der Vögel – also das Frühjahr sowie Spätsommer und Herbst. Und dann natürlich die Kegelrobben-Wurfzeit im Dezember/Januar mit den Spezialführungen auf der Düne.

Partygänger sollten sich vorher den Veranstaltungskalender genau anschauen. In der Saison gibt es diverse Festivitäten, bei denen die Insel zum Feierland wird. So ist die pfingstliche Nordseewoche nicht nur in Skipperkreisen berühmt und auch die Feten der anderen Regatten sind längst kein Geheimtipp mehr. An Veranstaltungen herrscht in der Saison kein Mangel, auch sportlicher Art, von Marathon bis Beachvolleyball reicht die Palette.

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Wetterfest eingepackt bedeutet Dünenspaziergang am Nordstrand auch bei einer Brise eine richtige Wohltat. Kopf, Körper und Seele werden ordentlich durchgepustet.

Wo Gesundheit und Wellness im Mittelpunkt des Besuches stehen, ist eigentlich das ganze Jahr eine gute Reisezeit. Erholung pur bieten insbesondere die Herbst- und Wintermonate. Da kann es durchaus vorkommen, dass man die Strände oder den Spazierweg um die Klippen ganz für sich allein hat.

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Der Südstrand der Düne macht hier seinem Namen alle Ehre. Urlaub unter Palmen – selbst dieses Gefühl vermag die in vielerlei Hinsicht vielseitige Urlaubsinsel zu vermitteln, auch wenn die Temperaturen nur selten in tropische Zonen klettern.