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Hermann Brünjes

Checkpoint Konfirmation

... für Konfis, die´s wissen wollen


Natürlich widme ich das Buch jenen, die sich konfirmieren lassen. Gratuliere! Vor allem wenn ihr es mit dem Glauben ernst meint! Und natürlich widme ich das Buch auch jenen, die sich um die Jugendlichen kümmern. Ihr seid soooo wichtig! Nicht nur für die Kirche, vor allem auch für die jungen Menschen und für die Vermittlung des Glaubens. Tipps: Ihr verschenkt dieses Buch (auch erhältlich als Taschenbuch ISBN 978-3-746751-80-1) zur Vorbereitung auf die Konfirmation. Eltern, FreundInnen, Paten - da tut ihr den Jugendlichen etwas wirklich Gutes! Kirchliche Mitarbeiter, Jugendleiter, aufgepasst! Ihr nutzt es für den Konfirmandenunterricht (alle haben inzwischen ein Smartphone, mit dem sie E-Books lesen können!) und gebt es den Konfis als Geschenk mit.


BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Vorwort

Hey!

Du willst es also wissen?

Gratuliere!

Ich selbst hatte mit vierzehn mit dem christlichen Glauben noch nichts am Hut. Mein Konfirmandenunterricht war einfach nur öde. Ich habe ihn durchgezogen, weil meine Eltern es so wollten und meine Kumpels mitmachten. Der Glaube hat mich nicht interessiert. Interessant fand ich nur Elfi. Sie saß zwei Bänke links von mir: Ein traumhaftes Mädchen mit pechschwarzem Haar und extrem verführerischem Lächeln. Wegen ihr bin ich sogar halbwegs regelmäßig in den Gottesdienst gegangen. Wir saßen dann oben auf der Empore, möglichst weit weg vom Geschehen, und haben rumgealbert. Gestört haben uns dort oben nur die geräuschlosen Zeiten während der Gebete und der Predigt, in denen wir unser Kichern und Tuscheln zwanghaft unterdrücken mussten. Und gestört haben uns immer wieder zornige Kirchenvorsteher, die zu uns rauf kamen, wenn wir zu laut waren. Aber sonst waren jene Gottesdienste nicht schlecht - auch wenn es mit Elfi später nichts geworden ist.

"Mit Gott sollst Du Taten tun", war mein Konfirmationsspruch. Ich erfuhr ihn schon am Tag vor der Konfirmation. Und ich setzte ihn, zusammen mit einem Freund, gleich in die Tat um: Wir vertauschten heimlich die für den Festgottesdienst angeschlagenen Liednummern in ihren hölzernen Halterungen. Das war toll! Leider hatte es wohl doch jemand bemerkt, denn am nächsten Morgen steckten sie wieder richtig.

Nee, damals wollte ich`s nicht wissen, wie das mit dem christlichen Glauben und der Konfirmation wirklich ist. Aber heute weiß ich`s und bin froh darüber.

 

Tommy und Simone

 

Aber es soll ja auch Konfirmanden geben, die mit 14 Jahren schon etwas bewusster leben als ich damals und die ihre Konfirmation ernst nehmen möchten. Und so jemand bist Du wohl auch. Gratuliere nochmals!

Ich denke da zum Beispiel an Simone. Blond gelockt, mit einigen Sommersprossen und hellen blauen Augen macht sie im Konfirmandenunterricht aktiv mit. Klar, sie ist nicht eine der Lebhaftesten, aber "Schüchtern" kann man sie auch nicht gerade nennen. Sie stellt Fragen. Sie gibt Antworten, wenn der Pastor die Gruppe etwas fragt.

