Love is blind

Unnahbar Verfallen

Sophia Chase


ISBN: 978-3-95573-492-3
1. Auflage 2016, Bremen (Germany)
Klarant Verlag. © 2016 Klarant GmbH, 28355 Bremen, www.klarant.de

Titelbild: Unter Verwendung eines Bildes von shutterstock.

Sämtliche Figuren, Firmen und Ereignisse dieses Romans sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit echten Personen, lebend oder tot, ist rein zufällig und von der Autorin nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf - auch auszugsweise - nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Inhalt

EINS

Vollkommen mutlos schlägt meine Mutter ihre Hände über dem Kopf zusammen, sackt auf den abgesplitterten Holzstuhl und wirft den Brief, den sie gerade zu Ende gelesen hat, zur Seite. Ich kann nicht mehr tun, als daneben zu stehen, meine Hand auf ihre Schulter zu legen und sie mit aufmunternden Worten zu trösten.

Ich kenne das Signet, das den Briefkopf ziert, weiß deshalb, weshalb meine Mutter, die normalerweise nichts leicht aus der Fassung bringt, derart erschüttert. Auch ich halte merklich die Luft an, fasse meinen gesamten Mut zusammen und ziehe die zwei beschriebenen Blätter aus dem Umschlag. Wieder einmal will jemand Geld – sehr viel Geld –, das weder meine Mutter noch ich habe. Abermals wird mit einer Frist gedroht, die wir so oder so nicht einhalten können – außer ich gewinne noch rasch im Lotto.

„Woher kommen all diese Schulden?“, frage ich, sehr darauf bedacht, meine Wut nicht allzu deutlich zu zeigen.

Mama schüttelt den Kopf, wischt sich mit einem frischen Taschentuch die Tränen vom Gesicht und sieht mich verzweifelt an. „Ich habe keine Ahnung, Emily. Wenn ich es nur wüsste. Jeden Tag flattern diese Briefe ins Haus … was soll ich denn nur tun?“

Ja, das ist die Frage, auf die wir keine Antwort haben.

Dieses Bild meiner Mutter und mir, wie wir gemeinsam an einem Tisch sitzen und versuchen, uns den Problemen des Alltags zu stellen, ist bezeichnend für die letzten sechs Monate. Wir waren nie eine sogenannte Vorzeigefamilie, meine Eltern hatten oft Streit, dass die Fetzen flogen. Sie beide sind temperamentvolle Personen, aufbrausend und stur. Sie lernten sich damals in dem Hotel, in dem meine Mama als Rezeptionistin und mein Vater als Koch arbeiteten, kennen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Bald heirateten sie, und ich kam zur Welt. So zogen wir, als ich drei Monate alt war, gemeinsam in ein Haus im Londoner Stadtteil Tower Hamlets – einem Arbeiterviertel mit hohem Anteil an Arbeitslosigkeit und Kriminalität. Doch das war den beiden egal, da sie einander, mich und das Gefühl hatten, angekommen zu sein. Sie kratzten ihr Erspartes zusammen, nahmen einen Kredit bei der Bank auf, und meine Mutter schuf uns auf ihre liebevolle Art ein Zuhause. Sie wollten mehrere Kinder, meine Mutter wurde auch wieder schwanger – verlor das Kind jedoch. Irgendwann gaben sie den Versuch auf und begnügten sich, wie es ihnen eigen war, mit dem, was sie hatten.

Ich wurde erwachsen, zog mit meiner langjährigen Freundin Diana in eine gemeinsame Wohnung und begann in einem Kindergarten zu arbeiten. Ich war in der Nachmittagsbetreuung für die Kleinen zuständig. Es war eine Arbeit, die mich ausfüllte und glücklich machte.

Irgendwann begann es zu Hause zunehmend zu brodeln. Bei jedem meiner Besuche merkte ich, wie sich meine Eltern mehr voneinander entfernt hatten. Mein Vater war immer seltener da, kam spät nach Hause, und auch seine Gesundheit war nicht mehr die beste. Meine Mutter beantwortete meine Fragen nicht, reagierte oft explosiv. Irgendwann erfuhr ich per Zufall, dass mein Vater spielsüchtig war und seine Abende deshalb in Kasinos, Wettcafés und Spielhallen verbrachte. Das Geld, das meine Eltern über die Jahre hinweg mühsam gespart hatten, verpulverte er, um seine Sucht zu finanzieren. Zu allem Überfluss verlor er seinen Job, erkrankte an schlimmen Depressionen und nahm sich, indem er sich eine Kugel in den Kopf jagte, vor wenigen Monaten das Leben. Das Leben meiner Mutter und mir geriet damit vollständig aus der Bahn. Wir waren wie gelähmt und verfielen in eine Art Schockstarre, die nur ab und an von Rechnungen, Mahnungen und wütenden Anrufen unterbrochen wird.

