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Julia Nastasi

Glücklich mit Baby

Die ersten 9 Monate





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Glücklich mit Baby

 

 

 

 

Glücklich mit Baby

Die ersten 9 Monate

Ein Ratgeber von Julia Nastasi

 

 

 

 

Copyright

© Julia Nastasi

 

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buchs darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung von Julia Nastasi reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

 

Alle Hinweise in diesem Buch wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Eine Garantie für den Erfolg oder eine Haftung kann dennoch nicht übernommen werden. Inhaltliche Fehler sind nicht vollständig auszuschließen. Die in diesem Buch wiedergegebenen Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. können auch ohne besondere Kennzeichnung Marken sein und als solche den gesetzlichen Bestimmungen unterliegen.

 

Die aufgeführten Tipps und Ratschläge basieren lediglich auf meiner persönlichen Erfahrung. Bitte befragen Sie im Zweifelsfall immer medizinisches Fachpersonal. Bitte schlagen Sie auch keinen ärztlichen Rat aufgrund dieses Buchs aus.

1. Auflage

8. September 2016

 

Inhaltsverzeichnis

 

 

 

Vorwort

Veränderter Tagesrhythmus

Jeden Tag etwas Neues (Tagesrhythmus kann sich auch mal ändern)

Keine Leistungskultur - Hilfe holen ist sinnvoll (gerade in den ersten Wochen)

Tschüss, Perfektionismus

Phase oder Schub – Wege aus dem Nervenzusammenbruch

Mit Baby kann man alles machen wie vorher

Planen mit Baby

Neue Freundschaften – Freunde ohne Kinder

Zeit für Mama und Baby – auch genießen

Stillcafé und Krabbelgruppen

Alle Babys sind gleich - Vorurteile

Tolle Ratgeber - dickes Fell für Mama

 

Die besten Tipps und Sprüche - und wie man damit umgeht

Mutterinstinkt - nichts geht darüber

Babys brauchen Schutz

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier - Rituale

Wickeln leicht gemacht und richtige Windelgröße

Babys Haut pflegen

Baden

Nicht zu warm und nicht zu kalt - richtig anziehen

 

Schlafengehen

Gut ausgerüstet ist die halbe Miete

Die Wickeltasche – Lebensretter für unterwegs

Baby tragen

Stillen in der Öffentlichkeit

Mama ist Mama - Fremdeln

Business, Baby

Ein Dreivierteljahr Papa

Über die Autorin

Unsere Coachings

Meine Bücher

Bücher von Alexander Nastasi

Kontakt und weiterführende Webseiten von mir

Nachwort

Anhang

Vorwort

 

 

 

Zunächst einmal freue ich mich, dass Sie dieses Buch gekauft haben. Aber bevor wir jetzt in die Materie einsteigen, möchte ich gleich zu Beginn des Buchs auf das respektvolle »du« wechseln. Wir werden uns im Lauf dieses Ratgebers um sehr persönliche Themen kümmern. Deshalb und auch, weil es mir leichter fällt, finde ich es schöner, wenn ich alles im »du-Stil« schreibe.

Machen wir uns also auf den Weg. Dazu vielleicht zuerst mal ein paar Worte zu mir und warum ich mich überhaupt dazu berufen fühle, dieses Buch zu schreiben. Unser erster Sohn kam im Oktober 2015 auf die Welt. Die ersten acht Monate liegen also hinter uns und inzwischen hat sich vieles wirklich gut eingependelt. Auch ich habe natürlich hin und wieder mit mehr oder weniger kleinen Herausforderungen zu tun. Ich denke auch, davor ist die beste Mutter der Welt nicht gefeit. In einem Interview habe ich mal gelesen, dass mit einem Baby alles anders wird, aber alles würde auch ein wenig schöner. Dem kann ich nur zustimmen. Ja, ein Baby stellt deine Welt auf den Kopf. Und es lehrt dich, die Welt anders zu sehen – wenn du es zulässt.

 

 

 

Veränderter Tagesrhythmus

 

 

 

Immer wieder liest man »Wir sind Eltern. Wir sind jetzt auch nachts erreichbar.« In der Tat: Ein Baby stellt deinen Tagesrhythmus komplett auf den Kopf. In den ersten Wochen war es bei uns so, dass ich zwar zu relativ zivilen Zeiten aufstehen und schlafen gehen konnte. Dafür lief aber am Tag gar nichts mehr, wie ich es gewohnt war. Der Kleine hatte gefühlt relativ häufig Hunger oder er brauchte eine frische Windel oder einen Arm oder, oder, oder. Und dann sind da ja auch noch diese Hormone, von denen du als Mama völlig geflasht bist. Und da sind die vielen Glückwünsche, die quasi täglich eingehen. Ständig trifft man Leute, die das Baby zum ersten Mal sehen. Stell dich also darauf ein, dass die ersten Ausflüge und Besuche per se viel länger dauern. Es ist nämlich nicht nur so, dass du dich selbst erst an das ganze neue Handling gewöhnen musst. Nein, natürlich solltest du ruhig auch deinen Mitmenschen eine Chance geben, angemessen auf den neuen, kleinen Erdenbürger zu reagieren. Es mag dir so vorkommen, als ob du immer wieder die gleichen Dinge sagen musst. Das ist sicher ein Stück weit so. Aber ganz so häufig trifft man ja auch kein so kleines Baby. Hab etwas Nachsicht. Wenn du früher jemand mit neuem Baby getroffen hast, hast du dich ja auch gefreut, wenn die Eltern lauter schöne Geschichten in petto hatten. Gesteh es deinen Mitmenschen also auch zu.

