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Über das Buch

Molli Minipony auf dem Pausenhof

Hurra, das Minipony Molli bekommt ein neues Zuhause und zieht in einen kleinen Stall im Garten der Wunderwegers ein! Fee ist überglücklich und könnte vor Freude die ganze Welt umarmen. Als die Schule beginnt, ist klar, dass Molli Fee begleiten muss. Denn beste Freunde sind schließlich unzertrennlich! Fees Lehrerin ist da ganz anderer Meinung, doch Fee hat ihren Kopf schon einmal gegen alle Widerstände durchgesetzt …

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Inhalt

Kapitel 1:
Fee sieht Molli beim Einzug zu.
Fee sieht Molli beim Grasen zu.
Fee sieht Molli beim … und so weiter und so weiter.

Kapitel 2:
Fee diskutiert mit Frau Ferdinand.
So lange bis …

Kapitel 3:
Fee trifft zuerst Luzius, dann Mama,
dann Momo, dann Lola, dann Leo,
dann Sascha, dann Pascha …

Kapitel 4:
Fee fädelt ein.
Sehr geschickt.
Erst den Schlüssel, dann den Weihnachtsmann.

Kapitel 5:
Fee und Molli entführen ein Kamel.
Nein, sie leihen es sich bloß mal aus!

Kapitel 6:
Fee hat einen Plan und eine Liste.
Und Papa.
Ob das wohl gut geht?

Kapitel 7:
Fee und Molli bringen Frau Ferdinand zur Schule.
Und zur Verzweiflung.
Und zum Lachen.

Extra-Überraschung

Vorstellung der Personen und Miniponys, die in dieser Geschichte eine außerordentlich wichtige Rolle spielen

Felinda Wunderweger, genannt Fee Wunder Denn Fee ist genau das: ein Wunder mit Ringellocken, die ab und an explodieren und Fee auf eine ihrer wahnsinnigen Ideen bringen. Eins ist klar: Wenn Fee sich etwas in ihren Lockenkopf gesetzt hat, bekommt sie es auch!

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Mortimer, genannt Mo oder Momo, Fees Kleinbruder Er ist nicht nur süß, sondern auch supernützlich. Gerade weil er so süß ist. Deshalb benutzt Fee ihn bei ihren Einsätzen gerne als Wunder!-Waffe.

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Luzius, genannt Luzi oder Luzifer, Fees Großbruder Er ist nicht süß, aber trotzdem supernützlich. Weil er von außen aussieht wie ein ziemlich gefährlicher Verbrecher, aber ein Herz aus Traubenzucker hat. Außerdem kennt er sich mit allem aus, was einen Stecker besitzt, Batterien braucht oder Benzin benötigt.

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Molli Minipony Sie ist von außen süß, von innen süß, von oben, von unten, von hinten, von vorne, von schräg, von rechts, von links, von Norden, Osten, Süden, Westen und allen Himmelsrichtungen dazwischen, sie ist morgens süß, nachmittags, abends, nachts und jederzeit, rundherum, immer so weiter und wieder von vorne …

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Fee sieht Molli beim Einzug zu. Fee sieht Molli beim Grasen zu. Fee sieht Molli beim … und so weiter und so weiter.

Fee kommt es vor, als hätte sie Trillionen Jahre auf diesen Augenblick gewartet: Endlich ist Molli Minipony angekommen. Sie ist wirklich hier. In ihren Armen!

Und Fee hat nicht vor, Molli jemals wieder loszulassen. Doch da ist Fees kleiner Bruder Mortimer entschieden anderer Meinung.

»Kannst du mal weggehen, ich will auch Hallo sagen«, mault er und zerrt seine Schwester unsanft zur Seite. »Du zerstickst sie noch.«

Doch Fee denkt nicht dran und krallt sich weiter schmusend in Mollis Mähne.

»Jetzt komm ich aber dran!«, schimpft Mo und drängelt sich zwischen Fee und Molli.

»Pfrühhh«, macht das Minipony empört, weil Fees Hände immer noch in seiner Mähne stecken.

»Erst zerquetscht du’s, dann ziepst du’s.« Momo küsst Molli auf die Nase. »Keine Sorge, Fee ist nicht immer so grob. Nur aus Liebe, weißt du? Ich hab übrigens ein Schwert«, plappert er drauflos. »Und ich bin so ein Santa vom Dings … Fee, wie hieß das noch?«

Fee verdreht die Augen. »Gesandter vom Großen Hexenrat«, flüstert sie und nickt in Mamas Richtung, die damit beschäftigt ist, den wachsenden Stapel an Ponyzubehör auf dem Gehweg kritisch zu beäugen.

»Wie viel kommt denn da noch?«, hört Fee ihre Mama fragen.

»Ein Strohballen und ein Heuballen«, ruft der Fahrer und wuchtet beides mit Schwung aus dem Transporter. »Wie besprochen.«

»Aha«, sagt Mama und sieht zu Fee hinüber.

»Ich hab ihr nur gesagt, sie soll an all ihr Zeug denken«, verteidigt sich Fee.

»Pfrah«, bestätigt Molli und klimpert mit ihren langen Wimpern.

»Siehste«, kichert Fee.

»Hm«, macht Mama, während sie seufzend verschiedene Papiere und Lieferscheine unterschreibt, die der Fahrer ihr auf einem Klemmbrett entgegenstreckt. »Was unterzeichne ich eigentlich hier?«

»Dass ich Ihnen ab sofort jede Woche ein Tier liefere«, erklärt der Fahrer. »Wenn Sie das Minipony-Abo nicht rechtzeitig kündigen, verlängert es sich automatisch um ein weiteres Jahr.«

»Haha.« Mama grinst schief.