Meine Mutter resignierte irgendwann, während ich einen Job in einem Club annahm und nun abends bis halb drei Uhr morgens arbeite. Um genau zu sein, ist es keine Bar, Disco oder Lounge – es ist ein Nobelstripclub; der nobelste, teuerste und exklusivste der ganzen Stadt. Ich kellnere, was ich mit meinem Gewissen gerade noch vereinbaren kann.

Ich kam durch Diana, die ebenfalls dort arbeitet, zu diesem Job. Neben dem zusätzlichen Gehalt sind die Männer spendabel und geben uns jeden Abend ein fettes Trinkgeld, welches jedoch sofort zu meiner Mutter wandert, die anfangs arge Bedenken wegen meiner neuen Arbeitsstelle hatte.

Ich will dort ja auch nicht auf Dauer arbeiten. Doch für den Augenblick hilft es uns, aus der schlimmsten Misere herauszukommen. Bis jetzt. Bis zu dem Augenblick, als erneut jemand dreitausend Pfund fordert.

„Du erinnerst dich? Das sind die fünftausend Pfund, die dein Vater Walter, seinem damaligen Chef, schuldet.“ Auf mein Nicken hin fährt sie fort. „Ich habe mit allen Mitteln versucht, Walter davon zu überzeugen, die Summe zu halbieren.“

„Das sind doch gute Nachrichten!“, seufze ich erleichtert. „Trotzdem, Mum, du kannst auch zu mir ziehen …“

„Nein, Emily, auf gar keinen Fall“, unterbricht sie mich, und für einen kurzen Moment ist etwas von der Frau zurück, die immer die Stärkste in unserer Familie war, die sich selbst gegen meinen Vater durchsetzen konnte, und die anfangs recht gut mit seiner Spielsucht klarkam.

„Wie kannst du nur weiterhin hier wohnen, Mum? Alleine? … Dieses Badezimmer, in dem Dad sich … Wie schaffst du das?“ Um genau zu sein, hat sie es, seitdem mein Vater dort in der Badewanne von meiner Mutter gefunden wurde, nicht mehr betreten. Doch die Tatsache, dass sie alleine in diesem Haus wohnt – Erinnerungen hin oder her –, gleicht Masochismus.

„Du bist hier aufgewachsen, Emily. Außerdem spüre ich deinen Vater … Es ist furchtbar dumm, ich weiß, aber ich sehe ihn hier noch mit uns sitzen. Ich höre seine Stimme, sein Lachen, wenn er sich seine Sitcoms ansah. Vermutlich werde ich langsam wahnsinnig, aber ich würde eher sterben wollen, als hier auszuziehen. Es ist das letzte Stück, das mir von ihm geblieben ist.“

Tränen schießen in meine Augen, da ich sie einerseits verstehen kann, während mich andererseits ihre naiven Worte unglücklich machen. „Gut“, sage ich dann und nehme ihre Hand, „aber du weißt, dass dir meine Tür immer offen steht.“

„Das weiß ich doch, Kleines. Ich wäre schon froh, wenn du nicht mehr in diesem … ‚Stringfellows‘ arbeiten würdest.“

„Es ist nicht so schlimm, wie du denkst.“ Wie jedes Mal gebe ich mein Bestes, sie von den Vorteilen des Jobs, den ich gezwungenermaßen angenommen habe, um mehr Geld zusammenkratzen zu können, zu überzeugen. Doch auch diesmal verzieht sie lediglich ihr Gesicht, räumt unsere leeren Teller weg und ignoriert mich lieber, um zu verhindern, etwas Falsches zu sagen.

„Ich muss jetzt auch los, es ist nach sieben.“ Ich stehe auf, greife nach ihren Schultern und ziehe sie in meine Arme. Wie immer beginnt sie zu weinen und steckt mich damit an. Es ist diese erschütternde Veränderung an der Frau, die für mich immer Stärke, Ausdauer und Ehrgeiz ausstrahlte. Sie war mein Fels in der Brandung. Sie war diejenige, die mich aufmunterte, wenn ich mit Liebeskummer in meinem Bett lag und mir die Augen aus dem Kopf heulte. Sie fing mich auf, wenn ich mit meiner ehemaligen besten Freundin gestritten hatte. Sie hinterging meinen Vater, der sehr streng war, indem sie mich heimlich aus dem Haus schmuggelte, damit ich doch zu einer der unzähligen Feiern meiner Freunde gehen konnte. Und auf einmal war ich diejenige, die sie stützen muss. Sie ist viel zu dünn, bleich, und von dem früheren Strahlen ihrer hellgrünen Augen ist kaum noch etwas übrig. Und genau das macht mich traurig und wütend zugleich.

