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Personalentwicklung im ASD


Personalentwicklung im ASD

Ein Beitrag aus dem Handbuch Allgemeiner Sozialer (ASD) Dienst, 4. Auflage
4. überarbeitete Auflage

von: Hildegard Pamme

15,00 €

Verlag: Ernst Reinhardt Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 23.10.2023
ISBN/EAN: 9783497618590
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 13

DRM-geschütztes eBook, Sie benötigen z.B. Adobe Digital Editions und eine Adobe ID zum Lesen.

Beschreibungen

Fachkräfte im ASD sind für verantwortungsvolle Aufgaben zuständig. Sie agieren in schwierigen und ambivalenten Situationen. Um diese anspruchsvolle Tätigkeit zu bewältigen, braucht es Personalentwicklung (künftig: PE). PE im ASD ist wichtig. PE im ASD wird dringender. Der Fachkräftemangel kommt immer stärker im ASD an. Da auch insgesamt das Erwerbstätigenpotenzial in Deutschland sinkt, werden zukünftig nicht nur Fachkräfte fehlen. Gesamtgesellschaftlich stehen zu wenig "Köpfe" zur Verfügung. Personal zu gewinnen und zu binden wird zur zentralen Herausforderung, um die Aufgaben im ASD zu erledigen. (Pamme 2018). Mit dieser Entwicklung verlagert sich das Kräfteverhältnis auf dem Arbeitsmarkt. Der Anbietermarkt "Personal in der Kinder- und Jugendhilfe" wird zum Nachfragemarkt: Die wenigen Bewerber bestimmen, welche Stellen sie annehmen. Neben dieser quantitativen Seite, hat der Fachkräftemangel auch eine qualitative Dimension: Es geht nicht nur darum, genug Fachkräfte auszubilden. Studierende wie Berufsanfänger sind so auszubilden bzw. in den Beruf einzuführen, dass sie in die Haltung der Profession hineinwachsen können, sich im Handlungsfeld der Bezirkssozialarbeit auskennen und berufspraktische Fähigkeiten erlernen. Jugendämter, die selbst aktive Strategien der Personalgewinnung verfolgen, verschaffen sich einen Vorteil. Sie können neue Zielgruppen auf die spannende Tätigkeit im ASD aktiv aufmerksam machen, ihr eigenes Engagement in der Ausbildung verstärken, regionale Dialoge zwischen Jugendamt / ASD und (Fach-)Hochschulen organisieren und ihre Personalbeschaffung strategisch ausrichten. Personal zu gewinnen und zu binden, gelingt nur, wenn das Arbeitsfeld der Bezirkssozialarbeit so viel Anziehungskraft besitzt, dass die weniger werdenden Fachkräfte nach professionellen Maßstäben der Sozialen Arbeit tätig werden können. Dazu gilt es auch die Rahmenbedingungen der Tätigkeit (Lohnniveau steigern, befristete Stellen in unbefristete Stellen umwandeln, gute Arbeitsplatzausstattung, usw.) zu verbessern. Personalbindung erfolgt durch aktive und systematische Anstrengungen, Fachkräfte im Alltagsgeschäft immer wieder in die Lage zu versetzen, ihre herausfordernde Tätigkeit bewältigen zu können. Konzeptionelle Ansatzpunkte sind eine systematische Beobachtung der psychischen Belastung der Fachkräfte, eine kompetenzorientierte Personalauswahl, eine strukturierte Einarbeitung, regelmäßig stattfindende Mitarbeiterentwicklungsgespräche sowie die aktive Steuerung von Fort- und Weiterbildung. Praktische Hinweise zur Umsetzung dieser konzeptionellen Ansatzpunkte liegen vor (Pamme / Merchel 2014). Maßnahmen der PE sind allein kaum in der Lage, adäquate Antworten auf die spezifischen Herausforderungen der ASD-Arbeit zu finden. Sie sind als Teil von Personalmanagement vielmehr in ein umfassendes Konzept einer fachlichen Gesamtsteuerung des ASD einzubetten. Die Identifizierung von erfolgreichen Praktiken der PE in der einen Kommune ist per se keine Erfolgsgarantie für andere Kommunen. Unterschiedliche Modelle fachlich-konzeptioneller Steuerung, unterschiedliche Organisationsstrukturen, -kulturen und die schlichte Anzahl der Mitarbeiter im ASD machen es nötig, PE-Strategien für einzelne ASD zu entwickeln, sie kommunikativ zu etablieren und für ihre kontinuierliche Weiterentwicklung zu sorgen.