»Sehen Sie es mal so«, meint der Mann und erklimmt den Fahrersitz. »Notfalls können Sie das Tier für Kindergeburtstage vermieten. Meine Nichten wären bestimmt ganz wild darauf.«

Protestierend hebt Molli den Schwanz und äpfelt auf den Gehweg.

Luzius prustet los. »Da sehen Sie, was Molli von Ihrem Vorschlag hält.«

Der Fahrer hupt gut gelaunt und fährt mit dem riesigen Transporter dröhnend davon. Und dann ist es für einen kurzen Moment plötzlich ganz still. Ein wenig ratlos schaut Molli vom einen zum anderen, ganz so, als wolle sie sich das mit ihrer neuen Familie vielleicht doch noch einmal überlegen.

»Tja, hm …«, sagt Luzius.

»Jetzt hammwa halt ’n Pony«, meint Mo.

»Oh Mann«, seufzt Mama.

»Molli«, wispert Fee.

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Mo stapft schwertschwingend davon. »Und morgen nehm ich’s mit in den Kindergarten«, verkündet er. »Ich geh in ’n Sandkasten«, setzt er hinzu.

»Pfff«, macht Mama. »Na dann, also auf geht’s. Jeder trägt was in den Garten. Ich nehme Molli.«

»He!«, protestiert Fee und klammert sich an das Minipony.

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»Schrahahaaa«, lacht Molli und stapft los. Sie kann das schließlich auch ganz allein.

»Links«, ruft Fee und zeigt auf die Gartenpforte.

»Pfrühhh«, macht Molli und biegt nach links ab.

»Jetzt kann das Tier Fee auch noch verstehen«, meint Luzius kopfschüttelnd. Dann versucht er, den Heuballen aufzuheben, und lässt ihn sogleich wieder auf den Bürgersteig plumpsen. »Alter«, ächzt er, »ich wusste gar nicht, dass trockenes Gras so schwer ist.«

»Du schaffst das schon.« Mama grinst und stapelt sich ein paar Kleinigkeiten auf die Arme. »Papa wird ausflippen.«

»Wird er«, bestätigt Luzius. »Hexentanz im Garten. Echt! War klar, dass Fee das hinkriegt.«

Mama nickt und eilt Fee, Momo und Molli in den Garten nach.

Während Momo im Sandkasten mit dem Bau einer Ritterburg beschäftigt ist, inspiziert Molli neugierig ihr neues Zuhause.

Der Gartenschuppen ist wirklich toll geworden und so kuschelig gemütlich, dass Fee gestern Abend am liebsten darin übernachtet hätte. Was sie aber nicht durfte. Weshalb Fee ein ziemliches Theater veranstaltet hat, aber das ist jetzt nicht so wichtig.

Molli betritt den Stall, dreht sich einmal um sich selbst, blickt nach oben, nach unten, nach rechts und links und stapft dann wieder nach draußen, wo sie seelenruhig ihr Ponymaul im frischen Gras versenkt und anfängt zu mampfen.

Und weil es ein so seltsam beruhigendes und friedliches Gefühl ist, einem Minipony beim Grasen zuzusehen, sitzen bald drei Wunderwegers still und staunend um das kleine Pferd herum. Nur von Mo hört man immer noch das Angriffsgebrüll seiner Plastikritter.

»Molli«, haucht Fee alle zwanzig Sekunden.

»Na, wen haben wir denn da?«, fragt plötzlich jemand in die andächtige Runde.

»Ah, Walburga.« Mama stemmt sich hoch und winkt die Nachbarin herüber. »Das ist unser neuer Öko-Rasenmäher mit zusätzlicher Düngerfunktion.«

Frau Brelenköcher-Winkelmann lacht. »Wie praktisch. Dürfte ich ihn mir bei Gelegenheit auch mal ausleihen? Ich finde Rasenmähen so anstrengend und mein Pfefferminz braucht dringend etwas Pflanzennahrung.«

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»Guck! Ich! Gesandter, Gesandter!«, brüllt Mo, als er bemerkt, mit wem Mama da redet, und übertönt dabei völlig ihre Antwort.

»Abgemacht«, brüllt Fee an ihrer Stelle doppelt so laut, sodass Molli erschrocken einen Schritt zur Seite hopst. »Wir machen ein Loch in den Zaun und dann ist Mollis Weide doppelt so groß und niemand vom Tierschutzamt kann sich beschweren.«

»Tierschutz?«, fragt Mama alarmiert.

Doch Fee ist schon wieder in Hypnose gefallen. »Molli«, haucht sie.

»Keine Sorge«, Luzius winkt lässig ab, »ist nur wegen der Einhaltung von so ’ner Ponyauslauffreiflächenverordnung.«

»Ui«, sagt Mama. »Oh Himmel.«

»Also wenn du damit einverstanden bist, Bea, können wir das gerne so machen«, wirft die Nachbarin helfend ein. »Hier zwischen den beiden Rhododendren ist der Zaun ja sowieso kaputt.«

Mama nickt. »Oh Himmel«, sagt sie wieder.

Doch Frau Brelenköcher-Winkelmann legt ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. »Ich mache uns erst mal eine ordentliche Kanne Pfefferminztee, danach kann man wieder wunderbar klar denken. In zehn Minuten bei mir?«

»Okay«, sagt Mama. »Okay. Und das alles, weil dich meine Tochter reingelegt hat.«

»Felinda hat was?«, fragt Frau Brelenköcher-Winkelmann und hebt erstaunt die Augenbrauen. »Aber nein, echte Hexen müssen ab und an mal ein ordentliches Fest feiern. Ich habe damit schon viel zu lange gewartet.«

»Ach, Walburga …«, sagt Mama und lacht. Doch Frau Brelenköcher-Winkelmann lächelt nur fein und geht zum Pfefferminzteekochen in ihr Haus zurück.