Ich liege nachts oft wach und verteufle meinen Vater für die Feigheit, die er mit seinem Selbstmord bewiesen hat. Er wusste, was passieren würde, würde er meine Mutter alleine lassen. Er zog sich genau dann aus der Affäre, als die Last, die er sich und Mum aufgehalst hatte, am schlimmsten wurde. Sofort überkommt mich aber auch wieder Reue und ich bin auf mich selbst böse, dass ich ihm nicht helfen konnte. Ich frage mich immer wieder, warum ich an diesem Tag nicht da war. Warum es mir niemals in den Sinn kam, dass er eines Tages wirklich Ernst machen würde, wo er doch so oft davon gesprochen hatte.

Ich habe Gänsehaut, als ich meiner Mama einen Kuss auf die Wange drücke, sie aufmunternd anlächele und nach meiner Tasche mit der Kleidung für die Arbeit greife. „Ich ruf dich morgen an. Zwei Tage noch, dann ist Montag, und ich habe den ganzen Tag frei. Wir können in den Park gehen, wenn du möchtest.“

„Liebend gerne“, flüstert sie mit belegter Stimme.

„Ich hab dich lieb, bis später.“

„Ich dich auch, mein tapferes Mädchen.“

Ihre Worte bringen mich zum Lachen, da ich, obwohl ich gerade meinen sechsundzwanzigsten Geburtstag gefeiert habe, wohl immer ihr kleines, tapferes Mädchen bleiben werde.

Kurze Zeit später sitze ich in der Tube in Richtung Covent Garden. Ich bin müde, lege deshalb den Kopf an die Lehne meines Sitzes. Nicht nur die Situation mit meiner Mutter zerrt an meinen Nerven, es ist auch die sich verändernde Jahreszeit, die mich trübselig macht – von Sommer auf Herbst. Es wird wieder früher dunkel, die allgemeine Stimmung ist gedämpfter, und ich fühle mich oftmals einsam. Es mag komisch klingen, aber seitdem sich mein Vater das Leben nahm, scheint meines stillzustehen. Ich habe nie mehr neue Leute kennengelernt, keine Dates mehr gehabt. Es ist nur zu flüchtigen Bekanntschaften während meiner Arbeit im „Stringfellows“ gekommen. Ich sehne mich nach einem Mann, der mich aus dem Loch holt, mich seelisch und moralisch unterstützt. Ob es diesen gibt, kann ich nicht genau sagen. Zumindest scheiterten meine wenigen Beziehungsversuche meist an grundlegenden Meinungsverschiedenheiten.

Neben mir nimmt eine junge Frau mit einem kleinen Kind im Arm Platz. Sie ist in meinem Alter, wie ich grob schätze. Sie telefoniert, während das Baby an ihren Haaren zieht und so ihre Aufmerksamkeit fordert. Sie scheint glücklich zu sein. Ich frage mich, wie mein Leben verlaufen würde, hätte mein Vater das seine gemeistert. Es hat da diesen einen Mann gegeben – Steve –, mit dem ich mir eine schöne Zukunft hätte vorstellen können. Kinder. Haus. Familie. Ehe. Wir versuchten eine Beziehung, doch er war zu versessen auf seine Karriere, seine Wünsche – und irgendwann haben wir uns einfach auseinandergelebt.

Ich räuspere mich, nicht zuletzt, um den Frosch in meinem Hals zu schlucken, der beim Gedanken an Steve plötzlich da ist. Meine Station ist die nächste, weshalb ich aufstehe, dem älteren Herrn neben mir Platz mache und mir meine dunkelgrüne Tasche umhänge. Sie enthält die Arbeitskleidung, die ich nur ungern anziehe – freizügige Kleider, mit denen ich die Männer bezirzen soll. Diesmal sind es kurze Hotpants, Stiefel, Strümpfe, ein halb durchsichtiges Top und ein dazu passender BH. Viel mehr dienen sie jedoch meines Erachtens dazu, ihnen das Geld aus der Tasche zu locken, was mich grinsen lässt, als ich aussteige und die steile Treppe in Richtung Ausgang nach oben gehe.

Ich halte nicht wirklich etwas von den Kerlen, die zu uns in den Club kommen. Oftmals sind es notgeile, besoffene Typen, auch wenn Myke, mein Boss, deren Anwesenheit ungern sieht. Wir rühmen uns mit Exklusivität und Protz – Stars wie Rihanna und Jay-Z gehören zu unseren Stammgästen, aber auch Politiker, Banker und Geschäftsmänner aus aller Welt treffen einander bei uns. Ab und an feiert jemand seinen Junggesellenabschied. Ich mache meine Arbeit, kenne meine Grenzen und würde niemals mehr tun, als zu kellnern. Meine Kolleginnen – nicht nur die, die oben tanzen – sehen das oft anders. Sie nehmen diverse Angebote der Herren an – gegen Bargeld selbstverständlich. Wer könnte bei einem berühmten Musiker Nein sagen? Wer ist für eine stattliche Summe nicht bereit, ein wenig Spaß zu bieten? Ich – ja, genau. Auch Diana ließ sich schon öfter auf solche Geschäfte ein, hatte, wie sie behauptete, auch ihren Spaß und verdiente nebenbei eine Stange Geld. Doch mich ekeln diese Typen an, die sich an fremden Frauen aufgeilen. Jeden Abend sehe ich ihre Blicke, den Hunger, die Gier nach Titten … Ich spiele die freundliche Tussi, die sich von ihnen umgarnen lässt, während ich ihnen mit dem Verkauf von Getränken das Geld aus der Tasche ziehe.