 

Simone ist eben interessiert. Ihre Eltern gehören zwar nicht zum inneren Kreis der Gemeindemitglieder und kommen nur manchmal zur Kirche. Aber sie haben ihrer Tochter schon vor Jahren eine Kinderbibel geschenkt, ihr daraus vorgelesen und sie ermutigt, zum Kindergottesdienst zu gehen. Simone hat also schon Ahnung von der Bibel und so ... Aber nun, während ihrer Konfirmandenzeit, will sie es genauer wissen. Es stinkt ihr, den Eltern alles nachzuplappern. Sie will den Glauben ihrer Eltern nicht einfach übernehmen. Sie will sich selbst eine Meinung bilden. Und sie spürt, dass die Zeit eines naiven Kinderglaubens jetzt vorbei ist. Es reicht ihr nicht mehr, die Zachäus-Geschichte zu spielen und nette kleine Stories von Jesus zu hören. Sie will herauskriegen, ob der christliche Glaube etwas für sie persönlich ist und für ihr Leben irgendeine konkrete Bedeutung hat. Also will sie`s wissen.

 

Und dann ist da noch Tommy in ihrer Gruppe. Er heißt eigentlich Thomas, aber alle nennen ihn Tommy, weil er so gerne Tomatenketchup isst. Tommy hat alles andere, als eine "christliche" Vergangenheit. Er ist bei seinem Vater aufgewachsen. Und der hat für Kirche und Religion nichts übrig. "Das sind doch alles Spinner und Heuchler!" sagt sein Vater immer. Und viele Jahre hat Tommy ihm das geglaubt. Zum Konfirmandenunterricht ist Tommy nur gegangen, weil er knallhart kalkuliert hat: Zwei Jahre Unterricht, also etwa achtzig Stunden absitzen ... und das bringt am Ende ca. zwei- bis. dreitausend Mark an Geschenken. Schnell hatte Tommy den "Stundenlohn" errechnet: 25 bis 37 Mark - immerhin sind das so um die 15 bis 18 Euro. Und wo sonst konnte er soviel verdienen?! Also hatte sich Tommy zum Unterricht angemeldet und sogar seinen Vater hat seine Argumentation überzeugt.

 

Dann allerdings war etwas geschehen. Nicht in den ersten Monaten. Die waren für Tommy einfach nur harte Arbeit. Aber dann, zu Beginn des zweiten Jahres, waren sie auf eine Konfirmandenfreizeit in ein christliches Freizeitheim gefahren. "Missionarisches Zentrum" hieß das auch noch! Furchtbar! Wer wollte sich schon missionieren lassen!

 

Aber Tommy war überrascht. Es war Spitze dort. Die Räume waren prima, das Essen gut und vor allem die Leute, die dort lebten, waren gut drauf. Es waren junge Leute, nur wenige Jahre älter als er selbst. Und die erzählten dort von ihrem Glauben, machten sogar Andachten in der Kirche und putzten tagsüber Klos oder werkelten im Garten herum. Tommy war überrascht, so bodenständige Jugendliche zu erleben, die auch noch überzeugte Christen waren. Er wurde neugierig. Er begann nachzufragen ... und nun, vor seiner Konfirmation, will er`s wissen.

Simone und Tommy, ihr liegt richtig, wenn Ihr dieses Buch lest! Es ist für Leute wie Euch geschrieben, für Konfis, die wissen wollen, was es mit Glaube und Konfirmation auf sich hat. Ihr könnt es allein lesen - oder auch Eurem Pastor vorschlagen, im Konfirmandenunterricht darüber zu diskutieren. Jedenfalls soll es Euch helfen, zu begreifen, worum es geht. Übrigens: Wenn Ihr inzwischen schon konfirmiert sein solltet, dürft Ihr natürlich trotzdem weiterlesen. Man kann ja auch, wie ich selbst zum Beispiel, noch Jahre nach der Konfirmation entdecken, worum es dabei geht!

Und warum "checkpoint"?

Nun, ein Checkpoint ist ein Punkt, wo etwas gecheckt wird, also überprüft, ausgelotet. Und solch ein Zeitpunkt ist ja auch die Zeit vor der Konfirmation: Ihr checkt ab, ob Ihr mit dem christlichen Glauben was anfangen könnt oder nicht. Und dann entscheidet ihr.
Also, kann es nun losgehen? Dann viel Erfolg beim checkpoint.