Selbst nach ein paar Wochen, wenn du meinst, es hat sich jetzt wirklich eingependelt, wirst du feststellen, dass dir hin und wieder beispielsweise der fehlende Schlaf zu schaffen macht. Ich finde, der wichtigste Schritt auf dem Weg, gut damit umzugehen, ist der, dass du akzeptierst, dass es eben nicht alles ganz einfach ist. Dem einen macht es mehr, dem anderen vielleicht weniger zu schaffen. Wenn du im Austausch mit anderen neuen Mamas bist und das kann ich wirklich nur empfehlen, wirst du feststellen, dass du damit nicht alleine bist. Ich selbst bin in mehreren WhatsApp-Gruppen. Einige davon habe ich sogar selbst gegründet. Da sind die Mamas, mit denen ich im Schwangerschaftsschwimmen bin, die Mamas, die ich noch von der Geburtsvorbereitung und der Rückbildung kenne und da sind die Mamas aus dem Stillcafé. Wir alle haben Babys in etwa einem Alter. Da gibt es eigentlich immer jemand, der das gleiche Thema auch schon hatte oder der jemand kennt, der es hatte. Ein anderes Mal bin ich die Ansprechpartnerin und kann mit guten Tipps weiterhelfen. So ist es ein Geben und ein Nehmen und letzten Endes reicht es auch manchmal, wenn man sich so etwas schreibt »Dieser Moment, wenn dein Baby schläft und dir im Rausgehen etwas runterfällt. Dann nicht VERDAAAAAAAAMMT brüllen – reine Körperbeherrschung.« Dann lachen ein paar Mamas mit und schon verfliegt auch bei mir wieder die Frustration, weil das Schlafengehen jetzt doch länger braucht und unsere freie Eltern-Zeit jetzt doch kürzer als gedacht wird.

Aber keine Sorge: Dein Tagesrhythmus wird nicht für immer durcheinander sein. Jede Mama braucht ein wenig mehr oder weniger Zeit, um sich daran zu gewöhnen und natürlich ist auch jedes Kind anders. Bei manchen Babys reguliert es sich schneller, bei anderen dauert es etwas länger. Da gibt es kein besser oder schlechter, kein richtig oder falsch. Es ist, wie es ist und das ist vermutlich einer der besten Sätze, die du dir vor Augen halten kannst, wenn mal wieder etwas anders als gedacht läuft.

 

 

 

Jeden Tag etwas Neues (Tagesrhythmus kann sich auch mal ändern)

 

 

 

Gerade, wenn du dachtest, ihr habt endlich euren Rhythmus gefunden, ändert sich etwas. Du dachtest, dein Baby geht immer um dieselbe Zeit schlafen und schläft auch tagsüber immer in etwa um die gleichen Zeiten. Plötzlich ist wieder alles anders. Baby schläft früher oder später, plötzlich fällt ein Tagesschläfchen aus oder es kommt eins dazu und zwar eins von mehreren Stunden. Dann schläft es natürlich abends nicht zur gleichen Zeit. Gerade beim Thema Schlafen sind die größten Schwankungen drin. Da spielen mehrere Faktoren rein. Der wohl wichtigste Faktor ist die momentane Entwicklung deines Babys. Erlebt es gerade viel, entwickelt es sich oder hat es so eine Menge für den kleinen Kopf zu verarbeiten, schläft es plötzlich tagsüber länger und dafür abends erst später. Bei uns hat der relativ spontane Beginn des Sommers mit der damit verbundenen Hitze auch einen großen Einfluss gehabt. Auf einmal schlief unser Kleiner abends nicht mehr wie gewohnt, dafür tagsüber immer wieder und zwar mal kürzer und mal länger. Einzig sein Vormittagsschläfchen ist uns bisher erhalten geblieben, aber vielleicht sollte ich das nicht so beschreien, sonst ist es ab morgen nicht mehr so.

Wichtig ist, dass du selbst gelassen bleibst und dir immer wieder vor Augen führst, dass gerade das erste Jahr deines Babys für euch mit einer riesigen Menge an Veränderungen und Entwicklungen angefüllt ist. Das kann man genießen oder beklagen. Ich habe mich für das Genießen entschieden. Immerhin bedeutet es, dass dein Baby gesund ist und sich entwickelt. Niemand sagt, dass das immer einfach ist. Aber es ist alle Mühe wert.