Manchmal tut es gut, mich selbst meiner Hintergründe zu besinnen. Ich vergesse viel zu häufig, warum ich hier bin. Ich mache es, um meiner Mama und mir aus der Patsche zu helfen. Nur für mich und für sie und nicht für diese Widerlinge habe ich diesen Job.

Wenige Meter neben der Tube-Station betrete ich das „Stringfellows“ durch einen Seiteneingang, der mich direkt zu den Umkleiden führt. Die meisten der Mädels sind bereits da, legen letzte Hand an ihr Outfit und Make-up an. Sie sind hübsch, darauf legt Myke besonderen Wert. Keine von ihnen sieht billig, künstlich oder schlampig aus. Man könnte mit ihnen ohne Probleme durch die Stadt spazieren – niemand käme auf die Idee, dass sie sich in nur wenigen Stunden nackt vor wildfremden Männern räkeln werden.

Ich gehe zu meinem Garderobenplatz, stelle meine Tasche ab und drehe die acht Lämpchen auf, die mein Gesicht strahlender machen, als es in Wirklichkeit ist. Ich löse meine dunkelbraunen Haare aus dem Pferdeschwanz, stecke den Lockenstab ein und hole den braunen Kosmetikbeutel aus meiner Tasche.

„Na, wie geht’s, Carey?“, will Shawna, die auf dem Platz neben mir sitzt und mich gerne beim Nachnamen anspricht, wissen. Sie ist eine der Tänzerinnen, die schon lange hier arbeitet. Ihre langen blonden Haare trägt sie wie immer offen, und während sie mich mitfühlend anlächelt, zieht sie gerade ihren Lippenstift nach. Die wenigsten hier wissen, welcher Sturm in meinem Privatleben tobt – Shawna und Diana bilden eine Ausnahme. Mit ihnen kann ich über alles reden. Sie verstehen mich, sind verständnisvoll, und doch wissen sie, wie weit ihr Mitgefühl gehen darf.

„Mir geht es gut, wie sieht es bei dir aus? Haben sie dich am Leben gelassen?“

Sie kichert, wird rot und fährt sich über ihre Wange. „Es war … wow.“

„Es waren drei Kerle, Shaw.“

„Drei geile Kerle, die mir den Verstand aus dem Schädel gevögelt haben“, betont sie und grinst dabei.

Ich schüttele mich demonstrativ, drehe die erste Locke ein und will mir die Bilder dazu gar nicht vorstellen. „Hilfe, lass mich zufrieden mit deinen Abenteuern. Haben sie wenigstens ordentlich gezahlt?“

„Es gab sogar noch einen Hunderter drauf, da ich laut Franco blase wie ein Engel.“

Shawna ist eine derjenigen, die ihren mageren Lohn mit Verabredungen nach Dienstschluss aufbessern. Gestern verließ sie den Club mit drei Geschäftsmännern aus Los Angeles.

„Du solltest das auch echt mal versuchen, Em. Im Gegensatz zu dem Getränke-hin-und-her-Tragen gleicht das Vögeln dieser Typen einem Wellnessurlaub in der Karibik.“

„Danke, ich verzichte“, bleibe ich bei meiner Entscheidung und begutachte mein Werk. Ich finde, ich sehe gut aus. Ich unterscheide mich von den Tänzerinnen, die sehr viel mehr Schminke auflegen. Ich wirke natürlich, und doch gleicht dieses andere Ich jeden Abend einem Kostüm, das ich überstreife, um die wahre Emily zu verstecken.

„Ach, komm“, bohrt Shaw nach, steht auf und betrachtet dabei meine Locken. „Ich wette, auch du bist käuflich. Du könntest deiner Mum damit echt helfen.“

„Meine Mutter würde dieses Geld, das ich auf dem Rücken mit gespreizten Beinen verdient habe, niemals annehmen. Abgesehen davon könnte ich nachts nicht mehr schlafen“, murmele ich und schäle mich aus meinem Pulli und dem BH, um diese gegen mein mitgebrachtes Outfit zu tauschen.

