Details

Purzel und Drax


Purzel und Drax


1. Auflage

von: Friedrich Wolf

0,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 11.10.2024
ISBN/EAN: 9783689123222
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 34

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Der Herbst neigt sich dem Ende zu, und für Purzel, das kleine Häschen, wird es Zeit, den Bau für den Winter zu verstärken. Doch Purzel hat einen unbändigen Drang, Purzelbäume zu schlagen und zu tanzen, anstatt zu arbeiten. Als er in eine mysteriöse Dachshöhle fällt, beginnt ein spannendes Abenteuer. Gemeinsam mit Drax, dem jüngsten Sohn des Dachses, erlebt Purzel mutige Heldentaten und entdeckt, was Freundschaft wirklich bedeutet. Wird Purzel den Weg zurück in die Sonne finden? Ein warmherziges, aufregendes Märchen für Kinder ab sechs Jahren über Mut, Freundschaft und die Magie der kleinen Dinge – perfekt für die kalte Jahreszeit.
Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.
Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.
Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.
Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.
Staatliche Auszeichnungen
1943: Orden Roter Stern
1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock
1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.

Werkverzeichnis
Es waren die letzten warmen Herbsttage. Die Sonne schien wie durch einen silbernen Schleier auf die Erde. Die wenigen gelben und blutroten Blätter, die noch an den Zweigen hingen, flatterten wie müde Schmetterlinge hierhin und dorthin auf den Waldboden und über die kahlen Felder. Auf den Wiesen standen nur noch die grauen Wuschelköpfe der Disteln; ihre Tausende grau befiederte Samen schwebten wie kleine Flugzeuge im leichten Wind der Dämmerung.
Ja, die Tage wurden fühlbar kürzer. Schneller kroch der Nebel vom Bachrand herauf.
„Vorwärts, Kinder“, mahnte Vater Weißfell, der Hase, „wir müssen unseren Bau für den Winter herrichten! Frisches Moos und Heu als Matratzen hinein! Kohlblätter und Mohrrüben in die Vorratskammern! Und vor allem Notausgänge nach allen Seiten graben, falls der Schnee uns verschüttet! Das ist deine Aufgabe, Purzel!“, befahl er.
Das Häschen Purzel begann mit seinen Geschwistern die Mulde für den Winteraufenthalt der Familie Weißfell am Rande einer Kiesgrube auszuwühlen. Aber bald schmerzten ihm seine Pfötchen. Zudem schien grade die letzte Herbstsonne. Immer wieder löste sich ein Blatt vom Wipfel der hohen Buche und tanzte im Winde weiter über die braunschwarze Erde. Und auch das Häschen Purzel spürte in sich eine unbezähmbare Lust, bevor es Winter wurde, noch einmal zu tanzen und seine berühmten Purzelbäume zu schlagen.
„Lass das, Purzel!“, sagte sein älterer Bruder Pepo. „Genug gesprungen und getanzt! Jetzt heißt es arbeiten, so wie der Vater es befohlen hat!“
Purzel grub weiter mit seinen Pfötchen an dem Notausgang aus der Mulde. Seine Pfötchen schmerzten mehr und mehr; es arbeitete mit der Schnauze; auch das war kein Vergnügen. Aber Purzel konnte nur das mit Erfolg tun, was ihm Vergnügen machte; das war für es genauso ein Gesetz wie für den Kettenhund Lux das Knurren und wie für den Specht Pit Pikus das Klopfen an den Bäumen.
„Ich werde die Erde, die ihr herausgewühlt habt, forttragen“, sagte Purzel zu Pepo, „dann habt ihr hier mehr Luft und Platz!“

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