Fachkräfte im ASD sind für verantwortungsvolle Aufgaben zuständig. Sie agieren in schwierigen und ambivalenten Situationen. Um diese anspruchsvolle Tätigkeit zu bewältigen, braucht es Personalentwicklung (künftig: PE). PE im ASD ist wichtig. PE im ASD wird dringender. Der Fachkräftemangel kommt immer stärker im ASD an. Da auch insgesamt das Erwerbstätigenpotenzial in Deutschland sinkt, werden zukünftig nicht nur Fachkräfte fehlen. Gesamtgesellschaftlich stehen zu wenig "Köpfe" zur Verfügung. Personal zu gewinnen und zu binden wird zur zentralen Herausforderung, um die Aufgaben im ASD zu erledigen. (Pamme 2018). Mit dieser Entwicklung verlagert sich das Kräfteverhältnis auf dem Arbeitsmarkt. Der Anbietermarkt "Personal in der Kinder- und Jugendhilfe" wird zum Nachfragemarkt: Die wenigen Bewerber bestimmen, welche Stellen sie annehmen. Neben dieser quantitativen Seite, hat der Fachkräftemangel auch eine qualitative Dimension: Es geht nicht nur darum, genug Fachkräfte auszubilden. Studierende wie Berufsanfänger sind so auszubilden bzw. in den Beruf einzuführen, dass sie in die Haltung der Profession hineinwachsen können, sich im Handlungsfeld der Bezirkssozialarbeit auskennen und berufspraktische Fähigkeiten erlernen. Jugendämter, die selbst aktive Strategien der Personalgewinnung verfolgen, verschaffen sich einen Vorteil. Sie können neue Zielgruppen auf die spannende Tätigkeit im ASD aktiv aufmerksam machen, ihr eigenes Engagement in der Ausbildung verstärken, regionale Dialoge zwischen Jugendamt / ASD und (Fach-)Hochschulen organisieren und ihre Personalbeschaffung strategisch ausrichten. Personal zu gewinnen und zu binden, gelingt nur, wenn das Arbeitsfeld der Bezirkssozialarbeit so viel Anziehungskraft besitzt, dass die weniger werdenden Fachkräfte nach professionellen Maßstäben der Sozialen Arbeit tätig werden können. Dazu gilt es auch die Rahmenbedingungen der Tätigkeit (Lohnniveau steigern, befristete Stellen in unbefristete Stellen umwandeln, gute Arbeitsplatzausstattung, usw.) zu verbessern. Personalbindung erfolgt durch aktive und systematische Anstrengungen, Fachkräfte im Alltagsgeschäft immer wieder in die Lage zu versetzen, ihre herausfordernde Tätigkeit bewältigen zu können. Konzeptionelle Ansatzpunkte sind eine systematische Beobachtung der psychischen Belastung der Fachkräfte, eine kompetenzorientierte Personalauswahl, eine strukturierte Einarbeitung, regelmäßig stattfindende Mitarbeiterentwicklungsgespräche sowie die aktive Steuerung von Fort- und Weiterbildung. Praktische Hinweise zur Umsetzung dieser konzeptionellen Ansatzpunkte liegen vor (Pamme / Merchel 2014). Maßnahmen der PE sind allein kaum in der Lage, adäquate Antworten auf die spezifischen Herausforderungen der ASD-Arbeit zu finden. Sie sind als Teil von Personalmanagement vielmehr in ein umfassendes Konzept einer fachlichen Gesamtsteuerung des ASD einzubetten. Die Identifizierung von erfolgreichen Praktiken der PE in der einen Kommune ist per se keine Erfolgsgarantie für andere Kommunen. Unterschiedliche Modelle fachlich-konzeptioneller Steuerung, unterschiedliche Organisationsstrukturen, -kulturen und die schlichte Anzahl der Mitarbeiter im ASD machen es nötig, PE-Strategien für einzelne ASD zu entwickeln, sie kommunikativ zu etablieren und für ihre kontinuierliche Weiterentwicklung zu sorgen.
Pamme, Hildegard, Dr. sc. pol., Politikwissenschaftlerin, M. A., Jhrg. 1969; Fachberaterin im LWL-Landesjugendamt Westfalen für Personal-, Qualitäts- und Organisationsentwicklung im Allgemeinen Sozialen Dienst und in den Hilfen zur Erziehung; dr.hildegard.pamme@lwl.org