„Eine halbe Million und du würdest immer noch Nein sagen?“

„Welcher Wahnsinnige würde so viel Geld zahlen?“

„Es gibt genug davon, glaub mir.“

Ich denke einen Augenblick über ihre Frage nach. Eine halbe Million Pfund würde meine Probleme in Luft auflösen … doch … nein. „Never. Unter einer Million geht nichts“, scherze ich und schlüpfe in meine Hotpants.

„Gut, siehst du, jeder ist käuflich, Em. Vielleicht kommt irgendwann ein Typ, der dich für diese Summe kaufen will. Ich werde dich dann daran erinnern, was du mir heute gesagt hast“, flüstert sie mir grinsend zu und geht in Richtung Bühne, auf der sich bereits viele der Frauen eingefunden haben, die auf den offiziellen Startschuss warten.

„Um sich für eine Million eine Frau kaufen zu wollen, muss der Typ aber einen ordentlichen Spinner haben“, grummele ich vor mich hin und starre meinem anderen Ich in die Augen.

Es ist eine utopische und sehr gewagte Überlegung, als würde ich meinen nicht vorhandenen Lottogewinn verplanen. Aber was wäre wirklich, wenn …?

Nein, ich müsste ablehnen. Es sind meine Prinzipien, zu denen ich stehe. Auch in zwanzig Jahren will ich mir noch in die Augen sehen können, ohne an diese eine Sache denken zu müssen. Ich bin keine Nutte, verdammt, denke ich mit gefletschten Zähnen und mache mich auf den Weg zur Bar.

 

Um Mitternacht ist der Laden rappelvoll – was vermutlich auch daran liegt, dass Samstag und halb London auf den Beinen ist.

Wir kommen ordentlich ins Schwitzen, rennen von Tisch zu Tisch und schleppen einen schweren Kübel mit Champagner nach dem anderen zu den Gästen. Heute scheint Geld wieder einmal überhaupt keine Rolle zu spielen. Die Scheine flattern nur so durch die Luft, während der Alkoholpegel immer mehr ansteigt.

Myke zeigt sich zur Abwechslung einmal an vorderster Front, begrüßt die Gäste und unterhält sich mit ihnen an ihren Tischen. Er regiert mit strenger Hand und ist erstaunlich professionell, auch wenn die eine oder andere Dame für ihn schwärmt. Seine Tür steht immer offen, und stets hat er ein offenes Ohr für alle, was ich ihm wirklich hoch anrechne. Er ist Mitte fünfzig und verkörpert für manche hier – mich eventuell mit eingeschlossen – eine Vaterfigur. Verscherzen sollte man es sich aber auf keinen Fall mit ihm, dann zeigt er seine Krallen, seine andere Seite. In einer Millisekunde steht man dann mit seinen Habseligkeiten vor der Tür – ich habe es in meiner eher kurzen Laufbahn im Club bereits das ein oder andere Mal miterlebt.

„Neue Gäste an Tisch fünf, Emily“, macht er mich darauf aufmerksam, indem er eine Hand auf meinen Rücken legt. „Ich möchte, dass du dich um die Herrschaften kümmerst.“

„Selbstverständlich, Myke.“

Ich schnappe mir das Gerät für die mobile Bestellerfassung, das wir liebevoll George nennen, und durchquere den überfüllten Barbereich, der direkt in das Areal mündet, in dem die Frauen tanzen. Von der Bar führt auch eine Tür zu unserem hauseigenen Restaurant, das Mykes ganzer Stolz ist. Wir verkörpern Eleganz, wie er uns oftmals eintrichtert, was sich in der Einrichtung spiegelt, die ein Mischmasch von griechischem Gottheitskult und Wiederauferstehung Cleopatras ist.

Der Tisch ist tatsächlich voll – etwa sechs Leute finden rund um einen der betanzbaren Tische Platz. Ich gebe mich betont höflich, auch wenn ich für diese schnöseligen Anzugträger, die sich ihren langweiligen Büroalltag durch ein Paar Titten versüßen wollen, nicht viel mehr außer Verachtung übrig habe. Doch ich wäre nicht ich, könnte ich mein perfekt einstudiertes Grinsen nicht überzeugend rüberbringen.

„Hallo und willkommen im ‚Stringfellows‘‚ ich darf Sie heute Abend bedienen. Ich hoffe, Ihr Platz ist zu Ihrer vollsten Zufriedenheit“, rattere ich den uns auferlegten Satz für Stammgäste oder wichtige Persönlichkeiten herunter. Allgemein muss man entweder gut befreundet sein mit Myke oder benötigt man einen Promistatus oder viel Kohle, um diesen Platz zu ergattern.

„Hallo“, sagt einer der Männer mit diesem gewissen erfreuten Ton in der Stimme und unterzieht mich prompt der üblichen Musterung.