Besonders wichtig ist eine gute Kommunikation mit deinem Umfeld. Woher soll dein Partner oder deine Familie, woher sollen deine Freunde wissen, wie es gerade bei dir abläuft? Sie kennen dich alle ohne Baby. Bestenfalls haben sie die Veränderungen in der Schwangerschaft miterlebt. Aber niemand weiß, wie es sich für dich anfühlt. Die ganzen Emotionen, die ständigen Veränderungen, all das bekommen die meisten deiner Mitmenschen höchstens mal als Zusammenfassung mit, wenn ihr euch trefft. Bei deinen Freunden ist es schon wichtig, dass du eine gute Kommunikation aufrechterhältst. Noch wichtiger ist es aber innerhalb der Familie und am wichtigsten in der Partnerschaft. Denn auch der verständnisvollste Partner kann dir nur bis vor die Stirn sehen. Wie sich das gerade für dich anfühlt, kann er einfach nicht wissen. Und wenn du gerade extrem gestresst wirkst oder auch nur angespannt, mag er dich vielleicht nicht einmal darauf ansprechen. Das wäre der reinste Teufelskreislauf. Es ist also zumindest hin und wieder gut, sich auszutauschen. Das muss nicht zwangsläufig in einem einzigen Seelenstriptease enden. Mir hat es manchmal auch schon geholfen, wenn ich geseufzt hab und nur so etwas gesagt habe wie »Alles schon wieder anders irgendwie. Dabei dachte ich grad, ich wüsste, wie es geht.« Dann haben wir zusammen geschmunzelt, wie sich alles verändert. Oder, je nachdem, wie es gerade war, habe ich eine stille Umarmung bekommen. Versteh mich bitte nicht falsch: Es ist alles gut. Keine Dramen. Was ich damit sagen möchte, ist, dass du nicht alleine auf der weiten Welt denkst, du musst verrückt werden. Allein dieses Wissen hat mich aufgebaut und durchhalten lassen.

 

 

 

Keine Leistungskultur - Hilfe holen ist sinnvoll (gerade in den ersten Wochen)

 

 

 

Ganz ehrlich: In den ersten vier Wochen wäre ich verhungert und verdurstet, wenn ich meinen Mann nicht gehabt hätte. Das klingt dramatisch, ist aber ziemlich normal. Ich war mit einer Reihe ebenfalls neuen Mamas im Austausch und sie alle waren froh, ihre Partner zu haben. Mein Mann hatte seinen Urlaub bewusst so gelegt, dass er sowohl bei der Geburt als auch die ersten Wochen bei uns sein konnte. Das hatte nicht nur den Vorteil, dass er sehr viel von den ersten Wochen unseres kleinen Schätzchens mitbekommen hat. Als Frau bist du nach der Geburt auch ziemlich damit beschäftigt, Mama zu sein. Du musst dich daran gewöhnen, dich nicht nur um dich, sondern auch um dein Baby zu kümmern. Außerdem befindet sich dein Körper in einem großen Umbruch. Und du musst dich wirklich unbedingt schonen. Immer, wenn also dein Baby schläft, solltest du auch ruhen. Das erinnert vielleicht ein bisschen an den scherzhaften Kommentar »Schlaf doch, wenn das Baby schläft.« In den ersten Wochen sollte das aber wirklich gelten. Du gewöhnst dich erst daran, weniger oder anders zu schlafen. Du kümmerst dich um dein Baby und das lässt dich auch im Kopf »besetzt« sein. Wenn du dich also bisweilen erledigt fühlst, liegt das nicht unbedingt daran, dass du körperlich sehr aktiv warst. Es ist im Kopf anstrengend.

Ich selbst habe zeitweise den Fehler gemacht, mich selbst wieder in meine alte Leistungsrolle pressen zu wollen. Ich konnte das rein körperlich gar nicht. Mach also nicht den Fehler, dir selbst auferlegen zu wollen, den ganzen Haushalt wie früher zu erledigen UND dich um das Baby zu kümmern. Rein zeitlich wäre das vielleicht sogar drin. Aber körperlich nicht. Vielleicht schaffst du es sogar ein paar Tage, aber langfristig wird sich dein Körper rächen.

Die allerersten Monate habe ich sogar eine Putzfee angenommen. Damit fiel zumindest schonmal die viele Putzerei weg. Mein schlechtes Gewissen und das Gefühl, im Haushalt unterzugehen, gehörten damit der Vergangenheit an. Es war sicher nicht so, dass mein Mann nichts tun wollte. Aber arbeiten, sich um uns kümmern und dann auch noch alles putzen, das wäre sicher ein bisschen viel geworden.

Um Hilfe zu bitten, ist keine Schande. Jeder, der selbst Kinder hat, weiß, wie es sich anfühlt. Und wer keine hat und es kein Verständnis aufbringen kann oder will, dem braucht ihr es auch nicht zu erklären. Manchmal kommt es dir vielleicht wie lauter Kleinigkeiten vor, aber es macht einen Unterschied für dich.