Ich grinse ihn noch freundlicher an, während mir innerlich zum Kotzen ist. Na gut, ich frage mich ernsthaft, was du hier machst, immerhin bist du wirklich heiß … aber was soll’s.

„Hallo. Was kann ich Ihnen zu trinken bringen? Champagner? Wein? Wir haben auch Cocktails.“

Immer wieder gleiten seine blauen Augen an mir hinab, während er mit seiner Zunge sichtbar gegen seine Zähne schnalzt. Ich stehe auch kurz davor, ihm eine zu schnalzen, was mir bei diesem hübschen Gesicht aber wirklich leidtäte.

Während er mit den Männern neben sich die Getränkebestellung bespricht, sehe ich mich in der Runde um. An vorderster Stelle Mister Ich-frag-mich-was-er-hier-macht, daneben Mister Gepunktete Krawatte, an seiner Seite Mister Korrekter Haarschnitt. Plötzlich sieht mich der Letzte in der Reihe direkt an, weshalb ich erschrocken zurücktrete. Ich empfinde seine Augen und die Blicke, die er mir damit zuwirft, äußerst intensiv. Sie sind nicht so blau wie bei Sonnyboy, der ein hellerer Typ ist. Dieser Kerl ist … wow … meine Verachtung für ihn reduziert sich für kurze Zeit, während ich ihn wie eine Ziege anstarre, die weder reden noch sich bewegen kann.

Auch er trägt einen dieser teuren Designer-Dreiteiler, die so viel kosten wie unsere gesamte Wohnungseinrichtung. Er wirkt korrekt, streng, und ich frage mich, was er ist – Banker? Irgendein Software-Guru? Anwalt? Arzt? Ich wette, seine Tussi sitzt zu Hause in einer der drei Immobilien, weint sich ihre gelifteten Augen wund, während John, James oder Arthur II. sich Möpse reinzieht.

Ja, gut, Emily … ich muss diesen Ekelfaktor im Zaum halten. Ich meine, er ist nicht der erste scharfe Typ, der hier auftaucht. Ich muss professionell bleiben, egal, wie hinreißend ich diesen verschmitzten Ausdruck auf seinem Gesicht, das dunkle Braun seiner Haare oder die gerade lange Nase finde. Und prompt begehe ich den zweiten Fehler: Ich blicke auf seine ineinandergefalteten Hände.

„Emily?“, unterbricht Mister Ich-bestimme-hier-alles, der meine Frage nach seinem Getränkewunsch mit Blick auf mein Namensschild beantworten möchte, meinen Tagtraum von mir und Jamie, der ganz schön schlimme Dinge mit seinen noch immer ineinandergefalteten Händen anstellt. Habe ich erwähnt, dass mir mein Händefetisch langsam entgleitet?

„Ja, bitte. Haben Sie sich entschieden?“

„Ja. Wir nehmen eine Flasche Armand de Brignac Brut Gold.“

„Sehr gerne.“ Wusste ich es doch. Ich hätte entweder auf Whiskey oder eben unseren teuersten Champagner getippt. Irgendwann kann ich eine Liste des typischen Verhaltens von Männern in Stripclubs führen.

„Nette Gäste, die du hast, Emily“, feixt Diana, als ich zurück an der Bar bin und Gläser und Eis hole.

„Sehr nett, wirklich. Reiche, aufgeblasene Wichtigtuer. Ich gebe ihnen zwei Flaschen, dann darf sich Amanda um ihre Schwänze kümmern. Ich wette darum …“, sage ich mit erhobenem Zeigefinger und fülle einen schwarzen Kübel mit Eis.

Diana hilft mir, bricht in Lachen aus und wirft einen auffälligen Blick zu den Kerlen. „Aber ehrlich jetzt, die sind wirklich scharf. Was denkst du, wer sie sind?“

„Das ist mir so was von egal“, murre ich und drücke Diana den Kübel in die Hand. „Kannst du mir helfen?“

„Da fragst du noch? Ich kann den Tisch gerne für dich übernehmen, wenn du willst.“

„Danke, aber ich hoffe mal, dass sie wenigstens genügend Trinkgeld springen lassen.“

 

*****

 

Ich muss zugeben, dass ich wirklich keine Lust hatte, heute ins „Stringfellows“ zu gehen. Ja, wir waren lange nicht mehr dort, und Tom drängte mich, da unsere beiden Partner aus Schweden unbedingt feiern wollten. Doch ich habe im Augenblick andere Sorgen, als mich einen halben Abend lang hinzusetzen und netten Smalltalk mit den beiden zu führen.

Meine Probleme sind weiblicher Natur, was sie schwerwiegender machen, als hätte ich in meiner Firma irgendwelche Unstimmigkeiten zu beheben. Denn während ich hier sitze und eine kleine, zierliche Blondine ihre Hüften vor uns kreisen lässt, wird meine halbe Bude ausgeräumt. Möbel, Gemälde, Kleidung, sogar vor täglichen Gebrauchsgegenständen macht meine Ex keinen Halt. Sie begründet ihr Handeln damit, dass sie während unserer Beziehung – die drei Jahre dauerte – all diese Dinge auch von ihrem Geld anschaffte. Na gut, ich mag ihr recht geben, doch würde es nicht einfach reichen, wenn sie sich mit der Abfindung begnügt, die ich ihr anbiete?! Es wäre auf alle Fälle mehr, als sie damals, als wir uns kennenlernten, hatte.

Ich weine ihr keine Träne nach, das ist es nicht … ich habe das Gefühl, als sei die Welt drei Jahre lang einfach stillgestanden. Ich mache dort weiter, wo ich vor Janine aufgehört habe – ich treibe mich in Clubs herum und vögele durch die Weltgeschichte, nur um wahrscheinlich der Nächsten ins Netz zu tappen. Und ja, alle sind vom selben Schlag. Es ist, als ziehe ich diese Frauen magisch an. Sie lechzen danach, mich finanziell auszuquetschen.

Doch der so triste Abend scheint sich zu ändern, als Emily, wie auf ihrem Namensschild zu lesen ist, an unserem Tisch auftaucht und mit ihrer unübersehbar arrogant-gereizten Art mein Interesse weckt. Mein Jagdtrieb kehrt schlagartig zurück, während ich, da sie nun weg ist, um unsere Getränke zu holen, versuche, dem Gespräch meiner Begleiter zu folgen … aber verdammte Kacke, diese Frau hat etwas. Etwas sehr Anziehendes. Ihr Arsch überzeugte mich ab der ersten Sekunde, ihr Ausdruck ist nicht leicht zu deuten. Sie scheint auf jeden Fall nicht wirklich gerne hier zu sein. Ich schätze sie als stark und selbstbewusst ein, und doch war da gleich diese Tristesse zu spüren. Als schleppe sie etwas Schlimmes mit sich umher.

Tom taucht neben mir auf, setzt sich und stößt mich mit der Schulter an. „Wie fühlt es sich an, ausgebrochen und zurück in der freien Wildbahn zu sein?“

„Als wäre ich nie weg gewesen.“

„Es hat sich auch nicht viel verändert. Die Weiber haben immer noch zwei Möpse, eine Pussy und im besten Fall nicht deine Nummer.“

Ich schmunzele, als Emily und eine weitere Kellnerin auftauchen und unsere Bestellung vor uns auf dem Tisch platzieren. Unsere Blicke treffen sich. Sie legt den Kopf schief, als wolle sie wissen, was ich von ihr möchte. Ich kann es selbst nicht sagen … ich spüre nur Lust, Geilheit und noch etwas, das ich gerade nicht deuten kann.

Doch der Moment verfliegt, als sie zurück in ihre Rolle fällt, Tom und mich anlächelt und einen Schritt näher kommt, damit wir sie trotz der lauten Musik verstehen können. „Kann ich im Augenblick sonst noch etwas für Sie tun?“

Ihre Gehässigkeit, die sie hinter ihrem Kellnerinnenlächeln versteckt, ist albern. Sie weiß selbst, wie zweideutig ihre Frage klang, doch bezweifle ich, dass sie sich mit mir für hundert Pfund in den abgetrennten, offiziell nicht existenten Bereich zurückzieht und meinem Schwanz die Aufmerksamkeit gibt, die er verdient.

„Danke“, übernimmt Tom die Aufgabe, sie anzustacheln, was sie etwas zusammenzucken lässt. „Sie könnten ein Glas mit uns trinken, Emily.“

„Ich trinke nicht während meiner Arbeitszeit.“

„Das ist schade. Vielleicht Ihre Freundin?“

„Nein, gleiche Regeln für alle“, betont sie mit sicherer Stimme und sieht erneut zu mir.

Tom nickt ihr zu, und ich bilde mir ein, Emily „Arschloch“ in Richtung ihrer Kollegin murmeln gesehen zu haben. Ich bin zwar ein schlechter Lippenleser, würde es ihr allerdings ohne Bedenken zutrauen.

„Wie konntest du diesen ekelhaften Champagner bestellen?!“, beschwere ich mich, als Tom mir ein Glas reicht.

„Die Frauen mögen dieses Zeug“, verteidigt er sich und lehnt sich in der halbrunden, gepolsterten Bank zurück, um sich die Tänzerin genauer ansehen zu können.

Ich mache es ihm gleich, kann mir ein verächtliches Schnauben jedoch nicht verkneifen. „Die Frauen mögen dieses Zeug“, äffe ich ihn nach. „Im Moment ist es mir so ziemlich egal, was irgendwelche Frauen wollen. Ich wollte ein Bier oder Whiskey in mich hineinkippen, bis ich nichts mehr sehe, wenn ich in meine leer geräumte Bude zurückgehe.“

Er lacht auf, zeigt sich dann aber doch mitfühlend. „Nick, es geht bergab mit dir. Sie hat dich also wirklich bis auf den letzten Tropfen ausgesaugt.“

„Halt dein Maul, Tom. Sie hat sich das genommen, was sie kriegen konnte – außer meinen Stolz und mein Geld.“

„Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass ‚Beziehung‘ ein anderes Wort für ‚absolute Vernichtung‘ ist. Meine Rede, aber du wolltest diese Tussi und hast auf die Ratschläge des Meisters verzichtet. Himmel“, raunt er, als sich die Blondine ordentlich ins Zeug legt und ihr Oberteil nach unten schiebt. „Denkst du, diese Titten sind echt?“

„Nein, die sind hundertpro nicht echt.“

„Nebenbei war Janine dumm wie Stroh … jetzt kann ich es dir auch sagen, da alles vorbei ist.“

Er hat recht, Janine war wirklich nicht der hellste Stern am Himmel. Ich weiß auch nicht, was ich mir damals, als ich glaubte, mit dieser Frau eine Zukunft zu haben, gedacht habe. Ich war nie ein Beziehungsmensch, war spätestens nach einer Woche verschwunden und immer auch zufrieden. Dann kam Janine – und bis heute glaube ich, dass sie mich irgendwie in einen komatösen Wachzustand verfrachtet hat.

„Arschloch“, murmele ich und nehme einen Schluck dieses pappsüßen Gesöffs, als Emily am Nebentisch auftaucht, Getränkebestellungen aufnimmt und mich über die Schulter hinweg ansieht, weil sie glaubt, dabei unbeobachtet zu sein.

„Oh, sieh an, sieh an!“, gibt auch punktgenau Tom seinen Senf dazu. „Emily macht dich scharf, dann ist es doch nicht ganz so verworren, wie ich dachte. Es gibt Rettung, mein Freund!“

Ich will sie, schießt es mir durch den Kopf.

„Erinnerst du dich an die Viertel-Million-Geschichte?“

Tom grinst über beide Ohren, nickt und fährt sich übers Kinn, wie er es immer macht, wenn er bereits einen Plan ausheckt. „Und wie ich das tue. Es war geil.“

„Was wäre, wenn ich dir sage, dass ich Lust hätte, es zu wiederholen?“

„Du spinnst.“

„Nein, im Ernst. Ich würde meinen Einsatz erhöhen.“

„Mein Gott, Mann, war Janine so grauenvoll, dass du sofort aufs Ganze gehst?“

„Ich verdoppele. Wie sieht es bei dir aus?“, übergehe ich seine Frage und fokussiere Emily, die mit wippender Hüfte an unserem Tisch vorbeigeht.

„Eine halbe Million?“

„Ja, fünfhunderttausend Pfund.“ Ich sehe Tom wartend in die Augen, während er wie immer der Überlegtere von uns beiden ist. Er ist es auch stets, der mich zurück auf den Boden holt, wenn ich ausflippe. Zusammen manövrieren wir unsere Firma siegreich durch schlechte und gute Zeiten. Wir kennen uns, seitdem wir Kinder sind; dementsprechend hoch ist das gegenseitige Vertrauen. Mit Anfang dreißig stehen wir auf dem Gipfel unserer beruflichen Laufbahn und haben so viel Geld gescheffelt, dass ich nicht mal mehr weiß, wie ich es ausgeben soll. Wir kommen beide aus sogenanntem guten Hause – meine Mutter ist Anwältin, mein Vater Politiker –, doch das, was wir erschaffen haben, ist … wie sagt Tom immer? Megageil. Ja, es ist megageil, und diesen Luxus haben wir seit jeher ausgekostet. Nach meiner dreijährigen Durststrecke bin ich bereit, zurück aufs Spielfeld zu kommen.

„Ach, scheiß drauf. Ich bin dabei“, verkündet er mit einer großen Geste und greift nach meiner ausgestreckten Hand. „Jetzt sag mir nicht, dass du Emily willst?“ Ich schnaube, was Tom schmunzeln lässt. „Okay, von mir aus. Dann eben Emily. Ich kann dir aber sagen, dass uns diese Frau die Augen auskratzen wird. Vielleicht ist es aber genau das, was du nach Janine brauchst.“

„Glaub mir, das brauche ich wirklich“, gestehe ich und lege mein rechtes Bein lässig auf meinem Knie ab.

„Du gabelst sie auf. Immerhin bist du von uns beiden der Frauenversteher schlechthin.“

Ein Rippenboxer meinerseits folgt, bevor ich mich aber tatsächlich zu entspannen beginne und Emily an unseren Tisch winke.